Hallo
Ich hatte eine pazenta preavia mit starken blutungen. Am 28.12.2010 in der 22. woche musste unser engel per notkaiserschnitt geholt werden, sie durfte nur 1 1/2 stunden leben.
Sehr groß is der wunsch nach einem baby... laut krankenhaus soll man 6 monate warten...
Was sind denn die risiken wenn wir schon jetzt aufhören würden zu verhüten und eine erneute schwangerschaft eintritt außer das es wieder ein kaiserschnitt werden würde?
LG
von
JackyHH
am 15.02.2011, 14:14
Antwort auf:
erneute schwangerschaft nach not kaiserschnitt im 6. monat
Hallo,
die Wartezeit bis zur nächsten Schwangerschaft nach einem Kaiserschnitt sollte am besten Fall 18 Monate oder mehr betragen. Es sind hier vor allem die schwangerschaftstypischen Probleme wie Blutungen, vorzeitige Wehen, Probleme unter der Geburt, u.a.
Nicht zu vergessen ist die Notwendigkeit, in solchen Fällen dann auch die traumatischen Abläufe erst mal in Ruhe zu verarbeiten und seine notwendige, innere Ruhe wieder zu finden.
Auch das Risiko für eine noch nicht ausgeheilte Naht an der Gebärmutter ist zu nennen, was dann Probleme unter der Geburt mit sich bringen kann. Hiermit ist das Risiko des Reißens der Kaiserschnittnaht unter den Wehen einer vaginalen Geburt gemeint.
In einer Studie in der Zeitschrift Obstetrics & Gynecology aus 2010 zum Einfluss des Zeitintervalls zwischen dem Kaiserschnitt und der darauffolgenden Schwangerschaft auf das Rupturrisiko konnte gezeigt werden, dass erstens ein Abstand von weniger als 18 Monaten das Rupturrisiko um den Faktor 3 statistisch signifikant erhöht, jedoch ein Zeitintervalle von 18-24 Monaten nicht mehr (Quelle: “Risk of Uterine Rupture Associated With an Interdelivery Interval Between 18 and 24 Months”, Obstetrics & Gynecology, May 2010 - Volume 115 - Issue 5 - pp 1003-100, Bujold, Emmanuel MD, MSc; Gauthier, Robert J. MD)
Kommt es unerwartet doch deutlich schneller zu einer erneuten Schwangerschaft, ist es sinnvoll, die Situation individuell mit Frauenärztin/Frauenarzt zu besprechen, ohne, sich gleich zu sorgen. Einen Grund für einen Schwangerschaftsabbruch stellt dieses sicher in den allermeisten Fällen nicht dar.
Dabei kann über die Situation und die damit verbundenen Risiken und die mögliche Überwachung der Schwangerschaft gesprochen werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.02.2011