Hallo Dr Bluni,
vielen Dank für Ihre schnelle ausführliche Antwort.
Ich war gestern noch mal bei meinem FA, einen erneuten Blutentnahme hat ergeben, dass die Gallensäure werte jetzt auf 7,7umol/L runtergesunken sind, und ich gut auf Ursofalk reagieren.
Auch das Kind hat noch 200g zugelegt innerhalb einer Woch ist nun bei 2,6kg für die SSW 37+2. CTG war auch unauffällig und die Plazenta zeigte kleine Kalk Spuren Grad 1.
Trotzdem dass ich jetzt so gut auf Ursofalk reagieren und meine Leberwerte zu keinem Fall erhöht waren sondern immer unter der Norm lagen, will mein FA jetzt nächste Woche einleiten lass mit Gel. Das Kind liegt Kopf unten aber noch nicht fest im Becken.
Weiterhin werden alle 2 Tage BE und CTG gemacht.
Ich muss sagen dass ich Angst vor einer Einleitung haben und befürchte dass es zu Komplikationen kommt, da das Kind noch nicht geburtsreif ist.
Leider konnte mein FA mir wegen Mangels an Zeit keine genauen Erklärungen geben, sonder faselte nur dass bei einer Schwangerschaftscholestase laut Statistik bei 4% der Schwangeren es nach der 38. SSW zu einer Komplikation kommt.
In Ihrer Antwort haben sie geschrieben, dass sich diese "Krankheit" medikamentös behandeln lässt. Wie lange kann man damit behandeln. Ich würde schon gerne den ET abwarten solange die Werte nicht schlechter werden und auch CTG in Ordnung ist.
Was kann da gefährlich werden?
Vielen Dank im voraus
mfG
Fanny
von
fanny2017
am 28.12.2017, 12:58
Antwort auf:
Ab wann ist die Cholestase gefährlich für mich oder den Fötus?
Hallo,
1. die Schwangerschaftscholestase hat natürlich eine große klinische Bedeutung. Sie kann in manchen Fällen aber erfolgreich mit dem genannten Medikament behandelt werden, sodass die Schwangerschaft weiter ausgetragen werden kann.
2. meines Erachtens sollte das aber immer durch die erfahrene Oberärztin/Oberarzt einer größeren Frauenklinik eingeschätzt und beurteilt werden und nicht durch einen niedergelassenen Arzt in der Praxis, der erfahrungsgemäß meist nicht über die entsprechende klinische Expertise verfügt, wenn er nicht gerade frisch aus der Klinik gekommen ist oder dort regelmäßig tätig ist.
3. natürlich ist am Ende die Entbindung die kausale Therapie und eine Einleitung der Geburt wird immer dann notwendig werden, wenn es Hinweise auf eine nicht ausreichende Versorgung des Kindes bzw. eine Verschlimmerung der klinischen Situation/Laborwerte gibt.
4. Es kann infolge der Cholestase der Schwangerschaft in 19-60% der Fälle zu Frühgeburten kommen und das Risiko der Totgeburt ist in etwa 5fach erhöht.
Das sind die Daten aus der Literatur und auch deshalb besprechen Sie das Vorgehen bitte dann zeitnah mit der Klinik.
Herzliche Grüße
VB
Quellen
Glantz A, Marschall HU, Mattsson LA. Intrahepatic cholestasis of pregnancy: Relationships between bile acid levels and fetal complication rates. Hepatology 2004;40:467-474.
McDonald JA: Cholestasis of pregnancy. J Gastroenterol Hepatol 1999; 14: 515–518
Samuels P, Cohen AW. Pregnancies complicated by liver disease and liver dysfunction. Obstet Gynecol Clin North Am 1992; 19: 745-763.
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.12.2017