Sehr geehrter Herr Dr. Bluni,
ich komme gerade aus einer Kryo-Behandlung und bin aktuell in der 7.Woche schwanger. Wir haben Endo, Adeno und seit Januar diesen Jahres auch noch Asherman Grad III (wohl durch eine GS aus 2012), welche von Prof. Dr. Nugent aus Hamburg erfolgreich operiert wurde. Es wurde festgestellt dass noch ca 40 - 50 % intakte Schleimhaut vorhanden war und die rechte Tube nicht sichtbar war. Jetzt hatte ich heute den ersten Termin bei meiner FÄ und wurde nicht als Risikoschwangerschaft eingestuft? Hätte dies hier nicht der Fall sein müssen bzw. muss hier nicht aufgrund eines gewissen Risikos regelmäßig der Gebärmutterhals kontrolliert werden? Den nächsten Termin hätte ich erst in 5 Wochen.
Vielen lieben Dank.
von
Danaerys
am 02.05.2016, 15:48
Antwort auf:
Asherman Grad III - Risikoschwangerschaft?
Hallo,
Nein das hätte es nicht, wenn die Schwangerschaft kann sich hier ja völlig normal entwickeln, insbesondere dann, wenn sie erst einmal angelegt ist.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.05.2016
Antwort auf:
Asherman Grad III - Risikoschwangerschaft?
Dann sind quasi alle dort aufgeführten Risiken nicht vorhanden?
Risiken bei AS-Schwangerschaften nach erfolgreicher Therapie
Die Risiken ein Post-AS Schwangerschaft variieren, je nach dem wie ausgeprägt die Verwachsungen waren. Waren nur wenige Verwachsungen mit genügend verbliebenem Endometrium vorhanden, so gibt es statistisch gesehen keine höheren Risiken gegenüber einer normalen Schwangerschaft. Waren die Verwachsungen ausgeprägter, so können in einer Post-AS Schwangerschaft folgende Komplikationen auftreten:
1. Fehlgeburten im ersten Trimester können bei Post-AS Schwangerschaften noch etwas häufiger auftreten.
2. Placenta accreta. Eine Studie mit 137 Post-AS Schwangerschaften zeigte ein Risiko für Placenta accreta von 9%. Placenta accreta bedeutet, dass die Plazenta ungewöhnlich stark mit der Gebärmutterwand verwachsen ist. Um diese zu lösen, ist in manchen Fällen eine Ausschabung erforderlich. Falls die Plazenta aber nicht entfernt werden kann, kommt es zu Blutungen, und die Gebärmutter muss entfernt werden (Hysterektomie). Einige unserer Mitglieder hatten eine Placenta accreta und increta, aber bisher musste bei keiner die Gebärmutter entfernt werden. Placenta increta und Placenta percreta stellen ebenso ein Risiko dar, sind aber extrem selten. Placenta increta bedeutet, dass die Plazenta in die Gebärmuttermuskulatur eingewachsen ist. Placenta percreta bedeutet, dass die Plazenta durch die Gebärmutterwand durch wächst und auch an anderen Organen anhaften kann.
3. Gebärmutterhals- oder Muttermundschwäche (Zervixinsuffizienz) mit der Folge von Fehl- bzw. Frühgeburt. Normalerweise ist die Zervix bis zum Beginn der Wehen fest verschlossen, um die Gebärmutter vor Infektionen zu schützen. AS selbst bedingt keine Schwäche des Muttermundes, jedoch können mehrfache Ausschabungen und andere Eingriffe wie z.B. Konisation eine solche Schwäche begünstigen. Die Mehrheit der Ärzte denken nicht, dass mehrfache Hysteroskopien die Schwäche fördern können, andere Ärzte sehen aber durchaus einen Zusammenhang. Es schadet also nicht, im Falle einer Schwangerschaft die Länge des Gebärmutterhalses in regelmäßigen Abständen schon frühzeitig kontrollieren zu lassen.
von
Danaerys
am 04.05.2016, 15:40
Antwort auf:
Asherman Grad III - Risikoschwangerschaft?
Sehr geehrter Dr. Bluni,
nach Asherman, v.a. bei Grad III, hat man def. eine Risiko-Schwangerschaft!!
Es besteht ein erhöhtes Risiko von Fehlgeburten bei noch vorhandenen Verwachsungen und selbst wenn alle entfernt wurden, hat man immer ein erhöhtes Risiko von Plazentastörungen wie Plazenta accreta, increta und percreta. Post-AS-Frauen sollten daher bei Hinweisen auf jeden Fall ein MRT bei einem Degum III Spezialisten vornehmen lassen.
VG
von
Mohnblume123
am 05.04.2018, 22:07