Einnahme Famenita 200 - Gefahr für Mutter und Kind?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Einnahme Famenita 200 - Gefahr für Mutter und Kind?

Lieber Dr. Bluni, ich denke seit Montag über nichts anderes mehr nach: Nach einer FG (missed abortion) im Februar 2017 (10te Woche) bin ich nun erneut schwanger (6te Woche). Nachdem man im Ultraschall Fruchthöhle und winzigen Punkt sah, riet mir die Frauenärztin vorsichtshalber Famenita einzunehmen, um einer erneuten FG vorzubeugen. Einnahme 2x täglich (200 mg, vaginal). Ob ich eine Gelbkörperschwäche habe wurde jedoch nicht untersucht, da es wohl angeblich keine eindeutigen Werte gibt?! Ich habe große Bedenken bei der Einmahne des Medikaments: Krebsgefahr (Brust, Eierstock), Krebsgefahr fürs Kind, Fehlbildung der Harnröhre beim Kind. Zudem hatte meine Mutter und meine Großmutter väterlicherseits Brustkrebs. 1. Ist es wirklich wahrscheinlich dass ein Progesteronmangel vorliegt: Ich bin jetzt 2x hintereinander im ersten Versuch (1 Zyklus) schwanger geworden und hatte nie große Zyklusschwankungen. 2. Wenn ich es weiterhin nehme: Wie lange muss ich es einnehmen? Oder könnte ich zumindest die Dosis reduzieren (bspw. abends 1x 200mg)? 3. Wenn ich weiterhin nehme und es dennoch zu einer erneuten FG kommt: Kann die Einnahme meinen Zyklus durcheinanderbringen oder ggf. eine späteren Schwangerschaft / Einnistung ohne Progesteron-Präparat erschweren (weil sich der Körper daran gewöhnt etc.)? 4. Wenn ich es weiterhin nehme: Wie hoch ist bei einer sechswöchigen Einnahme die Gefahr, dass bei Mutter oder Kind schädliche Folgen entstehen? 5. Am liebsten würde ich es absetzen, aber wie hoch ist die Gefahr, dass das Kind dann wirklich wegen Progesteronmangel abgeht? Ich habe gar kein gutes Gefühl, aber bin auch einfach nicht mutig genug. Meine Angst geht hin und her zwischen erneuter FG und ewig auf neue Schwangerschaft warten müssen (bin schon 35 und mein Mann 41) und Spätfolgen für mich und das Kind. Können Sie mir einen Rat geben? Ich wäre sehr dankbar! Herzlichen Dank! Martha

von Martha Helene am 29.06.2017, 17:57



Antwort auf: Einnahme Famenita 200 - Gefahr für Mutter und Kind?

Liebe Martha, 1. derartige Bedenken sind sicherlich unbegründet 2. in jedem Fall ist es wichtig, dass die Ärztin/Arzt vor Ort hier die Indikation stellt. 3. wir wissen aber aus großen Studien, dass eine solche Maßnahme bei der spontan entstandenen Schwangerschaft das Risiko einer frühen Fehlgeburt nicht reduzieren wird. Auch sind entsprechende Laboruntersuchungen hierzu nicht notwendig. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.06.2017