Ersttrimesterscreening - welche Gründe sprechen dafür?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Ersttrimesterscreening - welche Gründe sprechen dafür?

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich (bald 36) bin nach 2. ICSI nun in der 10.ssw. An 8+5 war unser Baby zeitgerecht entwickelt, die Schwangerschaft verläuft bislang komplikationslos. Ich habe seit 11 Jahren Morbus Crohn des Dickdarms und einige Operationen hinter mir (2010+2012 Ileostomaanlage - nie Probleme damit, bleibt lebenslang; 2012 Entfernung Dickdarm, Belassung des Rektumstumpfes, 2013 "Bauchschnitt"-Not-Op wg. Abzessen). Ich bin seit der letzten Op jedoch schubfrei. Meine Frauenärztin hat meinem Mann und mir eine sog. Frühfeindiagnostik bzw. Erstsemesterscreening in der 12. oder 13.ssw. empfohlen. Nun ist es aber so, dass wir die Schwangerschaft sowieso nicht abbrechen und auch keine invasiven weitergehenden Untersuchungen durchführen lassen würden, wenn sich beim Kind Auffälligkeiten zeigen würden. Daher haben wir uns gegen die Frühfeindiagnostik entschieden. Ich würde dennoch gerne wissen: 1) Gibt es vielleicht uns unbekannte Gründe, die aufgrund der geschilderten Situation doch für eine solche Untersuchung sprechen würden? Mein Mann dachte bspw. daran, ob man bei Auffälligkeiten evtl. frühzeitig schon im Mutterleib dem Baby "unterstützende Maßnahmen" zukommen lassen könnte? 2) In der Kiwu-Praxis wurde mir ohne Prüfung der Gerinnung, da es ja auch nicht gefährlich ist, ASS 1x/tägl. seit kurz vor dem Transfer verschrieben. Ich soll es laut Praxis bis zur 12. ssw. nehmen. Mir ist heute aufgefallen, dass ich gar keine Tabletten mehr habe und würde sie am liebsten schon jetzt an 9+1 weglassen. Mein Blutdruck war beim Frauenarzt auch immer niedrig (100/60). Könnte das Weglassen von ASS zu diesem Zeitpunkt aber für das Baby gefährlich sein? Im Rahmen meiner diversen Crohn-Krankenhausaufenthalten habe ich allerdings noch nie davon gehört, dass etwas mit meiner Gerinnung nicht stimmen würde. Ich danke Ihnen ganz herzlich für die Beantwortung meiner Fragen!

von AliGismo am 19.01.2020, 12:54



Antwort auf: Ersttrimesterscreening - welche Gründe sprechen dafür?

Hallo, 1. nein, die gibt es nicht 2. wenn es dafür keine besondere Indikation gibt, dann wohl nicht. Aber dazu fragen Sie dann am Anfang der Woche bitte im Kinderwunschzentrum nach. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 19.01.2020



Antwort auf: Ersttrimesterscreening - welche Gründe sprechen dafür?

Hallo, ich würde Dir gerne auf Deine erste Frage antworten. Auch für meinen Mann und mich war klar, dass wir in jedem Fall unser Kind bekommen hätten, auch wenn es aufgrund einer Beeinträchtigung womöglich nur sehr kurz bei uns gewesen wäre. Wir hätten das aber auch vorher wissen wollen, um gerüstet zu sein (soweit das dann überhaupt möglich wäre). Daher haben wir uns gegen das Screening, bei dem es ja auch viel um Wahrscheinlichkeiten geht, entschieden, aber die Feindiagnostik machen lassen, bei der ja eben nachgeguckt wird und es "Befunde" gibt. Für uns war das der richtige Weg, und wir würden das wieder so machen. Viele Grüße

von Mamamaike am 19.01.2020, 15:15



Antwort auf: Ersttrimesterscreening - welche Gründe sprechen dafür?

Hi, es gibt da z.B. folgende Gründe für eine Feindiagnostik: - Fehler, die eine Geburt in einem Perinatalzentrum nahelegen (v.a. Herzfehler u.ä.); dann kann das Kind gleich nach der Geburt im gleichen Haus versorgt werden. Da reicht aber die Feindiagnostik in ca der 20. SSW - Probleme, die vor Geburt gelöst werden können (z.B. ist inzwischen ein offener Rücken ggf operabel). Ich weiß aber nicht, ob da die Feindiagnostik in SSW 20 ausreicht oder ob man das im ETS sehen würde und auch müsste, um rechtzeitig handeln zu können.

von drosera am 20.01.2020, 12:45



Antwort auf: Ersttrimesterscreening - welche Gründe sprechen dafür?

Vielen Dank für alle Antworten!!

von AliGismo am 20.01.2020, 17:57



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