Hallo Dr. Bluni,
ich bin in der 11. SSW und bin zu einem Käsefondue Essen eingeladen. In den Fond kommt ja Berg- und Apenzellerköse (also Rohmilchkäse) sowie Weißwein und Kirschwasser. Da der Käse ja zum kochen gebracht wird, habe ich mir gedacht, dass es in Ordnung geht, da meine Frauenärztin mir sagte, dass alles, was an Rohmilchprodukten über 70 Grad erhitzt wird, unproblematisch sei.
Nun meine erste Frage: Stimmt das?
Die zweite Frage ist bzgl. des Alkohols.. Es gibt die eine Seite, die sagt, der Alkohol verkocht und was bleibt, sei der Geschmack und die andere Seite sagt, es sei ein Ammenmärchen, dass Alkohol verkocht und gerade bei Kirschwasser er nicht verkocht.
Mein Gefühl sagt mir eigentlich, dass ich es besser nicht essen sollte, aber über eine Einschätzung Ihrerseits wäre ich wirklich sehr dankbar!
Viele liebe Grüße unbekannterweise und Danke für Ihre Hilfe!
Sparky
Mitglied inaktiv - 29.12.2008, 11:48
Antwort auf:
Alkohol im Essen
Hallo Sparky,
1. richtig ist, dass potentielle Keime beim Kochvorgang abgetötet werden.
2. vielleicht versuchen Sie es mit einem Rezept für ein alkoholfreies Käsefondue, denn offenbar verträgt Alkohol doch einiges an Hitze, auch wenn sein Siedepunkt niedriger ist als der von Wasser.
Forscher von der University of Idaho im amerikanischen Städtchen Moscow im Auftrag des US-Landwirtschaftsministeriums haben erkundet, wie viele Prozente nach dem Kochen übrig blieben.
Der Wert, den sie erhielten, wenn eine kochende Soße oder Suppe mit Wein oder Schnaps veredelt und dann vom Herd genommen wurde, ist sehr hoch: 85 Prozent des Alkohols waren beim Servieren noch vorhanden. Je länger die Flüssigkeit kochte, umso geringer war der Wert.
Und da Sie in der Schwangerschaft auf den Alkohol komplett verzichten sollten, empfiehlt sich hier das alkoholfreie Rezept.
Nachlesen können Sie dieses u.a. hier
http://en.wikipedia.org/wiki/Cooking_with_alcohol
Jorg Augustin, PhD, Evelyn Augustin, MS, Rena L. Cutruffelli, Steven Hagen, PhD, and Charlene Teitzel. Alcohol Retention in Food Preparation, Journal of the American Dietetic Association, April 1992, Volume 92, Number 4.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 29.12.2008