Guten Tag,
ich bin nun in der 36. SSW und heute im CTG fielen kurz vor Schluss (nach ca. 40 Minuten) die Herztöne von bisher 130-150 auf knapp über 100, stiegen aber dann direkt wieder an auf über 130. Da die Hebamme damit nicht zufrieden war, sollte ich zur Ärztin zum Doppler. Dort war alles okay, Durchblutung sei alles bestens, genügend Fruchtwasser vorhanden etc.
Im Mutterpass steht: FS 8 und Dip I.
Soll jetzt übermorgen nochmal zum CTG.
Bin zwar etwas beruhigt, dass der Doppler gut war, mache mir aber trotzdem ziemliche Sorgen, dass was nicht in Ordnung ist.
Woran könnte so ein Abfall denn liegen? Kann ich beruhigt sein, weil der Doppler okay war?
Danke im Voraus für die Antworten.
Liebe Grüße
von
JustBe
am 28.02.2012, 16:14
Antwort auf:
CTG - Abfall Herztöne - Sorge
Hallo,
1. wichtig ist, dass der klinisch erfahrene Arzt hier immer den Gesamtzusammenhang sehen muss, um das Ganze ggf. zu intepretieren und vielleicht zu der Einschätzung zu kommen, dass es vielleicht nur ein einmaliges Ereignis war/ist. Denn das CTG ist nur eine Momentaufnahme im Ggs. zum Doppler. Und wenn dieser "in Ordnung" ist, würde ich immer fragen, welche genauen Gefäße wurden durch den Arzt überprüft?: Nur die Nabelschnurarterie oder auch das Gefäß im Kopf und die Gebärmutterarterien?
2. Für eine optimale Einschätzung ist es wichtig zu wissen:
- wie sieht das CTG mit der Auffälligkeit genau aus; vor und nach dem Herztonabfall und wie lange war dieser?
-gab es vorher schon Aufälligkeiten im CTG und wie sahen die vorherigen Kontrollen im CTG genau aus?
- wie ist der Schwangerschaftsverlauf? Liegt ein hoher Blutdruck, ein Schwangerschaftsdiabetes oder sonstige Auffälligkeiten vor und gab es ggf. in einer vorherigen Schwangerschaft Besonderheiten?
- ist das Kind immer zeitgerecht entwickelt gewesen, ist die Fruchtwassermenge ausreichend?
Wenn wir all dieses ähnlich einem Puzzle zusammensetzen, kommen wir zu einer klinischen Einschätzung, die lauten kann: Kontrolle in zwei Stunden oder am nächsten Tag oder ggf. stationäre Überwachung für ein paar Tage mit der Frage, ob sich daraus ein Handlungsbedarf ergibt.
Sie sehen also, dass dieses ein sehr komplexes Geschehen ist, das viel klinische Erfahrung erfordert und aus diesem Grund kann es manchmal sinnvoll sein, noch zusätzlich eine erfahrene Fachärztin/Facharzt in einer Frauenklinik in die Entscheidungsfindung einzubinden.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.02.2012