Hallo Dr. Bluni,
mein Sohn ist jetzt 10 Monate alt.
Ich merke noch immer, dass mein Beckenboden nicht so funktioniert, wie vor der Schwangerschaft. Außerdem ist meine gerade Bauchspalte noch immer nicht ganz geschlossen. Ich kann noch die Fingerkuppen hineindrücken. Ich bin sehr schlank.
Während meiner Schwangerschaft lag ich drei Monate mit vorzeitigen Wehen und Gebärmutterhalsverkürzung im Krankenhaus. Ich hatte am Anfang der Schwangerschaft sehr viel Stress und in der 22.Woche eine Blasenentzündung, die meine damalige Frauenärztin nicht ganz ernst genommen hat.
Eigentlich hätten wir gerne ein weiteres Kind, aber mich mache mir Sorgen, ob die nächste Schwangerschaft automatisch wieder so wird. Hat die Rückbildung un die Bauchspalte irgendeinen Einfluss auf eine neue Schwangerschaft? Stress habe ich keinen mehr.
Dazu kommt, dass ich auch schon 38 Jahre alt bin.
Sollte ich vor einer erneuten Schwangerschaft lieber meinen Frauenarzt irgendetwas kontrollieren lassen?
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort.
Maxi
von
Maxi1
am 07.02.2011, 09:54
Antwort auf:
Beckenboden, erneute Schwangerschaft
Hallo Maxi,
1. die Rückbildung und der Beckenboden selbst haben keinen Einfluss auf das Geschehen der Schwangerschaft.
2. jedoch wird nach der normalen Entbindung eine Wartezeit von etwa einem Jahr bis zur nächsten Schwangerschaft empfohlen und nach Kaiserschnitt sollten es etwa 18 Monate sein.
3. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können.
Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger:
Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen.
In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen.
Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben.
Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 07.02.2011