Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
aufgrund bestehenden starken Übergewichts und bestehender Schäden am Bewegungsapparat, würde ich gerne in einer evtl. eintretenden Schwangerschaft das Gewichtsmanagement fortsetzen, mit dem ich in den letzten Monaten bereits Gewicht und Beweglichkeit deutlich verbessern konnte. Ich möchte zum einen jede unnötige Zunahme vermeiden, zum anderen würde ich mir aber v. a. auch wünschen, ggf. so viel abzunehmen, dass ich am Ende mit Baby, Fruchtwasser usw. nicht mehr wiege als jetzt. Das wäre für mich in puncto Beweglichkeit und Schmerzen voraussichtlich sehr nachteilig.
Ich esse um die 2300–2500kcal pro Tag. Für meinen Körper ist das gut 800–1000kcal unter dem, was er bräuchte, um mein jetziges Gewicht zu halten. Daneben bin ich viel mit dem Rad unterwegs oder gehe so oft es geht zu Fuß. Damit bessert sich mein Zustand wie gesagt langsam aber stetig. Von den verletzungsbedingten Schäden abgesehen, bin ich ganz gesund.
Ich sehe nicht, dass es bei solch einer „Diät“ zu einer Mangelversorgung eines Babys kommen könnte, da ich bei der Kalorienmenge ja viel Spielraum für eine ausgewogene Ernährung habe und vermutlich noch immer mehr esse als manche normalgewichtige Schwangere.
Kann ich das so weitermachen oder ist das Abnehmen an sich vielleicht schädlich? Könnte ich das so fortsetzen oder riskiere ich damit die Gesundheit des Kindes?
Ich möchte mit dem Kinderwunsch ungern noch weitere Monate warten, bis ich „dünn genug“ bin. Das läuft meiner persönlichen Situation zuwider.
Vielen Dank und ein frohes neues Jahr,
Kaffeetasse
Mitglied inaktiv - 01.01.2019, 17:32
Antwort auf:
Darf eine stark übergewichtige Schwangere abnehmen?
Hallo,
Auch wenn es in der Schwangerschaft ein bekanntes Übergewicht gibt, werden wir dazu raten, sich gesund (fett- u. zuckerarm) zu ernähren und auf eine ausreichende Bewegung zu achten.
Es sollte nicht bewusst Gewicht verloren werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.01.2019
Antwort auf:
Darf eine stark übergewichtige Schwangere abnehmen?
Hallo!
Ich denke, dass solange du gesund und ausgewogen isst, ist das kein Problem. Du sagst ja, dass du das schon seit einer bestimmten Zeit machst. Ich habe in meiner SS kaum die Ernährung geändert. Ich aß eher so wie vor der SS, also eher wenig und nach Möglichkeit nichts Mächtiges. Nun hatte ich in der 30. Woche Ketone im Urin gehabt. Anders gesagt, der Körper hat dann angefangen, Fett abzubauen, weil er nicht genug Nährstoffe bekommt.
Dem Baby wird das wahrscheinlich nicht schaden, er holt sich schon alles, was es braucht. Du musst dann eben zugucken, dass dein Körper dadurch nicht zu sehr belastet wird. Und selbst wenn du ein paar Kilos nachher drauf hast, ist das doch halb so wild. Kannst nach der Geburt ja stillen. Sofern du dich dann nicht vollstopfst, wirst du kontinuierlich abnehmen. Der Körper braucht ja dann täglich 500 bis 700 kcal mehr, wenn frau stillt. Auch nach dem Wochenbett kannst du mit Rückbildung beginnen.
In der SS würde ich die Energiebilanz nicht so sehr ins Negative gehen lassen, sondern beim Bedarf bleiben. Man muss ja auch nicht für 2 essen, das ist Unsinn. Damit ist eher gemeint, dass man das Richtige zu sich nimmt.
Hungern würde ich schon mal gar nicht, weil selbst bei vorhandenen Reserven der Körper dann Fett abbaut und dann hast du auch nicht all zu gute Werte.
Vielleicht sprichst du darüber nochmal mit deinem Gyn und ziehst ggf. einen Ernährungsberater hinzu. :)
LG
von
LSdt
am 02.01.2019, 10:36
Antwort auf:
Darf eine stark übergewichtige Schwangere abnehmen?
Sehr geehrter Dr. Bluni,
vielen Dank. Sicherlich dürfen Sie per Ferndiagnose nichts Konkretes raten, was ich verstehe. Es gibt ja darüberhinaus auch genug gefährliche Schlankheitstrends, die Sie sicherlich nicht unterstützen möchten. Aber ich finde Ihre Argumentation nicht schlüssig. Auch die gesunde Ernährung führt ja bei starkem Übergewicht zu einem Kaloriendefizit und damit ohnehin zu einer Abnahme. Ich habe die Kilos ja schließlich nicht mit Möhrchen draufgefuttert ;–)
Ob ich bewusst abnehme oder nicht, dürfte ja physiologisch egal sein – oder gleich gefährlich. Ich wüsste eben gerne, worin die genauen Risiken oder vielleicht eben auch Vorteile liegen.
Na ja...Vielen Dank nochmal und einen schönen Feierabend.
Kaffeetasse
Mitglied inaktiv - 03.01.2019, 18:44