Guten Tag Herr Dr. Bluni,
ich bin in der 17. SSW
vor der Schwangerschaft habe ich wöchentlich rund 6 Std. Sport gemacht (Nordic Walking, Ganzkörperfitness, Wirbelsäulengymnastik usw.) und hatte einen recht "festen" Körper - jedoch mit Problemzonen Bauch und Oberschenkel. Das hab ich seit eh und je - und egal, wie wenig ich in meinem Leben wog, die stärksten Kurven waren eben dort, womit ich leben kann....
Seit einer Verletzung konnte ich seit Anfang Dezember keinen Sport machen, und Jan/Feb ging es mir auch nicht so gut, weil mir DAuerübel war. Nun gehts mir blendend und ich will wieder sanft mit Sport beginnen. Schwimmen, Walken, Spaziergänge und leichte Gymnastik schweben mir so vor.
Mein Bindegewebe - insbesondere an den Oberschenkeln und Po - sind SEHR schlaff. Nicht nur Cellulite ist sichtbar, sondern es ist echt richtig schlaff. Bin 1,66 und wiege jetzt 64 kg.
Meine Frage ist: Körperfestigende Produkte soll man ja nicht nehmen, da sich das Gewebe weiten können muß - ABER ist Silicia ggf. unterstützend? Oder ist das alles Quatsch und nur konsequente Bewegung und Ernährung sind sinnvoll???
Auch habe ich seit einiger Zeit Besenreiser an den Waden/Kniekehlen. Muß beruflich viel Sitzen und Stehen - laufen kann ich kaum, dabei!
Danke für eine Einschätzung!
Puw
Mitglied inaktiv - 01.04.2010, 08:08
Antwort auf:
Bindegewebe, Besenreiser
Hallo,
1. Sie haben Recht, dass irgendwelche Zusatzprodukte hier wohl eher nichts bringen und dass gerade Sport und Wassergymnastik das Beste für das Gewebe sind.
2. dass es bei einer Frau zu einer verstärkten Gefäßzeichnung oder Besenreisern kommen kann, ist nicht ungewöhnlich. Dieses sogar, wenn sie sonst auch viel Sport treibt.
Dieses Phänomen verschwindet häufig von selbst. Jedoch gibt es auch Frauen, die hier eine Bindegewebsschwäche haben und bei denen die Besenreiser oder auch Krampfadern nach der Geburt bestehen bleiben.
Eine klinische Bedeutung kommt den Besenreisern in aller Regel nicht zu, auch, wenn manche sie sich außerhalb einer Schwangerschaft veröden lassen.
Nicht nur der Anstieg des Schwangerschaftshormons Gestagen führt in den ersten Monaten zu einer Lockerung des Bindegewebes und damit zu einer Venenerweiterung. Auch das Wachstum der Gebärmutter übt zunehmenden Druck auf die untere Hohlvene aus, was wiederum den Druck in den Beinvenen erhöht und die Krampfaderbildung begünstigt.
Es sind hier vor allem vorbeugende Maßnahmen, die empfohlen werden
-Ausreichende Bewegung; übermäßige stehende oder sitzende Tätigkeiten vermeiden
-Schwimmen im warmen Wasser
-Übermäßige Wärmezufuhr vermeiden
-täglich kalte Schenkelgüsse zum Venentraining
-Regelmäßiges Hochlagern der Beine mit entsprechenden Ruhephasen
-Kompressionsstrümpfe bei Schwellung oder beginnender Krampfaderbildung
Wenn die Besenreiser oder Krampfadern nach Abschluss des Wochenbettes bestehen bleiben, können Sie sicher mit einem Gefäßchirurgen darüber sprechen, ob es sinnvoll ist, hier aktiv zu werden im Sinne einer Verödung oder Entfernung.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 01.04.2010