Guten Tag Herr Dr. Bluni, ich bin in der 9+3 Woche schwanger und es handelt sich um monochorionale, diamniote Zwillinge. Bei der letzten Untersuchung riet mir mein FA neben anderen Medikamenten zur Einnahme von 100mg ASS, aufgrund der bei Gemini-Schwangerschaften erhöhten Thrombose-Gefahr (in meiner Anamnese sonst keine Risikofaktoren). Leider war es so viel Information, dass ich vergessen hatte, zu fragen, ab wann ich ASS nehmen soll. Auf den Rezepten war ASS auch nicht vermerkt. Da mein FA jetzt im Urlaub ist, kann ich auch nicht nachfragen. Daher meine Frage: sollte ich bis zum nächsten Termin in 2 Wochen warten und nochmal nachfragen oder ist das Risiko für eine Thrombose so hoch, dass ich bereits jetzt mit 100mg tgl starten sollte?
von
Hermine91
am 26.03.2018, 11:37
Antwort auf:
ASS Gemini-Schwangerschaft 10. Woche
Hallo,
die Empfehlung zur prophylaktischen Einnahme von ASS gibt es z.B. für folgende Situationen:
- Patienten mit einer vor der 32. SSW aufgetretenen Wachstumsretardierung des Kindes
- einer Präeklampsie (Bluthochdruckerkrankung in der Schwangerschaft) in der Vorgeschichte
- bei Nachweis eines pathologischen uterinen Doppler-Flussmusters im 2. Trimenon oder bereits nachgewiesener Wachstumsretardierung
Die Mehrlingsschwangerschaft alleine stellt in aller Regel keine entsprechende Indikation dar.
Viel wichtiger ist es, dass im Verlauf dieses Schwangerschaft zumindest einmal durch ein größeres Zentrum mit überprüft wird.
Herzliche Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 26.03.2018
Antwort auf:
ASS Gemini-Schwangerschaft 10. Woche
also das Ass 100 kostet nur ein paar Euro, das bekommst du ohne Rezept, hab es nun in zwei Schwangerschaften immer selbst bezahlt.
Gegen ein Thromboserisiko finde ich aber Ass als falsche bzw zu schwache Medikation.
Ass 100 wirkt zum Beispiel kleinen Thrombosen in der Plazenta entgegen, vorallem in der Frühschwangerschaft, es fördert die Durchblutung und Versorgung, ab der 30. Woche braucht man es nicht mehr einnehmen, da es keine nachweisliche Wirkung mehr hat.
Bei einem Thromboserisiko....was getestet werden sollte, nicht einfach nur vermutet....wird zu anderen blutverdünnenden Mitteln zurückgegriffen wie Clexane oder Fragmin. ich glaube sie heissen niedermolekulare Heparine. Diese verändern die Blutgerinnung
von
littlestarling82
am 26.03.2018, 12:24