Hallo,
ich nehme seit bestehendem Kinderwunsch Folsan 5mg/ Tag, da ich ein Epilepsiemedikament (lamotrigin 100) einnehmen muss.
Jetzt bin ich in der 14. Woche schwanger und habe vor einigen Wochen von der Frauenärztin ein anderes Präparat bekommen (Femibion 400). Reicht die Folsäure für mich aus oder sollte ich zusätzlich noch etwas einnehmen?
Vielen Dank
PEGGY
Mitglied inaktiv - 31.10.2008, 10:16
Antwort auf:
Folsäure bei Epilepsie
Hallo Peggy,
es ist gut, dass Sie hier so aufmerksam sind, denn diese Dosis reicht in der Tat nicht aus:
allgemein kann man sagen, dass bei einer Epilepsie in der Schwangerschaft in einem Drittel der Fälle der Krankheitsverlauf besser, in einem Drittel schlechter und bei dem restlichen Drittel unverändert ist. Unter der entsprechenden, medikamentösen Einstellung und engmaschigen Betreuung durch einen Frauenarzt/ Frauenärztin und auch Neurologen, kann der Verlauf und auch die Geburt ganz normal verlaufen.
Eine Verschlechterung des Verlaufes der Epilepsie lässt sich folgendermaßen erklären:
Eine Zunahme des Körpergewichtes führt zu Veränderungen der Volumenverteilung durch Einbeziehung des plazentaren und fetalen Verteilungsraumes und einer veränderten Aktivität der kindlichen und mütterlichen Leber. Dies kann zur relativen Unterdosierung der eingenommenen Medikamente führen.
Deshalb ist eine engmaschige gemeinsame Betreuung der Patientin durch Frauenarzt/ärztin und Neurologen zu empfehlen, bei der auch die Serumspiegel der Medikamente regelmäßig kontrolliert werden, um Unterdosierungen und damit Anfallshäufungen als auch unnötig hohe Medikamentendosen zu vermeiden.
Der Status epilepticus in der Schwangerschaft ist sehr selten, stellt dann aber eine lebensbedrohliche Gefährdung dar. Deshalb sollte eine krampfhemmende Therapie auf jeden Fall weitergeführt werden.
Alle krampfhemmenden Mittel passieren die Placenta (Mutterkuchen), gehen auf das Kind über und haben in aller Regel teratogene Effekte (fördern ganz bestimmte Missbildungen). Das Risiko von Anomalien bei Kindern, die krampfhemmenden Medikamenten ausgesetzt sind ist dreimal höher als in der Restbevölkerung.
Das fetale Hydantoin-Syndrom (in Verbindung mit Phenytoin) betrifft ca. 3-5% der dem Medikament ausgesetzten Kinder. Es geht einher mit mentaler Retardierung, Wachstumsretardierung, Anomalien des Gesichtsschädels und der Extremitäten. Eine milder ausgeprägte Form kann in 8-15% d. Fälle vorkommen, wird jedoch bei den Kindern nur durch eine sorgfältige neurologische Untersuchung entdeckt.
Spätestens in der 20. Schwangerschaftswoche sollte bei der werdenden Mutter eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden, um das Risiko einer möglichen Fehlbildung auszuschließen. Auf diese Weise können u.a. Geburtsmodalitäten (z.B. Kaiserschnitt) frühzeitig geplant werden.
Wichtig:
Zur Vorbeugung von Neuralrohrdefekten sollten alle Frauen mit einem solchen Risiko (z.B. Patientin mit Epilepsiemedikamenten, Kindern mit einer Spina bifida oder ähnlicher Fehlbildung) täglich 5 mg Folsäure einnehmen.
Die Schwangere sollte vor Beginn einer Schwangerschaft über diese Probleme der Medikamenteneinstellung und der erhöhten Rate von Missbildungen unter der Medikation ausführlich mit dem Frauenarzt und Neurologen sprechen.
Die Kinder von Frauen die mit der Gabe enzyminduzierender Antiepileptika behandelt werden ( Carbamazepin, Phenytoin, Primidon, Phenobarbital ) haben ein erhöhtes Risiko von Blutungen durch einen Mangel an Vitamin- K- abhängigen Gerinnungsfaktoren.
Frauen die diese Medikamente nehmen, sollten nach Ansicht einiger Experten prophylaktisch ab etwa der 36. SSW mit Vitamin K (Konakion) 20mg oral vor der Geburt behandelt werden.
Für Interessierte gibt es bei der Firma Novartis (tel. 0911-273-0) eine sehr informative Broschüre zu Epilepsie und Schwangerschaft . Auch über die Firma GlaxoSmithKline in München (Tel. 089-360440) gibt es eine sehr interessante Broschüre für Frauen mit Epilepsie und deren Bedeutung für Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft und Wochenbett.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 31.10.2008
Antwort auf:
Folsäure bei Epilepsie
Hallo ich hatte hier mal so eine ähnliche Frage gestellt! Das Folsan 5 mg muss man bei zusätzlichen Antieptileptika nehmen Sorry aber 0,4 mg ist weniger und reicht da nicht aus nicht einmal 0,8 mg. Meine Neurologin hat mir eine Broschüre mitgegeben Epilepsie und Schwamgerschaft. 5 mg Folsäure täglich egal welche Marke dazu nehme ich noch Folio Forte 0,8 mg man sollte auch reichlich Folsäure mit der Nahrung zu sich nehmen.
Das beste ist was in der Broschüre meiner Neuro stand. Das man sogar mit Epilepsiemedikamenten Stillen kann es wird sogar empfolen. Kann dir noch Vitamine + Mineralien Brausetabletten empfelen zusätzlich. Nach der Geburt braucht das neugeborene ab 2. Lebenstag wichtig Vitamin K.
Wo ich überrall mich infomiert habe ich hoffe ich konnte dir helfen mit meinen Wissen. Nehme ja selber auch Lamotrigin. Höre bei der Folsäure lieber auf deinen Neuro. Ist besser lass dir noch eine Broschüre geben.
Mit freundlichen Grüßen
Babywunsch24
Mitglied inaktiv - 04.08.2011, 13:56