Lieber Herr Dr bluni,
Mein Baby hatte sich bisher vom wachstum entsprechend dem Durchschnitt entwickelt. Sowohl die Messwerte von bpd und atd lagen immer im normbereich, genau auf der Durchschnittslinie. Bei der letzten Untersuchung wurde dann festgestellt, dass der atd unter dem normbereich liegt, der bdp ganz leicht unter der Durchschnittslinie. Das heisst, dass der bauchumfang deutlich weniger gewacshen ist. Dies ist mein drittes Kind und alle meine Kinder waren bisher eher von der zarten Sorte, haben sich dennoch immer konstant entwickelt. Meine Ärztin hat keinendoppler gemacht, mich aber sofort krank geschrieben und mir ruhe verordnet, ich soll mich 4 bis 5 stunden Tag hinlegen, was natuerl schwierig ist mit 2 kleinen Kindern zuhause.
In einer Woche will sie mich nochmals untersuchen.
In der 20. Woche wurden bei mir erhöhte uterine widerstände und eine verkalkung der Plazenta grad 1 festgestellt. Ich nahm eine Zeitlang ASS bis es in der 23. Woche hieß, dass alles in Ordnung ist und ich Das Ass absetzen kann.
Ich weiss, dass cich mir nicht soviel sorgen machen sollte, aber ich Frage mich, ob es nicht sinnvoller wäre, wenn ich vielleicht kurzfristig diese Woche noch einen Doppler lassen machen sollte, um auf Nummer sicher zu gehen oder sollte ich mich einfach gedulden und die Werte in einer Woche abwarten.
Gibt es aus ihrer Sicht Grund zur Sorge oder kann es einfach mal sein, dass der Kopf fast normal weiter waechst der bauchumfang aber um 2 Wochen hinterher ist?
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort!
Beste Gruesse
Mitglied inaktiv - 12.12.2010, 20:19
Antwort auf:
Atd unter der 5. Perzentilen in der SSW 27+6
Hallo,
1.wenn eine solch erhebliche Diskrepanz vorliegt und auch die Dopplerwerte so früh in der Schwangerschaft schon pathologisch sind, dann ist es sicher geboten, Sie in einem Perinatalzentrum vorzustellen, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
2. wir bezeichnen einen solchen Befund als Kopf-Thorax-Diskrepanz. Sie beschreibt ein unterschiedliches Wachstum von Kopf und Thorax: die Maße wachsen nicht simultan.
Bei einer solchen Kopf-Thorax-Differenz ist sicher immer zu schauen, was dahinter steckt: es kann sowohl eine mangelnde Versorgung sein, es können theoretische aber immer auch andere, organische Gründe seitens des Kindes dahinter stecken.
Dabei Gewisse können sich natürlich zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft Differenzen im Ultraschall ergeben, ohne dass dem automatisch eine klinische Bedeutung zukommen muss. Wichtig ist die Ausprägung der Differenz, ob sie schon immer da war und die Tatsache, ob diese Differenz im Laufe der Zeit zunimmt.
Zeigen sich erhebliche Differenzen in den Messungen oder in dem ein oder anderen Maß und war die frühe Berechnung des Schwangerschaftsalters korrekt, ist immer die Frage, warum das Kind kleiner oder größer (=leichter oder schwerer!) ist bzw. warum das ein oder andere Maß deutlich abweicht und je nach Ausprägung würde man einen solchen Befund kurzfristig kontrollieren und bei erheblicher Abweichung die genaue Ursache abklären.
Bei größeren Abweichungen, kann dieses unter anderem auch mal Ausdruck einer nicht ausreichenden Versorgung des Kindes oder einer verminderten Funktionsleistung der Plazenta sein.
Hierbei würde deshalb die Kontrolle per Doppler-Ultraschall und ggf. im CTG engmaschig durchgeführt - am besten durch einen entsprechend qualifizierten Arzt/Ärztin.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 13.12.2010