Sehr geehrter Dr. Bluni,
ich habe einen Sohn (11 Monate) der mit MMC und ACM II auf die Welt kam (obwohl ich tgl. 0,9 mg Folsäure zu mir nahm -aber das nur am Rande, denn den Vorwurf, davon zu wenig oder gar nicht genommen zu haben, höre ich mir oft an)
Wenn er 2 Jahre ist, wollen wir versuchen erneut schwanger zu werden. Sollte ich jetzt bereits mit der Folsäureprohylaxe beginnen. Ich habe gelesen, dass man in so einem Fall 5 mg tgl. zu sich nehmen sollte. Mein FA sieht das alles nicht so eng, er meint eine normales Präperat wie alle Schwangeren es nehmen reicht, denn die Chance es kommt wieder zu dieser Fehlbildung wäre verschwindend gering. Was meinen sie dazu? Ich will natürlich alles tun, damit das nächste Kind gesund zur Welt kommt.
Danke für Ihren Rat und Lob sowie Anerkennung für die tolle Arbeit die sie zusätzlich zu Ihren Beruf und Familie hier leisten!
Lieben Gruß
Nadin
Mitglied inaktiv - 28.04.2010, 12:46
Antwort auf:
Folsäure
Liebe Nadine,
bei einer entsprechenden Vorbelastung mit einer Neuralrohrfehlbildung wird den Frauen in jedem Fall empfohlen, mit Absetzen der verhütenden Maßnahmen und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft täglich
etwa 4 mg Folsäure einzunehmen, um eine Wiederholung zu verhindern.
Im Deutschen Ärzteblatt ist unter dem Link
http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=42187
auf Seite 7 folgendes nachzulesen:
„Hat eine Frau bereits ein Kind mit NRD geboren, wird die zusätzliche Einnahme von 4 mg synthetischer Folsäure pro Tag empfohlen (27, 52)“
Quellen:
27. DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung), Österreichische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische Gesellschaft für Ernährung, Schweizerische, Gesellschaft für Ernährungsforschung, Schweizerische Vereinigung für Ernährung (eds.): Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Frankfurt/Main: Umschau Braus Verlag 2000.
52. Koletzko B, von Kries R: Prevention of neural tube defects by folic acid administration in early pregnancy. Joint recommendations of the German Society of Nutrition, Gynecology and Obstetrics, Human Genetics, Pediatrics, Society of Neuropediatrics. Gynäkol Geburtshilfliche Rundschau 1995; 35: 2–5.
Darüber hinaus ist die Empfehlung zur höheren Dosierung bei Risikobelastung auch im Organ der Deutschen Frauenärzte unter
http://www.frauenarzt.de/1/2007PDF/07-08/2007-08-wenderlein.pdf
nachzulesen
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.04.2010