Einen guten Abend Ihnen,
ich habe eine für mich individuell wichtige Frage. Ich habe am Mittwoch erfahren, dass ich schwanger bin und freue mich sehr darüber.
Mein "Problem" ist, dass ich nun schon im dritten Monat bin und ich es wie gesagt, erst jetzt erfahren habe.
Ich habe THC konsumiert, das tue ich fast täglich, und auch habe ich in der Schwangerschaft schon zweimal Kokain und auch Alkohol genommen.
Wie sieht das Risiko aus, ein behindertes Kind auf die Welt zu bringen? Ich habe so Angst, dass dem Ungeborenen etwas zustößt und hätte ich das nur vorher gewusst.
Kann ich etwas tun?
Gruß
uXnox
Mitglied inaktiv - 15.03.2009, 02:29
Antwort auf:
Alkohol und Drogen in der Schwangerschaft
Hallo,
für den Genuss von Haschisch gilt praktisch das Gleiche wie für Alkohol: es gibt keine Grenzwerte. Mittlerweile liegen eine ganze Reihe interessanter wissenschaftlicher Untersuchungen zu dieser Frage vor und die meisten zeigen, dass die Kinder, die man im Kleinkindes- und Schulalter untersucht hat, deutliche Auffälligkeiten im Lern- und Sozialverhalten zeigen, wenn die Mutter den Konsum von Haschisch in der Schwangerschaft nicht einstellt.
Beim Konsum von Amphetaminen in der Schwangerschaft (Ecstasy, Speed) wurde ein erhöhtes Risiko für Fehl- und Frühgeburten festgestellt sowie eine deutlich erhöhte Missbildungsrate bei Neugeborenen.
Für den Konsum von Kokain in der Schwangerschaft gilt ähnliches, denn dieses beeinträchtigt nach aktueller Studienlage die Entwicklung der Kinder. Selbst nach 2 Jahren ist die Schädigung noch an einer verzögerten Entwicklung nachweisen. Weiterhin zeigen Studien, dass auch ein erhöhtes Risiko für Verhaltensstörungen bei Kindern, deren Mütter in der Schwangerschaft Kokain konsumiert haben.
Ungeachtet der Anmerkungen zu den genannten Drogen sollte sicherlich nicht vergessen werden, dass gerade der Zigarettenrauch ganz erhebliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft und das Ungeboren hat, die ich an dieser Stelle zwar nicht detaliert ausführe, aber die dennoch nicht zu unterschätzen sind.
Wenn die Schwanger nun den Konsum eingestellt hat, ist dieses sehr zu begrüßen. Ganz wichtig ist die dauerhafte, begleitende Betreuung in einer Drogenberatungsstelle.
Zu dieser Frage aber auch speziell zu der, ob bei vorherigem Absetzen von Ecstasy ebenfalls mit den o.g. Komplikationen zu rechnen ist, kann ich am besten an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus verweisen. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen.
Die Adresse ist
http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 15.03.2009