Frage: cerklage

welche art von cerklage hat die geringeren risiken? ich habe jetzt von einem cerklagering gehoert dieser soll angeblich besser sein. wenn die wehen einsetzten waehrend man diesen cerklagering noch in sich hat, waehre das eine gefahr fuer die mutter oder das Kind? vielen dank

Mitglied inaktiv - 05.04.2009, 16:57



Antwort auf: cerklage

Liebe Bibi, 1. da die Indikationen für eine operative Cerclage (Verschluss des Muttermundes) mittlerweile sehr streng gestellt werden; man hier also im Gegensatz zu früheren Zeiten sehr zurückhaltend geworden ist, bleibt bei Situationen, in denen es zu einer Verkürzung des Gebärmutterhalses mit drohender Frühgeburtlichkeit kommt, noch die Option, hier einen sog. Cerclagepessar einzulegen. Es ist sicher so, dass dieser Ring in den heutigen Zeiten nicht mehr allzu viele Anhänger in der Fachwelt hat und diese insofern diesen Pessar nicht einhellig beherzigen, dennoch gibt es einige Vertreter, die diese Maßnahmen in gewissen Situationen empfehlen und auch fördern. Hier kann die Entscheidung von Arzt zu Arzt variieren. Das hängt dann auch mit der jeweiligen, individuellen Erfahrung zusammen. Wenn man in der Datenbank der Medizin sucht, so ist zu diesem Thema nicht viel zu finden und in einer Übersichtsarbeit wird der Effekt eines solchen Pessars als positiv und gute Alternative zur Cerclage angesehen. Hier ist dann immer eine Abwägung notwendig hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen, wie Fremdkörpergefühl und Ausfluss. Das Pro & Contra können Sie am besten mit der ortsansässigen Entbindungsklinik oder Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt besprechen. 2. zur Frage einer prophylaktischen Cerclage/Muttermundverschluss gibt es mittlerweile in der Fachwelt eine relativ einhellige Meinung: Dank immer kritischerer Indikationsstellung ist die Cerclagefrequenz innerhalb weniger Jahre von fast 10 % auf 1-2% gesunken. Therapeutisch sind nur echte isthmocervicale Insuffizienzen (Gebärmutterhalsschwächen) eine Indikation. Prophylaktische Cerclagen aus anamnestischer Indikation oder bei Mehrlingsschwangerschaften sind schon deshalb sehr kritisch zu betrachten, weil sie nicht zu einer Tragzeitverlängerung führen Eine Zervixinsuffizienz (Gebärmutterhals-Schwäche) im klassischen Sinn ist ein sehr seltener Befund. Bei unsicherer Entscheidungsgrundlage zeigen Studienergebnisse keine eindeutigen Vorteile einer Cerclage gegenüber abwartendem Verhalten. Ob Schwangere mit ultrasonographischer Verkürzung des Gebärmutterhalses oder einer Öffnung des inneren Muttermundes von einer Cerclage profitieren, lässt sich noch nicht abschließen beurteilen. Als einzige Ausnahme verbleiben noch Schwangere mit mehrfachen Frühgeburten in der Anamnese. Bei der Diagnose einer Gebärmutterhalsschwäche ist neben der transvaginalen Sonographie mit ihrer Verkürzung und Eröffnung der Zervix unbedingt immer auch die Konsistenz der Portio durch Vaginalpalpation zu beurteilen. Notfallcerclagen bei Cervixinsuffizienz mit Fruchtblasenprolaps sind nur bis zur 32. SSW indiziert. Gleichwohl ist das Komplikationsrisiko einer Cerclageoperation gering und besteht praktisch nur in minimalen Verlängerungen der Eröffnungsphase sowie einer leicht höheren Inzidenz von Zervixrissen. Frauenarzt 40, 5 (1999) 659 Insofern ist hier im individuellen Fall sicher das immer ausführliche Gespräch mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und der Frauenklinik (am besten ein Perinatalzentrum) im Vorfeld sinnvoll, inwiefern eine Cerclage zu Prophylaxe einer vorzeitigen Muttermundseröffnung im individuellen Fall geboten ist unter Abwägung des Für und Wider. Dieses gilt auch für die Fragestellung, inwiefern eine prophylaktische Cerclage/Muttermundverschluss nach einer Infektion mit Fehlgeburt anzuraten ist. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 05.04.2009



Antwort auf: cerklage

Hallo, Beide Cerglagen haben ein Risiko. Wobei die operative Cerglage mehr aufwand ist. Von der Vollnarkose her und weil die auch mittlerweile sehr umstritten ist. Der Cerglage Ring wird ambulant eingesetzt und danach bekommt man oft für paar Tage Wehenhemmer. Das einsetzen dauert nur paar Minuten und ist etwas unangenehm aber nicht schmerzhaft. Es wird regelmäßig danach geschaut ob er noch richtig sitzt. Weil es ein "Fremdkörper" ist ist die Gefahr wegen Infektionen hoch, wo man aber vorbeugend was nehmen kann. Ich bekam damals Vagi C Zäpfchen. Wenn die Wehen einsetzen wird der Ring rausgeholt, was auch nur kurz dauert. Ansonsten wird er meist um die 36./37. SSW rausgeholt. Das tragen des Ringes spürt man nicht, nur später wenn das Baby nach unten drückt fühlt der druck sich etwas anders an. LG Mucki

Mitglied inaktiv - 05.04.2009, 20:27



Antwort auf: cerklage

Vielen dank fuer die schnelle Antwort! sollten die wehen einsetzen und der Ring jedoch immer noch im Koerper sein stellt das eine gefahr fuer das Baby dar?

Mitglied inaktiv - 05.04.2009, 20:30