Frage: Beschwerden in der 2. Schwangerschaft

Hallo ich bin zum 2. Mal schwanger und habe eine sehr heftige Dauerübelkeit, bin total müde und erschöpft, mir wird oft schwindelig und habe ein sehr schmerzhaftes Ziehen im oberen Teil des Bauches (habe eine Zyste), ausserdem auch sehr grosse Schmerzen in der Brust. Diese Symptome hatte ich bei meiner 1. Schwangerschaft nicht so heftig. Das Problem was ich nun habe ist das ich im Schichtsystem arbeite ( 1 Stunde hin und ein Stunde zurück brauche) und für 16 Personen zum Teil alleine zuständig bin und momentan fühle ich mich nicht in der Lage das ich meiner Aufgabe gerecht werden kann. Meine Frauenärztin meinte das meine Beschwerden ein gutes Zeichen ist. Was kann ich dagegen tun? Danke Chrisi

Mitglied inaktiv - 02.03.2008, 16:31



Antwort auf: Beschwerden in der 2. Schwangerschaft

Liebe Chrisi, sicher kann jede Schwangerschaft individuell verlaufen mit unterschiedlichen Symptomen,die dabei auch immer unterschiedlich intensiv ausgeprägt sein können. 2. die Übelkeit tritt bei 50-90 Prozent, Erbrechen bei 25-55 Prozent aller Schwangerschaften auf, meist begleitet von Kopfschmerzen. Das verstärkte Erbrechen stellt eine schwere Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens dar, das sich in schweren Fällen bis zum Ende der Schwangerschaft hinziehen kann. Meist dauert es aber nicht länger, als bis zur 12. Oder 13. SSW. Die seltenere Form mit ständigem Erbrechen, stellt ein schweres Krankheitsbild dar mit Gewichtsreduktion, Elektrolyt- und Wasserhaushaltsstörungen, was dazu führen kann, dass man diese Frauen stationär behandeln muss. Die so genannte Hyperemesis stellt sich nicht als ein isoliertes Geschehen dar, sondern muss als das Zusammenspiel von biologischen, psychologischen und sozialen Faktoren gesehen werden. Die genaue Entstehung der Übelkeit und des Erbrechens in der Schwangerschaft ist nicht sicher geklärt. Während gewisse Autoren hormonelle Ursachen rasch ansteigende Östrogenspiegel im ersten Trimester; abnorm hohe HCG-, Progesteron- und Androgen-Serumspiegel postulieren, weisen andere Untersuchungen auf die Bedeutung psychosozialer Faktoren im Sinne einer unerwünschten Schwangerschaft oder Konfliktsituationen hin. Andere Untersuchungen zeigen eine instabile elektrische Aktivität des Magens und eine verminderte elektrische Antwort auf Nahrungseinnahme. Offensichtlich spielen bestimmte Keime, wie Helikobakter pylori-Bakterien im Magen, in einigen Fällen eine nicht unerhebliche Rolle, so dass deren Behandlung durch den Hausarzt notwendig wird. Ebenso ist bei lang anhaltender Übelkeit die Funktion der Schilddrüse zu überprüfen. Die verstärkte Übelkeit auch in Verbindung mit Erbrechen scheint in unseren westlichen Kulturen stärker vertreten zu sein als z.B. bei ursprünglich asiatischen und afrikanischen Völkern was auf eine Kulturabhängigkeit hinweist. Wichtig ist, die Ernährung entsprechend einzustellen: auf fettreiches zu verzichten und viele kleine Mahlzeiten zu sich zu nehmen. Da die morgendliche Übelkeit auch durch einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel hervorgerufen werden kann, sollte die Schwangere morgens vor dem Aufstehen eine kleine Mahlzeit - z.B. Zwieback - zu sich nehmen oder auch eine n warmen Tee trinken und danach noch etwas ruhen. Empfehlenswert ist es, mehrmals geringe Flüssigkeitsmengen über den Tag verteilt einzunehmen und vor einer Aufnahme von Nahrung oder Einnahme von Medikamenten die Zunge mit frischer Ingwerwurzel einzureiben. Zusätzlich sollte Stress gemieden werden. Ansonsten hilft manchmal ein Teeaufguss aus Zingiberis rhizoma Ingwerpulver; Teemischung aus Kamille, Pfefferminz und Melisse ein gehäufter Teelöffel auf eine Tasse Wasser 5-10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken. Schwangere Frauen mit Übelkeit in der Frühschwangerschaft sollten die folgende Ernährungsprinzipien einhalten: Essen oder trinken Sie nichts Kaltes. Meiden Sie Kaffee, saures, scharfes und fettiges Essen. Geeignete Flüssigkeiten sind z. B. warmes Wasser, warme Getränke aus Ingwer und Koriander, Fenchel- bzw. grüner Tee. Geeignete Speisen wären z.B. Reis-, Hühner- oder Nudelsuppe, Kartoffelbrei und gekochtes Gemüse Karotten und Kartoffeln Sollten homöopathische Präparate, wie Brechnuss, Sepia, Nausyn-Tabletten oder Ähnliches keine Linderung verschaffen, kann man auch u. a. Zäpfchen verordnen, die die Übelkeit beseitigen. Sehr empfehlenswert ist die Akupunktur, mit der sehr gute Erfolge bei der Übelkeit in der Schwangerschaft erzielt werden können. Wichtig: eine homöopathische Therapie sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Frauenarzt/Frauenärztin erfolgen. 2. die sich vergrößernde Gebärmutter und die sich verändernde Anatomie des kleinen Beckens bringt es mit sich, dass es in der Schwangerschaft mal "ziepen", ziehen, oder drücken kann, wobei nicht allgemeingültig gesagt werden kann, woher es kommt, oder ob es noch normal ist. In vielen Fällen hilft schon, die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. Wenn die Beschwerden anhalten, dann ist es sicher empfehlenswert die Frauenärztin oder den Frauenarzt vor Ort zu fragen. Inwiefern hier für Ihre persönliche Situation andere Dinge für die Beschwerden ursächlich sind, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen einer Untersuchung klären. 3. die Schwangerschaft per se bringt auch ohne eine Anämie mit sich, dass viele Frauen schon recht früh viel eher erschöpft sind und über chronische Müdigkeit klagen, die nur schwer in den Griff zu bekommen ist. Was ist zu tun? Bei der Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und Müdigkeit, Kreislaufproblemen sprechen Sie in jedem Fall zunächst mit Frauenärztin/Frauenarzt über Ihre Beschwerden. Dabei kann auch ein Thema sein, dass eine ausreichende Trinkmenge sehr wichtig ist und, dass sportliche Aktivität zur Anregung des Kreislaufes sehr hilfreich sein kann. Von übermäßigem Genuss von Kaffee in der Schwangerschaft ist zur Anregung des Kreislaufs, gerade bei vermehrter Übelkeit eher abzuraten. Die sportlichen Aktivitäten müssen dabei nicht unbedingt Wettkampfbedingungen entsprechen, sondern es reichen hier schon leichte Übungen; sofern hierbei keine Beschwerden auftreten. Auch eine kalte Dusche oder Wechselduschen bringen den Kreislauf in Schwung und vertreiben die Müdigkeit. 4. wenn es mit der Belastung am Arbeitsplatz im Moment zu viel ist, kann Ihre Frauenärztin bei stärkeren Beschwerden auch mal eine Krankmeldung ausstellen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 02.03.2008



Antwort auf: Beschwerden in der 2. Schwangerschaft

Du solltest Dich schonen, evtl ktrank schreiben lassen, wenn es nicht geht, geht es eben nicht. Meine 2. Schwangerschaft war auch sehr anstrendend, körperlich war ich total fertig und habe mich ausruhen müssen so oft es ging. Meine Ärztin meinte auch, dass deute auf eine stabile Schwangerschaft hin, war aber ein schwacher Trost, so elend wie ich mich fühlte. Wichtig ist, dass Du auf Deinen körper hörst.

Mitglied inaktiv - 02.03.2008, 19:40



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