Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Puzzles, 19. SSW am 14.09.2020, 13:04 Uhr

Über Ängstlichkeit ausheulen- oder: wie lerne ich mich auf das Kind einzulassen?

Hallo ihr Lieben,

heute muss ich meine hormongeladenen Gefühle loswerden.
Ich bin nun 18+6 und hatte am Anfang Komplikationen wie Blutungen und Hämatome. Das zog sich bis zur 14. SSW. Seitdem bin ich wirklich sehr vorsichtig und wahrscheinlich auch durch meine jetzige, erste Schwangerschaft schlicht überbesorgt. Ich höre sehr genau in meinen Körper und Google ist zudem ein echt schlechter Ratgeber, von dem ich aber nicht die Finger halten kann.

Eigentlich ist gar nichts so großes passiert...
Ich war letzten Donnerstag außerplanmäßig bei meiner FA, wo aufgrund von sehr leichtem Brennen ein Abstrich genommen wurde. Der pH-Wert war optimal und sie konnte augenscheinlich nur leichte Rötungen erkennen, aber nun habe ich eben telefonisch nach den Ergebnissen gefragt. Bei dem Pilznachweis sei es positiv ausgegangen - dafür gäbe es ein Rezept und alles würde gut. Bei den anderen Abstrichen meinte die Arzthelferin, dass da so viel untersucht wurde und die Ärztin sich noch heute bei mir telefonisch meldet, wenn sie die Ergebnisse gesichtet hätte. Ich wurde daraufhin schon wieder unsicher und ich meinem Kopf gehen alle komischen Ergebnisse durch, die so kompliziert sind, dass die Ärztin draufschauen müsste. Mein Kopf macht daraus irgendeinen positiven Befund von irgendwas.
Ich hatte am Wochenende, besonders Freitag, schlimmere Unterleibschmerzen, die ich aber mit Wärme in den Griff bekommen habe. Seitdem macht der Bauch irgendwie terz, obwohl ich Donnerstag ja erst bei der FA war und zumindest durch den Kurzultraschall das Herzchen schlug usw. Aber mein Kopf macht daraus schon eine aufgestiegene Infektion und ein Worst-Case-Szenario. Bekloppt!

Dann hab ich mich wieder über mich selbst geärgert. Wenn es was wirklich gravierendes sein sollte, hätte sie mich um ein Vorbeikommen gebeten. Ich komme z.T. aus dem Wissenschaftsbereich und bin normal eine sehr rational denkende Frau. Emotionsgeladene Ängste sind nicht typisch für mich.

Und dann kam mit einem Hauchruck die Erkenntnis meines Verhaltens der letzten Wochen: Ich traue mich noch nicht, mich so wirklich zu freuen und alles anzugehen, weil ich so angstgeladen bin.
Seit Wochen möchte mein Mann das neue Kinderzimmer anfangen und ich möchte das noch nicht. Die Familie fragt, was ich denn noch alles bräuchte und ich hab mir verboten mir da überhaupt Gedanken drüber zu machen. Ich dachte immer, dass es dafür einfach viel zu früh ist, aber mein Gott - ich habe bald Halbzeit. Worauf warte ich denn noch?

Versteht mich nicht falsch. Ich unterhalte mich in Gedanken mit Krümel und wünsche ihm/ihr einen guten Morgen oder eine gute Nacht. Ich streichel meinen Bauch und hab Krümel unendlich lieb. Aber ich habe so verdammte Angst, dass etwas wirklich schlimmes passieren könnte, dass Krümel für mich ... noch nicht real ist?! Ich traue mich gar nicht richtig, mich darüber zu freuen - denke ich zumindest. Ich möchte noch keinen Kinderwagen kaufen oder das Zimmer einrichten, weil ... weil es nicht dazu kommen könnte? Ich bin gerade so verwirrt.

Ich fühle mich gerade als die schlechteste Schwangere und bald-Mama überhaupt. Statt mich zu freuen "warte" ich nur auf schlechte Anzeichen und Botschaften; immer mit dem Gedanken "Das konnte ja auch nicht glatt gehen". Ich versuche mich selbst zu Maßregeln und sage mir selbst, dass ich total dumm handle. Andere Frauen hatten Fehlgeburten und Co. und haben daher tatsächlich Grund, so besorgt zu sein. Mir steht das eigentlich gar nicht zu. Ich bin so eine Memme, dass ich in Tränen ausbreche.

Kann das auch nur irgendjemand nachvollziehen?

 
5 Antworten:

Re: Über Ängstlichkeit ausheulen- oder: wie lerne ich mich auf das Kind einzulassen?

Antwort von NaduNadu am 14.09.2020, 13:13 Uhr

Ein Pilz ist ein Pilz und kommt öfters mal vor.

Das ist keine Entzündung die aufsteigt und wird ja jetzt auch behandelt.

Ganz ruhig... Arme tief durch.

Versuche dich abzulenken. Bastel was, stricken, malen, Sprache lernen.

Gedanken Karussell ist nicht gut

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Re: Über Ängstlichkeit ausheulen- oder: wie lerne ich mich auf das Kind einzulassen?

Antwort von NaduNadu, 31. SSW am 14.09.2020, 13:18 Uhr

Du hast noch genug Zeit...

Ich hatte mehrere Fehlgeburten...

Ich kaufe nichts
(ausser ein paar Wickel Bodys die meine Schwester mir mitgebracht hat)
vor der 36 SSW.

Da ist das Baby dann fertig "gebacken"
Das ist meine magische Grenze...

Klar kann auch während der Geburt und auch der plötzliche Kindstot passieren...

Aber solche Gedanken versuche ich zu verdrängen... Sonst wird man ja irre...

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Re: Über Ängstlichkeit ausheulen- oder: wie lerne ich mich auf das Kind einzulassen?

Antwort von Meyla, 29. SSW am 14.09.2020, 14:04 Uhr

Ich bin bereits mutter, habe 2 kinder früh verloren und liege seit 5 wochen mit einem Fuß in der Tür der Neointensiv weil mein Sohn seit der 23. Woche täglich Gefahr läuft geboren zu werden.

Ein pilz hat das definitiv nicht verursacht. Ja, den hatte ich auch (und dank der tonnen von Antibiotika aktuell schon wieder). Aber für eine späte Fehlgeburt braucht es deutlich mehr. Schlimmstenfalls hat deine Ärztin eine Vaginose gefunden die entsprechend behandelt werden kann bevor sie zu schlimmen Komplikationen führt. Dann bist du mit einer Woche Antibiotika und einer vaginalkur aus dem Schneider.

Lass einfach das Googeln nach und such dir 3in alternatives Verhalten. Mal ein Bild, häkel, geh spazieren, hack Unkraut oder was auch immer dir Spaß macht. Aber benutze NICHT dein Handy. Seit ich hier liege habe ich 1x gegoogelt. 2 Tage Hölle, schönen Dank auch. Also male ich jetzt jedes mal ein Malen nach Zahlen Bild wenns anfängt im Kopf zu schwirren oder häkle an einem Frühchenoktopus. Und da ich noch kie gehäkelt habe, ist da äußerste Konzentration nötig....

Wenn du solche Angst hast, ist das ok. Setz dir doch einfach ein Wochenziel.
Ab 31+0 sind auch bei Frühgeburten 95% Überlebenschance sowie nur noch minimale Gefahr einer Behinderung. Hast du das erreicht, könnt ihr ja das Zimmer machen, Klamotten und Kinderwagen kaufen usw.

Ist nur eine Idee. Mir hilft das. Ich wollte 27+ erreichen, dann 28+0, nächstes Ziel ist 30+0, 31+0, 35+0 und ab da stelle ich gar keine Forderungen mehr. Da wäre mir ALLES egal. Dann darf er geboren werden wie er will.

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Re: Über Ängstlichkeit ausheulen- oder: wie lerne ich mich auf das Kind einzulassen?

Antwort von Puzzles am 14.09.2020, 14:24 Uhr

Danke für eure Nachrichten.

Es ist gar nicht der Pilz oder ggf. eine Infektion, was mich so aus der Fassung bringt. Es war eher die Erkenntnis, dass ich meinen Krümel bisher so angstvoll betrachtet habe.

Die Idee mit den Minizielen gefällt mir aber sehr gut. Vielleicht schaffe ich es so ein wenig mehr Entspannung in die Sache zu bringen.

Ich wünsche euch weiterhin viel Glück bei euren Schwangerschaften!

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Re: Über Ängstlichkeit ausheulen- oder: wie lerne ich mich auf das Kind einzulassen?

Antwort von Lönneberger2 am 14.09.2020, 16:35 Uhr

Ich weiß was du meinst.
Ich hatte in der 10. Ssw 2017 eine schlimme Fehlgeburt mit 3 Ausschabungen, es war ein absolutes Wunschkind.

Weils nicht danach klappte hatten wir gesagt wir lassen es Pausieren und haben mit Kondom verhütet, 2019 wurde ich dann mehr wie ungünstig und ungeplant schwanger.
Wir hatten andere Pläne und eigentlich hatte ich für mich mit Thema Kinder abgeschlossen. Nun ja, nun war es passiert und abtreiben war für uns keine Option.
Bis zur 8. Ssw hieß es Windei, dann da, der Herzschlag, 2 Wochen später Horror, Schmierblutung, es sah nach FG aus also Krankenhaus. Alles war top.
Stets gings mir schlecht aufgrund der Hitze meines Reizdarms und Depressionen. Die Angst klang nicht ab.
14. Ssw wieder Blutungen, wieder Krankenhaus, alles ok, dem Kind ging es gut.
Dann kamen die ersten Tritte dennoch Angst.
20. Ssw hieß es es wäre nicht eindeutig sichtbar ob er 2 Hirnhälften hat, erst in der 24. Gab's Entwarnung, aber dann hätte ich vorzeitige wehen wegen Stress mit meiner Mutter.
28. Ssw SS- Diabetes.
32. Ssw Notching einseitig Kind schien unzerversorgt was sich nicht bestätigt hatte.
Erst da weil ich ihn immer mehr spürte ließ ich mich langsam und bedacht auf die Schwangerschaft ein. Dennoch hatte ich Angst das noch was schief geht.
Neujahr dann Schockmoment, hab ich 12 Stunden nicht bemerkt und dachte nur warum jetzt? 15. Tage noch dann wäre der KS. Zum Glück gings im gut. 7 Tage später kam ich dann mit Verdacht auf SS- Vergiftung ins Krankenhaus, das war negativ, dafür stellten sie beidseitiges Notching fest, weswegen er in der 37+1 endlich geholt wurde.
Ich war Risikoschwanger aufgrund FG und Hashimoto. Stetig hatte ich Angst und mir wurde Angst gemacht.
Ich konnte mich nicht auf ihn 3-4 Monate so richtig nach der Geburt einlassen.
Nun ärgere ich mich das ich nicht zumindest ein bisschen in der Schwangerschaft mich entspannt hab und es genoss trotz das es mir mies ging.
Deswegen möchten wir auch kein weiteres.

Was ich dir sagen möchte, klingt hart, aber es gibt nie eine Garantie das alles gut geht. Jede Schwangerschaft hat ihre Schattenseiten, man sollte jedoch das beste draus machen, mir war mein Verhalten eine Lehre.
An der Bindung hats aber nichts geändert. Der kleine ist ein Pflegeleichter Frechdachs.
Versuch zumindest dich zu entspannen.
Wir hatten zum Beispiel in der 30. Ssw alles soweit fertig, sei es Zimmer Ausstattung oder Papiere. Haben aber auch erst in der 20. Ssw aus vorsicht angefangen. Das half etwas.

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