Guten Tag Herr Dr. Bluni,
wir hatten in der 8 Woche eine Fehlgeburt (wenn man das zu diesem Zeitpunkt bereits so nennen?). Beim Antikörper Suchtest wurde anti-c (RH4) 1:8 (IAT) ausgewiesen. Falls relevant: Meine Frau hat Blutgruppe B, Rh positiv (D pos), CCD.ee.
Können Sie mir sagen, was diese Antikörper bedeuten und ob diese im direkten Zusammenhang mit dem Abbruch stehen?
Kann es eine Kombination mit meiner Blutgruppe (ist mir leider gerade nicht bekannt) geben, welche eine weitere Schwangerschaft problematisch macht? Wir haben ein gesundes Kind, es wäre somit unser Zweites. Eine letzte Frage: Kann man preventiv agieren?
Bin gespannt auf Ihre Antwort.
Vielen Dank und viele Grüße
Patrick dv
Mitglied inaktiv - 17.03.2011, 22:53
Antwort auf:
anti-c / Fehlgeburt
Hallo Patrick,
1.Anti-c Antikörper gehören zum Rhesussystem und bedeuten schon ein erhöhtes Risiko (jedoch deutlich geringer als beim Anti-D) für einen Morbus haemolyticus neonatorum in der Gebärmutter; sprich einer Reaktion, bei der die kindlichen Blutzellen zerstört werden und dieses zu einem schweren Krankheitsbild des Kindes führen kann.
Aus diesem Grund wird ein solcher Wert zunächst kontrolliert in seinem Verlauf (Intervall stimmen Sie am besten über Frauenärztin/Frauenarzt mit dem Labor ab).
Zusätzlich dient der Ultraschall dann zusätzlich zum Ausschluss, ob sich beim Kind etwas "tut", sprich ob abhängig vom Titerverlauf eine Reaktion zu verzeichnen ist.
Bei einer bestimmten Höhe oder gar einem Anstieg, wird die Frauenärztin/Frauenarzt sicher entscheiden, wie es weiter gehen wird. Das optimale Vorgehen wird dann ggf. zusammen mit einem Zentrum für Pränataldiagnostik zu abgesprochen.
Dazu gehören dann Laborkontrollen, aber auch der Ultraschall, der früh Hinweise auf Auswirkungen beim - Kind zeigen kann. Wobei dieser bei niedrigen Titern sicher selten auftreten.
2. Ursache für eine frühe Fehlgeburt ist dieser niedrige Titer sicher nicht. Ebensowenig die Blutgruppenkonstellation.
3. es ist ein nicht ungewöhnlicher Vorgang, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt.
Dabei sind genetische Störungen die häufigste Ursache für eine frühe Fehlgeburt, dann folgen anatomische Ursachen, Infektionen und Medikamente. Auch können sowohl Gerinnungsstörungen als auch das mütterliche und väterliche Alter eine Rolle spielen.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 18.03.2011