Frage: Alkohol und Zigaretten in der SS?

Ich habe Köchin gelernt. In der Gastronomie bin ich mit Alkohol und Zigaretten in Kontakt geraten, seit meinem 16. Lebensjahr. Bislang schaffe ich es nicht davon loszukommen. Bin nun 26J und im 3. Monat schwanger. Was raten sie ? War bislang starker Raucher bis 20 Stück am Tag, versuche nun zu reduzieren. Sind 3-5 Zigaretten am Tag erlaubt ? 2 Bier zum Abend ? Mein Kind hängt an meinem Blutkreislauf, kann das Baby geschädigt werden?

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 17:20



Antwort auf: Alkohol und Zigaretten in der SS?

Hallo, hier kann ich Ihnen zwei eindeutige Antworten geben: 1. Alkohol, als der bedeutsamste vorgeburtliche Schadstoff beim Kind, gilt als die heute häufigste nicht genetische Ursache einer geistigen Entwicklungsverzögerung . Immerhin werden in der Bundesrepublik werden pro Jahr 2 200 Kinder mit dem Krankheitsbild der Alkoholembryopathie geboren. Die Zahl der Kinder mit Alkoholeffekten, die ohne sichtbare Veränderungen, zum Beispiel mit Lern- und Verhaltensstörungen, mit Hirnleistungsschwächen aufwachsen und deren Mütter abhängig, missbräuchlich, vor allem episodenhaft exzessiv, und auch gewöhnlich getrunken hatten, ist um ein vielfaches höher. Bis heute ist keine Schwellendosis bekannt, von der man sagen kann, dass diese eine sichere Verträglichkeit bedeutet. Aus diesem Grund verzichten Sie bitte umgehend auf jeglichen Alkohol! 2. das Anliegen, das Rauchen entweder ganz aufzugeben oder zumindest auf ein Minimum zu reduzieren, ist sehr ehrenhaft und aus medizinischer Sicht kann man sich über jede Schwangere freuen, die es schafft, die Schwangerschaft ohne Zigaretten zu überstehen. Das Rauchen sollte in jedem Fall und zwar sofort während der Schwangerschaft unterbleiben. Es sind hier auch keine Entzugssymptome zu erwarten. Das Umsteigen auf "leichte Zigaretten" ist nichts anderes, als ein Werbetrick: denn die enthalten die gleiche Menge an krebserregenden Substanzen und richten nicht weniger Schaden an, als die anderen! Das Rauchen führt zwar nicht zu irgendwelchen Fehl- oder Missbildungen, dennoch sind die meist nicht so sichtbaren Folgen für die Kinder nicht zu vernachlässigen oder zu verharmlosen: Die folgenden Probleme können bei Kindern auftreten, deren Mütter in der Schwangerschaft rauchen: Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität. Die Gefahr, dass Kinder aggressives Verhalten entwickeln, ist dann dreifach erhöht, wenn ihre Mütter während der Schwangerschaft geraucht haben. Die Kinder entwickeln viermal so häufig das Zappelphilipp-Syndrom wie die von nicht rauchenden Frauen. Untersuchungen belegen auch, dass Kinder rauchender Mütter bis zu viermal häufiger Verhaltensauffälligkeiten, wie Unaufmerksamkeit, Impulsivität und Hyperaktivität zeigen. Hinzukommt, dass die Kinder einen niedrigeren Intelligenzquotienten haben. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchen, haben ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, im Jugendalter an Asthma zu erkranken Werdende Mütter, die rauchen, setzen außer der Gesundheit auch die Intelligenz ihres Nachwuchses aufs Spiel, Frauen, die während der Schwangerschaft mehr als eine Schachtel Zigaretten täglich rauchen, erhöhen das Risiko, dass ihr Baby später an "Plötzlichem Kindstod" stirbt, um mindestens das Siebenfache. Säuglinge von Nichtraucherinnen wiegen bei der Geburt durchschnittlich 3.493 Gramm. Kinder von Frauen, die täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen wiegen nur 3.216 Gramm. Die Frühgeburtlichkeit mit allen Folgen ist bei Raucherinnen bekanntermaßen viel häufiger anzutreffen. Insgesamt drei krebserregende Substanzen Karzinogene, die im Tabakrauch enthalten sind, haben die Wissenschaftler auch im Blut ungeborener Kinder nachgewiesen. Etwaige Folgen - z.B. für Krebserkrankungen im Kindesalter - sind bisher noch nicht abzusehen. Neuere Studien zeigen aber bei Kindern von Raucherinnen eine gehäufte Rate an Leukämie im Kindesalter. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, zeigen häufiger Konzentrationsschwächen und Sprachstörungen. Wenn es nicht sofort mit dem Aufhören klappt, sollte sicher die Anzahl deutlich reduziert werden. Darüber hinaus ist die Beratung beim Hausarzt über Möglichkeiten der Nikotinentwöhnung - auch in der Schwangerschaft - anzuraten. Viele Krankenkassen bieten hier Raucherentwöhnungskurse an. Nehmen Sie dieses Angebot an. Nikotinpflaster sollten in der Schwangerschaft nicht angewandt werden. Nachgedacht werden kann aber sicher über Hypnose oder Akupunktur zur Entwöhnung. Von anerkannten Anbietern z. B. Suchtberatungsstellen werden auch Gruppenprogramme zur Tabakentwöhnung angeboten. a.Deutsches Krebsforschungszentrum Telefonische Beratung: Das Rauchertelefon des Deutschen Krebsforschungszentrums www.dkfz.de Tel.: 06221 / 42 42 00 www.rauchertelefon.de Montag bis Freitag 14 bis 18 Uhr b.Info- und Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de Montag bis Donnerstag 10 bis 22 Uhr Freitag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr 4. Sehr hilfreiche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie auch unter den folgenden Adressen: http://www.tabakkontrolle.de/pdf/Passivrauchen_Band2_4_Auflage.pdf http://www.bfr.bund.de/cm/207/rauchen.pdf VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 16.05.2008



Antwort auf: Alkohol und Zigaretten in der SS?

Das ist nicht Dein Ernst oder?

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 17:39



Antwort auf: Alkohol und Zigaretten in der SS?

Sowohl Alkohol als auch Nikotin sind in der Schwangerschaft tabu, es gibt auch keine Grenzwerte, bis zu denen diese Gifte "erlaubt" sind. Dein Kind "kann" nicht nur geschädigt werden, sondern es wird mit Sicherheit durch dieses Suchtverhalten geschädigt werden.

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 19:13



Antwort auf: Alkohol und Zigaretten in der SS?

Das ist der Wahnsinn diese Frage. Du setzt die Gesundheit deines Ungeborenen auf dem Spiel. Es könnte ein lebenlang durch dein Konsum behindert sein und im Rollstuhl sitzen.E s gibt genug kranke Kinder da sollte man kein weiteres in der welt setzen denn das kind muss damit leben ein lebenlang auf fremde hilfe angewiesen zu sein nicht Du. da fragt man sich wirklich warum manche Leute Kinder bekommen dürfen. erst denken dann poppen, das Kind hat auch Rechte und das grösste Recht das es gesund zur welt kommt. Und wenn Du von dein Konsum nicht los kommst soltest Du erst ne Therapie machen bevor D über ein Kind nachdenkst

Mitglied inaktiv - 16.05.2008, 20:04



Antwort auf: Alkohol und Zigaretten in der SS?

Es reicht schon ein Glas Wein pro Woche um negative Auswirkungen aufs Kind zu erzeugen. Vom Rauchen mal ganz abgesehen... Bitte hör deinem Kind zuliebe auf!

Mitglied inaktiv - 17.05.2008, 13:52



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