Drillingsschwangerschaft und keine Ahnung

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Drillingsschwangerschaft und keine Ahnung

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, vor ein paar Wochen wurde bei mir eine Zwillingsschwangerschaft festgestellt. 10 Tage später waren es dann doch drei-eines hatte sich geschickt versteckt. (Eine natürlich entstandene Drillingsschwangerschaft, möchte ich anmerken!) Alle Föten sind zeitgerecht entwickelt. (8W+2T) Irgendwann nächste oder übernächste Woche habe ich auch einen Termin zur Feindiagnostik (steht noch nicht fest wann) Meine FÄ ist leider recht unerfahren mit Drillingsschwangerschaften, dennoch möchte ich sie nicht wechseln. Aber vor dem Besuch bei der FD häufen sich die Fragen! 1. Worauf muss ich achten? 2. Wie sieht es mit dem Vitamin-/Mineralstoffbedarf aus? 3. Soll ich besonders viel ruhen? 4. Wie schone ich die drei am Besten?/Wie fördere-unterstütze ich die Entwicklung? 5. Wie hoch ist die Gefahr, dass mir eines oder mehrere im Bauch "absterben"? 6. Ist die Gefahr von Behinderungen oder gar Tod nach Geburt/kurz vor Geburt wirklich so extrem, wie man ständig liest? Ich bin körperlich gesund, 36 Jahre alt und habe vor knapp einem Jahr bereits eine gesunde Tochter zur Welt gebracht (und vor 16 Jahren meine erste :-) ) Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie mich ein wenig aufklären könnten. PS: Gibt es noch wichtige Infos, die ich mir beim Besuch der FD vom behandelnden Arzt einholen sollte? Liebe Grüße, Alexandra

von Faraley am 18.01.2014, 13:31



Antwort auf: Drillingsschwangerschaft und keine Ahnung

Liebe Alexandra, 1. eine Drillingsschwangerschaft bringt im Gegensatz zu einer Einlingsschwangerschaft prinzipiell mehr Risiken mit sich. Dazu gehört insbesondere das Risiko von vorzeitigen Wehen, einer Frühgeburt, von Fehlbildungen und aus sonstigen Komplikationen. 2. die Betreuung einer Frau mit Drillingen bedeutet immer eine besondere Herausforderung und insofern ist hier nur eine hohe Kompetenz durch die betreuende Praxis gefordert, sondern prinzipiell immer auch die kontinuierliche Mitbetreuung durch ein Perinatalzentrum, wobei die Diagnostik vorweg auch in einem Zentrum für pränatale Diagnostik erfolgen kann. 3. besondere Maßnahmen der Schonung sind für die Frau eigentlich nicht notwendig. Was die Substitution mit Jod und Folsäure angeht, so gibt es hierzu keine offiziellen Empfehlungen, jedoch sollte die Dosis für Jod und Folsäure hier etwas höher liegen als bei der Einlingsschwangerschaft. 4. für die Drillinge kommt in aller Regel nur der Kaiserschnitt als Entbindungsmodus infrage. Und dieser wird unter normalen Umständen etwa drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin durchgeführt. 5. wenn es sich um Drillinge handelt, so kann ich nur empfehlen, dass schon vor dem so genannten "Missbildungs-Ultraschall" um die 20. Woche herum eine Vorstellung einem Zentrum für pränatale Diagnostik erfolgt. Liebe Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.01.2014