Frage: Blutungen in der Schwangerschaft

Hallo, z.Zt. bin ich in der 13. Woche und habe seit der 9. Woche immer mal wieder Blutungen. Anfangs waren diese Blutungen leicht. Letze Woche hatte ich eine starke Blutung, die sich im laufe des Tages aber wieder reduzierte. Ich wurde eine Woche stationär überwacht. Gestern hatte ich eine erneut stärkere Blutunge und heute blute ich immer noch leicht. Meine Ärzte sagen mir ich hätte eine sehr tiefsitzende Plaztenta, die der Grund für meine immer wiederkehrenden Blutungen sei. im Ultraschall war ein Hämatom (2cm) sichtbar. Können sich diese Blutungen jetzt die ganze Schwangerschaft durch ziehen. Oder ist es in vielen Fällen, dass sich die Blutungen normalisieren. Wie wahrscheinlich ist eine vorzeitige Plazentalösung? Wie sind die Prognosen? Ich danke für Ihre Antwort

Mitglied inaktiv - 15.01.2009, 11:47



Antwort auf: Blutungen in der Schwangerschaft

Hallo, 1. wir unterscheiden zwischen einer nur tief und nahe am Muttermund sitzenden Plazenta und derjenigen, die komplett über dem inneren Muttermund sitzt. Tief oder nahe am inneren Muttermund sitzend hieße, die Plazenta sitzt nahe am inneren Muttermund; liegt aber nicht komplett davor, was einer Plazenta praevia entsprechen würde. Dieses kann man manchmal im Ultraschall nicht direkt erkennen, wenn sie nur randständig ist. Wenn es auch in dieser Situation mal bei Anstrengung oder Verkehr aus Randgefäßen bluten kann, so zeigt die Erfahrung, dass die zu einem so frühen Schwangerschaftszeitpunkt randständige Plazenta häufig mit weiterem Alter der Schwangerschaft nach oben wandert; weg vom inneren Muttermund. Sofern die Frau nicht blutet, sollte sie beruhigt sein und sich an die Empfehlungen des behandelnden Frauenarztes oder Frauenärztin halten. Welche Empfehlungen hinsichtlich Arbeit und Belastung ausgesprochen werden sollten, ist am besten im Einzelfall; auch abhängig von Blutungen zu entscheiden. Die Plazenta praevia kommt in ca.1 von 200 Schwangerschaften vor, aber nur in 20 Prozent dieser Fälle liegt sie komplett vor dem Muttermund. In diesem Fall bestehen geringe Chancen, dass hier eine Änderung der Lage im weiteren Verlauf der Schwangerschaft eintritt. In meinen Unterlagen kann ich keine statistischen Angaben über die Wahrscheinlichkeit einer Blutung finden, jedoch ist diese Risiko bei einer Plazenta praevia totalis entsprechend hoch. Die Ursache für eine Blutung ist entweder die Lösung des Mutterkuchens von seiner Unterlage, Eine Entzündung der Plazenta oder die Ruptur von plazentaren Gefäßen. 2. Untersuchungen zeigen, dass eine nur tiefsitzende Plazenta in den allermeisten Fällen im weiteren Verlauf nach oben rückt. Bei komplett vor dem Muttermund liegender Plazenta sind die Chancen deutlich geringer. Dieses ist in nur 20 Prozent der Fall In Anlehnung an das amerikanische Lehrbuch zur Geburtshilfe von Williams, geht eine vor der 20. SSW diagnostizierte Plazenta praevia mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,3 Prozent hinsichtlich Blutungen unter der Geburt einher. Je weiter man in der Schwangerschaft und der Diagnose einer Plazenta praevia kommt, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit. Darüber hinaus sind die Chancen auf ein sich nach oben Bewegen der Plazenta um so größer, je weiter sie sich vom inneren Muttermund befindet. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 15.01.2009