Lieber Herr Dr. Bluni.
Ich bin jetzt in der 8 SSW und leide seit ein paar Monaten unter Feigwarzen, die ich mir in der Sauna eingefangen habe. Bisher habe ich diese mit Condylox behandelt. Diese Option fällt ja jetzt weg, da auf dem Beipackzettel Warnhinweise stehen, das Medikament auf keinen Fall in der Schwangerschaft und Stillzeit zu verwenden.
Jetzt stellt sich mir die Frage, welche weiteren Behandlungsmöglichkeiten es gibt und vor allem: Nimmt die Erkrankung negativen Einfluss auf meine Schwangerschaft? Ist mein Kind in Gefahr?
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 02.06.2011, 07:33
Antwort auf:
Feigwarzen in der Schwangerschaft, was nun?
Hallo Samsara,
bei HPV (Human Papilloma Virus), handelt es sich um eine Gruppe von über 100 miteinander verwandter Virustypen, bei denen einige Untergruppen Warzen im Genitalbereich hervorrufen, während andere HPV-Stämme Warzen an Händen und Füssen hervorrufen.
Im Genitalbereich werden die sichtbaren Warzen Kondylome genannt. Sie treten nicht bei jedem HPV-Infizierten auf; viele Menschen wissen nicht einmal, dass sie Kondylome haben.
die Feigwarzen/Kondylome wachsen über längere Zeit und wenn es vereinzelte sind, was der Frauenarzt oder Frauenärztin vor Ort sicher einschätzen kann, würde man sie vorher oder erst bei der Geburt entfernen. Nur wenn innerhalb kurzer Zeit auch in der Scheide mehrere entstehen würden, bestände Handlungsbedarf.
Liegen in der Scheide größere Mengen von Kondylomen vor, so wird von einigen Fachvertretern empfohlen, sich über den Entbindungsmodus - vaginal versus Kaiserschnitt - Gedanken zu machen. Dieses, weil es bei einer solchen Ansammlung zur Übertragung auf das Kind mit Papillombildung im Rachenbereich kommen kann.
Ein solches Risiko kann selbstverständlich auch bei nur geringer Besiedlung nie ausgeschlossen werden, weshalb Sie am besten mit der Entbindungsklinik vor Ort über die Entscheidung sprechen, wie das Kind auf die Welt kommen soll.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.06.2011