Frage: Frage zu Eisenmangelanämie??

Hallo, ich war vor 3 Wochen beim Hausarzt zur Kontrolle meiner Blutwerte,wegen Schilddrüse (hab ne Unterfunktion) dabei sah er das irgendwelche Blutwerte nicht ok waren und überwies mich zum Internisten,da war ich jetzt auch und es kam heraus, dass ich immer noch einen latenten Eisenmangel habe.Der HB ist wohl noch ok aber irgendwas anderes lies wohl darauf schliessen. Jetzt hab ich Eisentabletten bekommen.Ich habe diesen Eisenmangel nun schon 2 Jahre nach der Geburt meines 2. Kindes hatte ich starke Wochenbettblutungen es gingen ständig dicke Blutklumpen ab ,die richtig groß waren und so ging mein Eisen immer mehr runter und ich fühlte mich sehr schlapp....ich nahm dann lange Kräuterblut und mir ging es körperlich besser aber anscheinend hält der Eisenmangel bis jetzt noch an.....mein Mann und ich planen gerad unser 3. Baby jetzt wollte ich mal fragen ob ich dann weiter höher dossierte eisenpräparate nehmen muss wenn ich ss bin...denn in der ss wird ja auch wieder mehr eisen benötigt und ich habe angst vor der geburt,weil da ja dann auch wieder viel blut abgeht... außerdem würde ich gerne wissen, ob es sehr warscheinlich ist das ich wieder so starke blutungen bekommen nach der geburt ob ich da ein höheres risiko habe und wie gefährlich sowas ist?? Als ich damals diese Blutkoagel verloren habe meinten Ärzte ,Hebamme usw. das wäre völlig normal..ist das so?? denn bei meinem 1. kind hatte ich das gar nicht und es hat mir sehr große angst gemacht... liebe grüsse und schonmal danke im vorraus für Ihre Antwort

Mitglied inaktiv - 31.05.2010, 10:22



Antwort auf: Frage zu Eisenmangelanämie??

Liebe Frau Schuck, 1. in der Schwangerschaft steht durch Ernährungsdefizite eine Eisenmangelanämie im Vordergrund, die sich nach der Geburt durch größere Blutverluste und auch fehlende Prävention und Therapie dieser Blutverluste bei Geburt verstärken kann. Die WHO definiert eine Anämie beim Vorliegen eines Hämoglobinwertes unter 11 g/dl in der Schwangerschaft und unter 10 g/dl in der Wochenbett-Periode. Niedrige Hämoglobinwerte in der Schwangerschaft und im Wochenbett - insbesondere Werte unter 9 g/dl –können negative Auswirkungen auf den Schwangerschaftsverlauf und die kindliche Entwicklung haben. Als negative Auswirkungen einer ausgeprägten Anämie stehen bei der Mutter gehäufte Infektionen und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Beim Ungeborenen stehen die Wachstumsminderung mit Mangelentwicklung und Frühgeburtlichkeit im Vordergrund. Als Prophylaxe ist zunächst der Genuss eisenreicher Nahrung zu empfehlen: Der größte Eisenlieferant ist Fleisch, vor allem Rindfleisch. Das tierische Eisen ist für unseren Organismus besser zu verarbeiten als das pflanzliche. Darüber sollten reichlich Vollkornprodukte und dunkles Gemüse verzehrt werden. Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme; Vitamin C erleichtert sie. Wer also zum Essen Orangensaft trinkt oder in die Salatsoße etwas Zitronensaft gibt, verbessert damit seine Eisenbilanz. Bei Vorliegen einer Anämie ist in jedem Fall die Verabreichung eines Eisenpräparates zu empfehlen. Das Eisenpräparat kann bei Nebenwirkungen ausnahmsweise auch mal nicht auf nüchternen Magen und vielleicht am Abend eingenommen werden, da dann die Nebenwirkungen überschlafen werden. Ansonsten sollte es eben besser auf nüchternen Magen und morgens eingenommen werden. Die intravenöse Gabe wird heute meist gar nicht mehr durchgeführt wegen erheblichen Nebenwirkungen. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund schon vor einer Schwangerschaft zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab. 2. in vielen Fällen zeigt sich bei Frauen nach einer Entbindung ein verändertes Blutungsverhalten, wie von Ihnen beschrieben. Insbesondere sind es in den ersten Monaten häufig stärkere, manchmal schmerzhafte und vielleicht auch unregelmäßige Blutungen. Und dieses gerade dann, wenn noch gestillt wird. Sofern organische Ursachen ausgeschlossen sind - was man meistens kann - sollte die Frauenärztin/der Frauenarzt mit der Frau über die Bedeutung sprechen. Ggf. kann bei entsprechendem Wunsch nach Verhütung mit einer Minipille oder eine Hormonspirale das Geschehen deutlich positiv beeinflusst werden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 31.05.2010