Frage an
Dr. med.
Vincenzo
Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Hallo, ich hätte mal eine Frage und zwar habe ich Heuschnupfen, hatte dieses Jahr noch keine Beschwerden und deswegen auch noch keine Tablette eingenommen. Seit einer Woche bekomme ich durch die Nase kaum noch Luft und meine Augen jucken wie verrückt. Meine Frauenrärztin hat gesagt ich könnte sie ruhig nehmen...bin mir aber trotzdem unsicher, weil in der Packungsbeilage steht, in der Schwangerschaft nicht anwenden. Vielen Dank, liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 25.05.2009, 18:48
Liebe Corinna, 1. ja, dieser Wirkstoff ist erlaubt 2. in der Schwangerschaft können bei Heuschnupfen/Asthma die meisten Antihistaminika bedenkenlos angewandt werden, insbesondere inhalative Präparate, die Cromoglicinsäure enthalten. Diese Substanz wirkt überwiegend lokal und zeigt kein erhöhtes Risiko für teratogene Schäden. Neben den inhalativen Substanzen können Sie selbstverständlich auch Augen- oder Nasentropfen anwenden. Die Antihistaminika dürfen also zur Behandlung allergischer Erkrankungen, als Mittel gegen Schwangerschaftserbrechen und auch als Schlafmittel eingesetzt werden. Falls Kortikoide erforderlich sind, empfiehlt sich hier ebenfalls die inhalative Gabe wegen der wesentlich geringeren systemischen Wirkung. Die besten Erfahrungen liegen für Sprays vor, die Budesonid enthalten. Bei Orientierung an die Dosierungen kann man auch mit einer Langzeitmedikation keinen Schaden anrichten. Bei den Antihistaminika ist die Gabe von Terfenadin erst im zweiten Schwangerschaftsdrittel erlaubt, weil dann die Organbildung abgeschlossen ist. Die sog. Betamimetika z.B. Sultanol, Berotec, Bronchospasmin oder Bricanyl sind ebenfalls gut erprobt. Sie lösen die Verkrampfung der Bronchialschleimhaut. Bei Asthma-Symptomen kann man auch Prednisolon geben, weil es nur zu 10-20 Prozent über die Plazenta auf den Feten übergeht. VB
von Dr. med. Vincenzo Bluni am 25.05.2009
