Frage: BV

Guten Tag, jetzt bin ich doch hier gelandet, weder Stichwortsuche noch Google helfen... Situation: ich bin 9+4, spontan mit zweieiigen Zwillingen, es ist meine erste Schwangerschaft, vor 10 Tagen hatte ich zwei Tage lang Blutungen, die vermutlich von einem Polypen am Muttermund kamen. Aktuell muss ich jede Woche aufs neue zum Arzt um mir eine AU zu besorgen, ich komme wegen Übelkeit und Kreislauf kaum mehr aus dem Bett, 200m zu Fuss ist Belastungsgrenze. Das stundenlange Warten belastet mich sehr, oft muss ich mich auf den Boden setzen, weil mir schlecht wird. Emotional bin ich auch am Ende, komme mir vor wie ein Schwerverbrecher und ein Drückeberger, aber psychische Sorgen, egal wie berechtigt, sind im Staatsdienst tabu. Ich bin Lehrerin am Gymnasium, in Fächern mit sehr viel Schülerinteraktion, muss eigentlich ständig durch die Reihen wuseln um jedem einzeln zu helfen, denn durch Abschreiben der Musterlösung lernt niemand etwas. Hinsetzen könnte ich mich theoretisch, aber praktisch wäre das miserabler Unterricht. Ausserdem habe ich 80km Arbeitsweg, was 1,5h einfach bedeutet. Könnte man das, in Kombination mit der Zwillingsschwangerschaft, den Blutungen (wieder aufgehört) oder dem Polyp möglicherweise als Rechtfertigung für ein BV sehen? Montags hätte ich insgesamt acht Stunden, dabei halte ich keine halbe Stunde Spaziergang aus. Aktueller Rat der HÄ: mehr Sport treiben. Scheinbar glaubt mir niemand, dass es wirklich nicht geht. Bin hoffnungslos am Ende mit meinem Latein.

Mitglied inaktiv - 09.02.2017, 12:35



Antwort auf: BV

Hallo, Mir ist natürlich klar, dass die meisten Frauen hier lieber ein Beschäftigungsverbot, als eine Krankschreibung hätten, zumal dann die Lohnfortzahlung in voller Höhe gewährleistet ist. Jedoch gibt es für ein Beschäftigungsverbot entsprechende juristische Voraussetzungen. Eine davon ist, dass keine Erkrankung vorliegen darf. Und solange der Arbeitgeber in der Lage ist, einen alternativen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, bzw. einen Arbeitsplatz, der überwiegend mit den Vorgaben im Mutterschutzgesetz konform geht, dürfte dieses zumindest juristisch relativ schwierig werden. Hier können wir natürlich in Einzelfällen eine besondere Lösung finden. Das besprechen Sie dann aber bitte individuell mit der Frauenärztin/Frauenarzt vor Ort. Herzliche Grüße VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 09.02.2017



Antwort auf: BV

Der Arbeitsweg rechtfertigt leider kein BV, auch normale Schwangerschaftsübelkeit nicht. Bei der "Psyche" gibt es evtl. Möglichkeiten durch den FA. Ansonsten ist Dir ja bestimmt bekannt, dass nach 6 Wochen AU Krankengeld folgt. Hast Du einmal die Grippe 6 Wochen und einmal 6 Wochen den Arm verstaucht, dann nicht ;-) Ich wünsche Dir alles Gute!

Mitglied inaktiv - 09.02.2017, 13:35



Antwort auf: BV

ja, das weiss ich leider auch. Eigentlich weiss ich das alles. Aber in der Not frisst der Teufel Fliegen...! Danke für die guten Wünsche!

Mitglied inaktiv - 09.02.2017, 13:40



Antwort auf: BV

Vielleicht stellt dir ja dein ag ein bv aus....

von meijen am 09.02.2017, 14:02



Antwort auf: BV

Hallo, rede mal mit deinem FA. Gerade wenn es dir psychisch nicht gut geht wäre das, denke ich, ein Grund für ein BV. Ich kann mir in deinem Fall nicht vorstellen dass du vom Arbeitgeber ein BV bekommst. Du kannst aber auch mit deinem Hausarzt reden, auch Er darf ein BV erteilen, was auf dauer für alle Beteiligten besser wäre wie Krankmeldungen. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe dass du bald ein BV bekommst. Lg

von fee21 am 09.02.2017, 20:27



Antwort auf: BV

ne, ich bin ja beamtet, das wäre mir egal, aber die ständigen, unendlich langen Arztbesuche schlauchen mich: die letzten beide Male habe ich auf dem Heimweg vor Erschöpfung gespuckt. Zum FA gehe ich jetzt auch nicht mehr, da der HA näher ist, dann halt keine Vorsorge.

Mitglied inaktiv - 10.02.2017, 04:06