Frage: Blutzuckerwerte und Wadenkrämpfe

hallo! bei mir wurde heute ein OGTT durchgeführt, die werte sind: nüchtern: 95; nach 1h: 225; nach 2h:198mg/dl. mein frauenarzt hat mich zum diabeteszentrum überwiesen, wo ich am montag einen termin habe. nun hab ich gelesen, dass es bei gestationdiabetes häufig nachts zu wadenkrämpfen kommt..hatte mich nämlich schon länger gewundert dass ich trotz 1500mg Magnesium am tag nachts immer noch krämpfe bekomme. wie erklären sich denn die krämpfe bei gestationsdiabetes?? und wie hoch ist bei meinen werten die chance, dass man den diabetes mit ernährungsumstellung in den griff kriegt? wir wollen nämlich am 14.9. also genau in 2 wochen nach fuerteventura fliegen, oder können wir uns das jetzt abschminken? danke für eine antwort!

Mitglied inaktiv - 31.08.2010, 10:31



Antwort auf: Blutzuckerwerte und Wadenkrämpfe

Hallo, 1. der vermeintliche pathophysiologische Zusammenhang zwischen einem Schwangerschaftsdiabetes und den Wadenkrämpfen ist mir nicht bekannt. 2. eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, dass sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen lässt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. Dieses Ziel ist erreicht, wenn die Blutglukosewerte vor den Mahlzeiten unter 90 mg/dl, eine Stunde nach dem Essen unter 140 mg/dl, zwei Stunden danach unter 120 mg/dl liegen. In der ersten Schwangerschaftshälfte soll das HbA1c im oberen Normbereich, später im unteren Normbereich stoffwechselgesunder Schwangerer liegen (Normbereich mit 4,8 bis 6,0 %). Das Therapiekonzept des Gestationsdiabetes sieh als erste Stufe eine Ernährungsberatung vor. In 90% der Fälle genügt diese Ernährungsumstellung (bei der übrigens kaum eine Patientin Hungergefühl hat), um das Therapieziel zu erreichen. Gleichzeitig sollte eine ausreichende Bewegung der Schwangeren sichergestellt sein. Bereits ein halbstündiger Spaziergang nach dem Essen kann die Blutzuckerwerte deutlich senken. Nur bei Schwangeren, die auch dann noch ein pathologisches Blutzuckertagesprofil (wie oben angegeben) aufweisen, ist zusätzlich eine Insulingabe notwendig. Zur Ernährungsumstellung ist folgendes zu sagen: Empfohlen wird eine Ernährung, die eine für die Bedürfnisse der Schwangerschaft adäquate Kalorienmenge und Zusammensetzung enthält. Der Kalorienbedarf für eine Schwangere im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) beträgt ca. 30 kcal/kg Körpergewicht. Bei Frauen mit einem Body-Mass-Index von größer 27 kg/ Quadratmeter Körperoberfläche am Beginn der Schwangerschaft sollte die Kalorienmenge auf 25 kcal/ kg Körpergewicht reduziert werden. Die Kostverordnung soll von einer ausgebildeten Fachkraft nach Kohlenhydrat-Einheiten (KE) quantifiziert werden. Weiteres besprechen Sie bitte mit den Experten vor Ort. Auf den Internetseiten der Deutschen Diabetes-Klinik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf http://www.diabetes.uni-duesseldorf.de/download/DDFI_Broschuere_Schwangerschaft.pdf können Sie dazu eine sehr informative Broschüre für Betroffene downloaden. 3. Verglichen mit Frauen, die in der Schwangerschaft einen normalen Zuckerstoffwechsel hatten, haben Frauen mit einem Schwangerschaftsdiabetes ein bis zu 7,5fach höheres Risiko, in ihrem späteren Leben einen Diabetes Typ 2 zu entwickeln ( Quelle: Bellamy L, et al "Type 2 diabetes mellitus after gestational diabetes: a systematic review and meta-analysis" Lancet 2009; 373: 1773-1779) Aus diesem Grund ist es für betroffene Frauen sinnvoll, mit ihrem Diabetologen vor Ort über ihr Risiko und die sinnvollsten Kontrollen sprechen. Von einigen Fachvertretern wird deshalb für diese Frauen gefordert, jährlich einen oralen Glucosetoleranztest zu wiederholen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 31.08.2010



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