Blutung in Frühschwangerschaft / Frühabort?

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Blutung in Frühschwangerschaft / Frühabort?

Guten Morgen, ich habe gestern in der Früh (am NMT) einen positiven SS-Test gemacht, die Freude war groß, vor allem angesichts einer Eileiter-SS vor drei Monaten. Heute gegen 4 Uhr morgens wurde ich von starken Unterleibsschmerzen geweckt und stellte auch tiefrote Blutungen fest (ziemlich stark). Ich dachte, dass es sich wohl doch nicht richtig einnisten konnte und nun abgeht. Zumal ich seit zwei Zyklen in der 2. Hälfte immer gut zehn Tage lang Schmierblutungen habe (Gelbkörperschwäche?). Jetzt sind die Blutungen und Schmerzen seit ca. 9 Uhr weg. Meine Frage: Einfach abwarten? Oder kann man die SS ggf. noch retten? Frauenarzt aufsuchen? Temperatur ist konstant bei 36,4 Grad geblieben. Meine Zyklsudauer beträgt 26 Tage. Über einen Rat würde ich mich sehr freuen. Viele Grüße

von Rotkaepplein am 18.07.2012, 10:37



Antwort auf: Blutung in Frühschwangerschaft / Frühabort?

Hallo, mit einer solchen Blutung stellen Sie sich bitte zur Abklärung bei Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt vor. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 18.07.2012



Antwort auf: Blutung in Frühschwangerschaft / Frühabort?

Huhu, das Problem ist ja immer, dass man in der ganz frühen SS absolut rein gar nix Zuverlässiges sagen kann. Doc Bluni antwortet bei Blutungen meist, dass die Chancen etwa 50:50 stehen, dass doch noch alles gut geht. Man kann eine frühe Fehlgeburt nicht verhindern. Denn die Ursache ist fast immer ein Fehler in der frühen Zellteilung, wie er in der Natur einfach häufig vorkommt. Der Körper hilft sich dann selbst und stößt die Frucht entweder sofort ab oder hört auf, sie weiterzuentwickeln (verhaltener Abort, missed abortion). Eine Gelbkörperschwäche dagegen - so ist der Stand der Forschung - hat man allenfalls VOR einer Schwangerschaft. Dann kann sie den Eintritt einer Schwangerschaft verhindern. Ist aber bereits eine Schwangerschaft eingetreten, besteht keine GKS mehr. Denn auch bei vorheriger GKS entwickelt sich unter Einfluss der SS-Hormone sehr schnell ein großer und kräftiger Gelbkörper, er wächst also weiter, statt zu schrumpfen. Man gibt daher heute in der Früh-SS nicht mehr - wie es früher üblich war - Progesteron. Denn Studien konnten zeigen, dass dies frühe Aborte nicht verhindern konnte. Eben weil die Ursache keine GKS ist, sondern ein nicht intakter Embryo. Manche Ärzte verschreiben es zwar noch, es soll aber eher die Frau beruhigen, ihr das Gefühl geben, "etwas zu tun". Ich selbst kenne diese ganze, gemeine Unsicherheit auch: Ein Mal deutete die frühe Blutung auf einen verhaltenen Abort hin (brauchte Ausschabung, Ss war nicht mehr intakt). Zwei Mal aber hatten die frühen Blutungen (trotz stärkerer Schmerzen!) rein gar nichts zu bedeuten, alles war okay. Leider gab es immer erst in der 7. Woche wirkliche Klarheit, denn erst dann muss man ja Embryo plus Herzaktion sehen können. Da Du schonmal eine Eileiter-SS hattest, solltest Du natürlich schon früher zum Gyn. Er kann ja schon ca. ab der 6. Woche sehen, ob sich zumindest eine Fruchtanlage innerhalb der Gebärmutter befindet. Ich drücke Dir superfeste die Daumen!!!

von Bonnie am 18.07.2012, 13:20



Antwort auf: Blutung in Frühschwangerschaft / Frühabort?

Ich danke dir für die Infos! Vieles wusste ich gar nicht! Denke, dass es nun abblutet - wurde vorhin schon wieder stärker. Ich ärgere mich ohnehin, dass ich so früh getestet habe, aber wegen der Eileiterschwangerschaft habe ich ein bisschen Angst und möchte früh Bescheid wissen. Liebe Grüße

von Rotkaepplein am 18.07.2012, 13:58



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