Frage: FG

Hallo Dr. Bluni, vor einem Monat verlor ich mein Baby in der 8.SSW. Eine Ursache wurde nicht festgestellt. Die Blutungen waren zu der Zeit, als normalerweise meine praktisch "übernächste" Periode eingesetzt hätte (in der 4.Woche hatte ich keine Blutungen). Kann dies ein Zeichen für eine Progesteronschwäche sein? Sollte ich in der nächsten SS den Wert kontrollieren lassen? (Ich weiß, dass meist Gendefekte die Ursache sind.) Außerdem habe ich vorher 5 Jahre mit Mirena und davor 2 Jahre mit Kupferspirale verhütet. Könnte die Ursache eventuell hier liegen? Nach der Abrasio nahm ich einen Monat die Triette, mein FA meinte, so würde sich die Schleimhaut besser regenerieren. Jetzt hat heute die Periode eingesetzt, aber nur sehr schwach und mit starken Krämpfen (mehr als bei der FG). Ist das normal oder sollte ich mich bei meinem FA vorstellen? Vielen lieben Dank für Ihre Antworten, Lena.

Mitglied inaktiv - 01.04.2008, 15:06



Antwort auf: FG

Liebe Lena, 1. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche Alter eine Rolle spielen. Erst, wenn sich Fehlgeburten häufen (mehr als dreimal hintereinander), wird empfohlen, eine weiterführende Diagnostik zu veranlassen. In Ausnahmefällen schon früher. Hierzu gehört neben der Untersuchung der Frau, der Genetik der Eltern ggf. auch die Suche nach den oben genannten Blutgerinnungsstörungen. Diese bleiben die häufig unerkannt, aber dennoch sind sie in einer nicht unerheblichen Zahl die Ursache für wiederholte Fehlgeburten und Probleme in der Schwangerschaft. Als hormonelle Ursachen kommen unter anderem Schilddrüsenfunktionsstörungen, wie eine Unter- oder Überfunktion in Frage. Ein Gelbkörpermangel ist sicher eher selten die Ursache. Eine für jede individuelle Situation passende Prophylaxe haben wir bis heute nicht. Bei einer genetischen Ursache ist dieses auch eine Art natürlicher Ausleseprozess der dazu führt, dass mache Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben, bevor sich eine intakte Schwangerschaft entwickelt. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihrem behandelnden Frauenarzt oder Ihrer Frauenärztin ab. 2. die Spiralen sind hier erfahrungsgemäß ebenfalls meist nicht die Ursache. 3. es ist sicher wichtig, zu wissen, dass es in den ersten 2-4 Monaten noch sein kann, dass es Zwischen- oder Dauerblutungen gibt. Auch kann das Zyklusgeschehen noch von entsprechenden Beschwerden begleitet und unregelmäßig sein. Das ist meist ein normales Phänomen, wenn sonst organisch und hormonell alles ok war und gibt sich erfahrungsgemäß anschließend. Die nächste reguläre Zyklusblutung kommt nach etwa 4-6 Wochen wieder. Ein Eisprung kann schon im kommenden Zyklus eintreten. Manchmal dauert es aber dann doch ca. zwei Monate. Handlungsbedarf besteht hier selten und es hat auch keine negativen Auswirkungen auf eine zukünftige Schwangerschaft. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 02.04.2008



Antwort auf: FG

Habe noch eine Frage: kann durch starke Stimulation der Brustwarzen beim GV (fast täglich) der Prolaktinspiegel steigen und so die Eizellreifung gestört werden? Oder ist das nur beim Stillen der Fall?

Mitglied inaktiv - 01.04.2008, 16:15