Frage: Anti-M der Klasse IgG

Hallo Dr. Bluni, ich wende mich heute an Sie, da meine Frauenärztin zu diesem Fall leider nicht viel sagen kann. Nach einer Eileiterschwangerschaft im Juli wurde nach einer Blutuntersuchung bei mir Anti-M Antikörper der Klasse IgG festgestellt.(pos.im ind.Antiglobulintest Titer 8) Man sagte zunächst, dass diese keine Konsequenzen bei einer erneuten Schwangerschaft haben wird, nun aber heißt es nach weiteren Blutuntersuchungen im Befund, dass es eine fetale Erythroblastose bzw. postportal einen Morbus haemolyticus veonatorum induzieren kann. Ich vermute mal das es schlimmstens Falls zu einer Totgeburt kommen kann! Leider kann mich keiner irgendwie richtig aufklären, worum es sich handelt. Mein größter Wunsch ist es noch ein gesundes Kind zur Welt zu bringen, daher ist nun meine Frage, wie hoch ist das Risiko von Komplikationen bei so einem Befund? Gibt es Studien oder Statistiken zu dieser Konstellation? Es wurden weitere Blutuntersuchungen durchgeführt bzgl. Frühabort ( im Januar 2003) zwecks Chromosomenaberationen bzw. Abortneigung. Meine Blutgruppe ist 0 neg., mein Mann hat ebenfalls 0 pos., Antigenkonstellation MN; Ich hoffe Sie können mir weiterhelfen oder mir vielleicht ein Zentrum nennen, die sich in diesem Gebiet gut auskennen, um weitere Informationen zu erhalten. Ich bedanke mich im voraus Gruss Kerstin

Mitglied inaktiv - 16.11.2003, 19:47



Antwort auf: Anti-M der Klasse IgG

liebe Kerstin, Anti-M-Antikörper gehören normalerweise zu den sog. Kälteantikörpern, die bei 0°C am stärksten und bei der normalen Körpertemperatur nur schwach oder überhaupt nicht reagieren. Meistens gehören sie in die Klasse der IgM-Antikörper, die nicht über den Mutterkuchen auf das Kind übergehen. In seltenen Fällen können sie jedoch zum einen auch bei normaler Körpertemperatur reagieren und zum anderen der Klasse der IgG-Antikörper angehören, die über den Mutterkuchen auf das Kind übergehen. Wenn beides zutrifft und das Kind auf seinen roten Blutzellen das Antigen M besitzt, kann es in extrem seltenen Fällen zu einem Zerfall der roten Blutkörperchen beim Kind kommen. Entscheidend ist dann auch die Menge an Antikörpern, die auf das Kind übergehen. Ein Titer von 1:16 ist zum Beispiel noch sehr niedrig Bei Hinweisen auf einen Zerfall der kindlichen Blutzellen kann das Kind pränatal in Spezialabteilungen für Pränatal-Medizin auch behandelt werden. Solch ein Fall tritt wie gesagt aber nur sehr, sehr selten auf. Der Antikörper kann auch wieder negativ werden. Sollte er jedoch bei der Geburt noch nachweisbar sein, so sollte direkt nach der Geburt beim Kind ein sogenannter Coombs.Test durchgeführt werden. Ist er negativ, werden keine Probleme auftreten. Bei positivem Coombs-Test muss das Kind auf das Auftreten einer Neugeborenen-Gelbsucht überwacht werden, die das sichtbare Zeichen eines übermäßigen Zerfalls kindlicher Blutzellen ist. Überschreitet der Gelbsuchtswert eine gewisse Grenze, so würde eine Austauschtransfusion beim Kind erforderlich. Bei rechtzeitiger Behandlung treten beim Kind keine bleibenden Schäden auf. Die auf das Kind übergetretenen Antikörper werden innerhalb einiger Wochen abgebaut. Sollte bei der Frau eine Blutübertragung notwendig werden, so müsste sie M-negatives Blut erhalten, da die Antikörper, sofern sie bei 37°C aktiv sind, sonst die übertragenen Blutzellen angreifen können. Aus dem Gesagten lässt sich ableiten, dass man einer Frau mit besagten Antikörpern also nicht von einer Schwangerschaft abraten muss. Es sollte aber in Zusammenarbeit mit einem entsprechend erfahrenen Labor über das individuell sinnvollste Vorgehen gesprochen werden. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 17.11.2003



Antwort auf: Anti-M der Klasse IgG

Hallo!! Ich kann dir dazu nicht viel sagen außer das ich die selben Antikörper habe. Ich bekomme mein 5. Kind und es bestand lt. Frauenärztin nie ein Risiko für eines meiner Kinder!! Alle sind wohl auf. LG Simone

Mitglied inaktiv - 17.11.2003, 11:47