Kann dich schon verstehen, Anett

Hi,

als ich hier letztes Jahr gekugelt habe, gab es auch zwei Fälle von Totgeburten und ja, es macht einen schon fertig und ich habe mich auch gefragt ob es sein muß. Inzwischen denke ich aber auch anders darüber, habe mir die Seiten der Schmetterlingskinder angeguckt und auch Kontakt zu einer Frau die ihr Kind durch Sids verloren hat. Ich habe z.B. auch nie verstanden wie vereinzelte Frauen ihre Schwangerschaft uneingeschränkt als "nur toll" empfanden oder die Vorsorge mit fröhlichen "Babygucken" verwechselten, mir war dabei immer! mulmig.

Ich kann dir aber versichern, Schwangerschaft/Geburt sind nur die ersten Hürden. Sobald das Baby da ist, fängt irgendwann die Sidspanik an, nach dem ersten Robben die Steckdosenangst und wehe es ist mal krank. Ries, jetzt 10 Monate, hatte 2x sehr hohes Fieber, das letztemal jetzt Anfang der Woche, mitten im Urlaub wo ich auch kein Wort von dem verstanden habe was mir die Ärzte im KH sagten, die Behandlungsmethoden etwas anders und rauher als hierzulande sind und ich war wirklich fertig mit der Bereifung und bin sofort heimgeflogen wo ich mich optimal um den Kleinen kümmern und verstandliche, ärztliche Hilfe bekommen kann.
Ansonsten grübel ich schon über die "Laufangst" nach, das er mir vors Auto rennt oder so.

Aber eigentlich ist Elternangst gesund, nicht unbedingt für unsere Nerven, aber es sorgt dafür so gut als möglich auf den Nachwuchs aufzupassen und nichts auf die leichte Schulter zu nehmen. Das gehört dazu, es bewegt uns die Wohnung kindersicher zu machen, die Kinder vielleicht lieber in die Schule zu fahren oder nicht allein zum Kiga laufen zu lassen, sich sichere Wohnorte auszusuchen, vernünftige Ernährung...

Von der Seite sollte man es sehen. Es kommt leider vor das Kinder sterben und nichts kann einen darauf vorbereiten, aber wenigstens versuchen wir das Beste um es zu verhindern.

Viele Grüße,

fusel