Hallo Dr. Bluni!
Habe da schon wieder eine Frage! Habe nun schon das 5. mal in Folge (also seit ca. 10 Wochen ) immer Eiweis im Urin! Wenn sonst aber keine Symptome hinzukommen kann es sich trotz dem um eine Getose handeln? Oder was kann sonst dahinter stecken? Habe meine nächsten Termin erst am 28. und mein FA meint das wenn weiter Eiweis im Urin ist ich mich im KH vorstellen soll? Hab allerdings vergessen zu Fragen warum?
Vielendank im Vorraus für ihre Zeit und Antwort!
LG Marina
Mitglied inaktiv - 21.04.2010, 16:58
Antwort auf:
Eiweis im Urin
Liebe Marina,
mit dem Eintreten einer Schwangerschaft stellen sich zum Teil einschneidende körperliche Veränderungen ein. Es kommt gerade in der Endphase einer Schwangerschaft häufig zu einer physiologischen Ausscheidung von geringen Mengen an Zucker und/oder Eiweiß. Dieses wird durch eine verstärkte Durchlässigkeit der Gefäßbündel der Niere verursacht.
Bedeutsam in diesem Zusammenhang sind deshalb auch neben der ausgeschiedenen Eiweißmenge auch andere Begleiterscheinungen und Symptome, die sich ggf. zeigen. Während der Schwangerschaft ist ein Eiweißgehalt des Urins von unter 0,5g/l im 24-Stunden-Urin noch als physiologisch anzusehen.
Deshalb ist eine geringe Menge an Eiweiß, die in den Urin gelangt und hier nachgewiesen wird häufig als Folge der Umstellung des Körpers im Rahmen der Schwangerschaft als völlig normal anzusehen.
Größere Mengen an Eiweißausscheidungen, die ggf. noch in Kombination mit anderen Symptomen, wie verstärkte Wassereinlagerungen und erhöhtem Blutdruck auftreten, können wiederum ein Hinweis auf eine schwangerschaftsspezifische Ursache, wie der Präeklampsie oder auch „EPH-Gestose“ sein.
Diese stellt eine besondere Komplikation der Schwangerschaft dar. Hierbei steht das "E" für den englischen Begriff "edema" (Ödeme), das "P" steht für Proteinurie (Eiweiß im Urin) und "H" steht für Hypertonie (Bluthochdruck).
Wie hier dieser Befund für Ihre persönliche Situation einzuschätzen ist, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen einer Untersuchung klären.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 21.04.2010