Sehr geehrter Herr Dr.Nuding,
meiner Freundin ist wohl mit das schlimmste passiert, was einem passieren kann. Sie ist vor zwei Wochen plötzlich Witwe geworden. An dem Tag, an dem ihr Mann verunglückt ist, war sie so verzweifelt, dass sie fast eine ganze Flasche Rotwein getrunken hat. Nun kommt zu all dem Kummer noch die Sorge dazu, ihrem ungeborenen Kind geschadet zu haben. Sie war derzeit in der 24. oder 25. SSW und hat bis dahin keinen Schluck getrunken. Kann dieser einmalige Alkoholkonsum großen Schaden verursacht haben???
Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 14.02.2010, 10:54
Antwort auf:
Alkohol
Hallo,
wie alle Experten bin auch ich der Meinung, dass wir gerade hier immer wieder auf die Risiken, auch nur geringer Mengen von Alkohol verweisen müssen:
Alkohol, als der bedeutsamste vorgeburtliche Schadstoff beim Kind, gilt als die heute häufigste nicht genetische Ursache einer geistigen Entwicklungsverzögerung . Immerhin werden in der Bundesrepublik werden pro Jahr 2 200 Kinder mit dem Krankheitsbild der Alkoholembryopathie geboren. Die Zahl der Kinder mit Alkoholeffekten, die ohne sichtbare Veränderungen, zum Beispiel mit Lern- und Verhaltensstörungen, mit Hirnleistungsschwächen aufwachsen und deren Mütter abhängig, missbräuchlich, vor allem episodenhaft exzessiv, und auch gewöhnlich getrunken hatten, ist um ein vielfaches höher.
Bis heute ist keine Schwellendosis bekannt, von der man sagen kann, dass diese eine sichere Verträglichkeit bedeutet. Von Beginn der Schwangerschaft an besteht schon eine Verbindung zwischen mütterlichem und fetalem Kreislauf
Bei der beschriebenen Menge können wir als gar nicht sagen, ob dieses völlig folgenlos für das Ungeborene bleiben wird.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 14.02.2010
Antwort auf:
Alkohol
Mein Beileid erstmal für Deine Freundin.
So ein einmaliger Ausrutscher wird wohl nicht mit Folgen verbunden sein.
Die Entwicklung ansich ist ja abgeschlossen , nun geht es ums größer werden und Gewicht zulegen.
Wünsche ihr alles Gute mit dem Verlust fertig zu werden.
Mitglied inaktiv - 14.02.2010, 11:23
Antwort auf:
Alkohol
Ich kann Deine Freundin verstehen. Als meine Zwillingsschwester beim Radeln mit 23 Jahren von einem betrunkenen Autofahrer getötet wurde, hat meine Mutter auch alles "zusammengesoffen", was in der Hausbar zu finden war. Allerdings war sie nicht schwanger.
LG
Mitglied inaktiv - 15.02.2010, 12:37