Hallo Dr. Bluni,
bin in der 5. Woche und schon die 3. Woche krank geschrieben. Hatte Blutungen und heftiges Ziehen + Regelschmerzen. Beim letzten Termin sagte meine Ärztin die Natur bestimmt den weiteren Verlauf.. Plötzlich ist es egal ob ich arbeiten gehe oder nicht? Ich bin mir so unsicher. Hab furchtbar schlechtes Gewissen. Aber ich merke, wenn ich im Haushalt etwas mehr gemacht habe etc das ich wieder verstärkt Bauchschmerzen habe.
Und noch zur Info: Habe im April schon eine Fehlgeburt gehabt..
Was raten Sie mir? Schonen oder der Natur freien Lauf lassen?
Viele Grüße
mamamia
Mitglied inaktiv - 16.06.2011, 20:50
Antwort auf:
fehlgeburtgefährdet
Hallo,
in Deutschland mag es nach wie vor noch weit verbreiteter Brauch sein, die Frau in der frühen Schwangerschaft bei Blutungen ans Bett zu fesseln (strenge Bettruhe). In Ländern wie den USA hält man sich hier schon viel eher an die dazu gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse (Evidenz), dass diese Maßnahme eben nicht in der Lage ist, eine drohende Fehlgeburt aufzuhalten (nicht evidence based).
Meist wird deshalb bei Fehlgeburtstbestrebungen, wie Blutungen in der frühen Schwangerschaft bis etwa zum Ende des vierten Monats der Frau empfohlen, sich zu körperlich zu schonen, auf Sport und Verkehr zu verzichten und ggf. prophylaktisch Magnesium einzunehmen.
Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrer behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
Quellen:
http://www.fk.uwks.ac.id/elib/Arsip/E-Library/e-book/CONCH RANE%202007/Bed%20rest%20for%20miscarrige.pdf (Aleman A, Althabe F, Belizán JM, Bergel E. Bed rest during pregnancy for preventing miscarriage. Cochrane Database of Systematic Reviews 2005, Issue 2. Art. No.: CD003576. DOI: 10.1002/14651858.CD003576.pub2). Letzter Abruf: 18.12.2010
Goldenberg RL, Cliver SP, Bronstein J, Cutter GR, Andrews WW, Mennemeyer ST. Bed rest in pregnancy. Obstetrics & Gynecology 1994;84:131-6.
Sotiriadis, Alexandros; Papatheodorou, Stefania; Makrydimas, George, Threatened miscarriage: evaluation and management, BMJ 2004; 329 : 152
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 17.06.2011