Frage: Borellien

Ich hatte vor einiger Zeit schon einmal nachgefragt, wie das Vorgehen nach einem Zeckenbiss ist. Der Biss ist mittlerweile ca. 7 Wochen her und an der Bissstelle ergab sich keine Auffälligkeit. Trotzdem hat mein Frauenarzt noch einmal Blut abgenommen mit dem Ergebnis, dass ein Borellentiter nachweisbar ist (Wert war 92 ) und ein akute Infektion nicht auszuschließen ist. Wurde dann zum Internisten überwiesen, der wiederum meint, alles Quatsch. Ich hätte eben irgendwann mal eine Borellieninfektions gehabt und mit Antibotikum würde man in meinem Schwangerschaftsstadium ( bin aktuell 25 SSW) eh nicht behandeln, da es keines gäbe, was man geben könnte. Aber generell wäre es nicht schlimm, da der Biss nach den ersten 12 SSW stattfand. "Gnädigerweise", aber eher ungern, ist man nun bereit doch in 2 Wochen nochmal Blut abzunehmen und zu gucken, ob der Wert steigt. Was halten Sie davon? Sollte ich den Arzt wechseln? Meine Frauenarzt hatte mir schriftlich mitgeteilt, dass ich definitiv eine Borellieninfektion hätte und zum Internisten wegen der passenden Behandlung sollte. Bin etwas verzweifelt, zumal ich vor 3 Tagen schon wieder eine Zecke entdeckt habe. Was empfehlen Sie?

von miayan am 21.09.2012, 22:50



Antwort auf: Borellien

Hallo, sofern eine frische Infektion in der Schwangerschaft nachgewiesen wird – und das ist für das Labor sicher kein Hexenwerk – raten wir zur frühzeitigen Penicillintherapie. Diese ist für das Kind unbedenklich. Es sollte darüber hinaus neben der Kontrolle der Bissstellte laborchemisch etwa 3 Wochen nach Zeckenbiss bei der Schwangeren der Borrelientiter entnommen werden. Wenn dieser negativ ist, würde man ihn ggf. nach weiteren 3 Wochen wiederholen. Dazu empfiehlt Frau Prof. Enders aus Stuttgart, dass auch bei Geburt des Kindes aus dem Nabelschnurblut der Titer nochmals mitbestimmt wird (das ist allerdings nur dann relevant, wenn der Biss mehr als 3 Wochen zurückliegt) VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 22.09.2012