Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von Pulsatilla am 23.07.2003, 9:31 Uhr

Schwangerenvorsorge durch Hebammen. Gynäkologen wehren sich. Es geht ums Geld

Schwangerenvorsorge durch Hebammen!
Gynäkologen wehren sich.Es geht ums Geld

Laut den geltenden Mutterschaftsrichtlinien können alle Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft auch von einer Hebamme durchgeführt werden. Einzige Ausnahme bildet der Ultraschall. Dazu muss die Schwangere eine gynäkologische Praxis aufsuchen. Lässt nun eine werdende Mutter die Vorsorgeuntersuchungen bei einer Hebamme ausführen, geht aber für die Ultraschalluntersuchung zum Gynäkologen, so kann dieser nicht die Quartalspauschale für die gesamte Vorsorge in Anspruch nehmen, sondern kann nur die "Einzelposition Ultraschall" abrechnen.

Diese Entwicklung ist manchen Frauenärzten ein Dorn im Auge. Es sind sogar Fälle bekannt geworden, wo sich Ärzte geweigert haben die Schwangerenvorsorge mit Hebammen zu teilen, denn das bedeutet auch geteiltes Budget.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat sich in dieser Frage klar positioniert: Weigert sich der Arzt eine Vorsorgeuntersuchung durchzuführen, wie beispielsweise den Ultraschall, weil parallel die Hebamme ebenfalls Vorsorgeuntersuchungen durchführt und im Mutterpass dokumentiert, dann ist das ein Vertragsverstoß und der Arzt riskiert seine Kassenzulassung. Immer häufiger entscheiden sich Schwangere für eine Betreuung durch Hebammen während der Schwangerschaft.

Für Magdalene Weiß, Präsidentin des Bund Deutscher Hebammen, ist dies stimmig, denn ihrer Meinung nach "brauchen gesunde Schwangere eher die achtsame Begleitung durch eine Hebamme als einen Arzt". Laut Gesetz kann die Schwangere selbst wählen, ob sie die Vorsorge durch eine Hebamme oder durch einen Arzt durchführen lassen will. Sie ist bei dieser Entscheidung auch nicht abhängig von der ärztlichen Überweisung.

Die Realität sieht jedoch häufig anders aus, denn viele Schwangere sind über diese Wahlmöglichkeit nicht richtig informiert. Sie wissen nicht, dass Hebammen gesunde Schwangere eigenverantwortlich betreuen dürfen und nur dann einen Gynäkologen hinzuziehen müssen, wenn sich während der Schwangerschaft Komplikationen einstellen.

Auch in Großbritannien haben Schwangere freie Wahlmöglichkeit, mit wem sie die Schwangerschaft durchlaufen wollen. Dort hat sich zwischenzeitlich ein "gesundes Nebeneinander" von Hebammen- und Gynäkologenbegleitung etabliert. Folgender Trend zeichnet sich ab: Ca. ein Drittel der betroffen Frauen entscheiden sich für eine ausschließliche Begleitung und Schwangerenvorsorge durch Hebammen. Ein weiteres Drittel votiert für eine gleichzeitige Betreuung von Hebamme und Arzt, das letzte Drittel der Frauen entscheidet sich für eine alleinige Schwangerenvorsorge durch den Gynäkologen.

"Auch bei uns sollten die Frauen diese Wahlmöglichkeit haben, mit wem sie ihre Schwangerschaft durchlaufen wollen", so die Präsidentin des Bund Deutscher Hebammen. Das heißt, jede Frau soll ohne Nachteile oder Druck entscheiden dürfen, welche Form der Schwangerenbegleitung sie sich wünscht.

 
3 Antworten:

Interessanter Text, danke.

Antwort von berita am 23.07.2003, 10:11 Uhr

Typisch, das wieder mal das Geld wichtiger ist als das Wohl der Schwangeren.

Bei mir war es so: meine FA hatte immer nur sehr wenig Zeit. Erst musste man ewig warten trotz Termin, dann rein in ihren Raum, Hose runter, Untersuchung, kurzes Gespraech und wieder raus. Aeh Hose natuerlich auch wieder angezogen ;-)

Zum Glueck hat sie ihre Praxis mit einer Hebi geteilt, die in der Spaet-SS einige Untersuchungen uebernommen hat. Die hat sich dann viel mehr Zeit genommen und sich auch richtig mit mir unterhalten ueber meine SS.

Beim naechsten Mal werde ich gleich zu einer Hebi gehen und nur wegen US zum Arzt. Wenn es dann noch diese Moeglichkeit gibt.. zur Zeit wird ja alles in Frage gestellt im Gesundheitswesen.

LG
Berit

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Re: Schwangerenvorsorge durch Hebammen. Gynäkologen wehren sich. Es geht ums Geld

Antwort von Plontie, 15. SSW am 23.07.2003, 10:44 Uhr

Hallöchen,
ist ja ein wirklich interessanter Text. Ist aber klar, heutzutage gehts doch gerade in der gesundheitsbranche immer mehr ums geld.

Ich persönlich werde keine Untersuchungen durch die Hebamme machen lassen, da ich dem Arzt hier einfach mehr vertraue. Ausserdem macht der bei mir sowieso bei jeder Vorsorgeuntersuchung einen Ultraschall.

Meine Hebamme macht abgesehen davon auch gar keine Vorsorgeuntersuchungen, weil auch sie es lieber einem Frauenarzt überlässt, auch im Falle sie übersieht etwas.

Nun denn, bleibt ja jedem selbst überlassen :-)

Eine schöne Kugelzeit an alle

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Re: Interessanter Text, danke.

Antwort von Pulsatilla, 7. SSW am 23.07.2003, 14:52 Uhr

Kann Dich nur bestätigen. Ich hatte in allen SS bisher alleinige Hebammenbetreuung und bin nur bei besonderen Fragestelungen oder zum US zur Ärztin. Die Hebamme nimmt sich immer eine Stunde Zeit für die Vorsorgen, da steht auch viel mehr die Frau im Mittelpunkt und nicht nur das Baby.

Diese Leistung wird mit Sicherheit nicht gestrichen, denn sie ist billiger als ärztliche Vorsorgen :-) Ich finde Hebammenbetreuung den puren Luxus. Die letzten wochen kommt sie zur Dir nach Hause und du mußt nirgendwo mehr hin udn warten, erst recht mit Kindern und dickem Bauch sehr angenehm.

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