Hallo Herr Dr. Bluni,
ich hatte schon vor meiner Schwangerschaft etwas erhöhten Blutdruck d.h. meistens über 90/140, habe auch Tabletten dafür eingenommen. Ich muß dazu sagen das ich vorher auch geraucht habe, das natürlich für den Blutdruck auch nicht gerade gut ist. Beim Eintreten der Schwangerschaft habe ich mit dem rauchen aufgehört, der Blutdruck hat sich stabilisiert ist also meisten im "normalen Bereich" d.h. zw. 80-90 und 130-140 manchmal auch drunter, aber leider manchmal auch über den Wert von 90/140. Ich prüfe täglich meinen Blutdruck, die FA hat sich die Werte auch angesehen, sie meint aber es ist nicht notwendig was einzunehmen, der BD sei in der Schwangerschaft eh ein bißchen erhöht. Ich möchte nun Ihre Meinung dazu wissen, weil ich weiß dass erhöhter Blutdruck nicht gut für das Kind ist.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe und ein schönes Wo-Ende
Freundliche Grüße
Babyeyes (27SSW)
Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 15:09
Antwort auf:
Blutdruck in der Schwangerschaft
Hallo,
bei einem hohen Blutdruck in der Schwangerschaft ist immer zu unterscheiden zwischen dem Blutdruck, der schon vor der Schwangerschaft erhöht war und behandelt werden musste und einem zu hoher Blutdruck, der erst mit der Schwangerschaft entstanden ist.
Dabei ist ein Blutdruck von 140/90 zunächst nur als grenzwertig anzusehen und dieses kann auch immer nur im Gesamtzusammenhang beurteilt werden. Wichtig ist, dass die Betrachtung einzelner Werte hier oft nicht weiterhilft.
Bei einem isoliert grenzwertigen Blutdruck kann häufig schon ausreichende Ruhe die beste Therapie sein.
Da ein zu hoher Blutdruck in der Schwangerschaft erhebliche Risiken für Mutter und Kind mit sich bringt, ist eine gute Überwachung und eventuelle Therapie notwendig und hier gibt es mittlerweile auch relativ klare Vorgaben hinsichtlich des Vorgehens in der Diagnostik und Therapie.
Es ist sehr wichtig, den Blutdruck richtig eingestellt zu lassen und sich zunächst beim behandelnden Frauenarzt/Ärztin darüber zu informieren, was die Frau vorsorglich machen kann (Gewichtskontrolle, Magnesium, Ruhe) und was Warnhinweise sind.
Hier wird dann sicher auch der zuständige Internist/Hausarzt involviert, wobei man eben auch internistische Ursachen(z.B. Niere) ausschließen wird.
Nach den deutschen Leitlinien sollte bei anhaltenden Blutdruckwerten größer/gleich 170 mmHg systolisch und/oder größer/gleich 110 mmHg diastolisch mit der Therapie begonnen werden; bei vorbestehendem Hochdruck schon früher.
Dieses kann aber immer nur Ihre Frauenärztin/Frauenarzt oder die Entbindungsklinik einschätzen und entscheiden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 06.08.2010