Schwanger - wer noch?

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Geschrieben von sushiw am 04.05.2009, 22:29 Uhr

Hab ne Frage ...

...und zwar hab ich hier vor einiger Zeit mal ein Gedicht gelesen. Finde es aber nicht wieder. Vielleicht habt ihr es ja rein zufällig.
Es geht um eine Frau die ihrer besten Freundin erklären will wie wunderschön es ist Mutter zu werden. Es wäre so super lieb von euch wenn ihr mir weiterhelfen könntet. Wäre für eine Freundin die gerade die selben Überlegungen hat.
Lieben Gruß Susanne

 
3 Antworten:

Re: Hab ne Frage ...

Antwort von SilkeJulia am 04.05.2009, 23:18 Uhr

Hallo,

ich kenne das Gedicht nicht, aber ich liebe diesen Songtext:

Den Kopf zurückgeneigt, um fragend zu mir hochzusehen,
die kleine warme Hand in meiner, gehst du neben mir.
Das heißt, eigentlich mußt du schon eher laufen als gehen,
auf einen meiner Schritte kommen drei von dir.
Und atemlos erzählst du von all den Begebenheiten, Gedanken
und Geschichten, die dir grad' im Kopf rumgeh'n,
übersiehst dabei nichts am Weg und zeigst mir Winzigkeiten,
die hab' ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr geseh'n.

Ich frag' mich seit 'ner Welle schon:
Wer gibt hier wem eine Lektion,
wer gibt hier wem im Leben Unterricht.
Ich glaubte ja bisher, daß ich derjen'ge welcher wär',
nun seh' ich mehr und mehr, ich bin es nicht.

Ich hab' längst aufgehört, um meine Aussteuer zu zittern,
dich hält nun mal nichts auf, kein Drohen und kein guter Rat,
heut' fehlt mir etwas, höre ich nichts donnern, klirr'n und splittern,
und ein Tag ohne Trümmer scheint mir langweilig und fad.
Und abends lieb ich es, auf deinen Murmeln auszugleiten,
die Prellungen und dein Gelächter nehm' ich gern in Kauf,
ich brauch dein Durcheinander, denn eins ist nicht zu bestreiten:
In deinem Chaos fällt meine Unordnung nicht mehr auf.
http://www.free-lyrics.org

Ich frag' mich seit 'ner Welle schon: Wer gibt hier wem eine Lektion,
wer gibt hier wem im Leben Unterricht. Ich glaubte ja bisher,
daß ich derjen'ge welcher wär', nun seh' ich mehr und mehr, ich bin es nicht.

Die Zimmertür fliegt auf, und jubelnd kommst du reingeschossen,
eine Art Kugelblitz und Turbulenz säumt deine Bahn.
Es ist, als hättest Du da grad' eine Tür aufgeschlossen,
durch die ich in eine sorglosere Welt sehen kann.
Ich steh' von meiner Arbeit auf, grad' hatt' ich angefangen,
und denk', während du mich "Bitte, stör mich nicht"' sagen hörst:
Noch nie ist mir die Arbeit so gut von der Hand gegangen,
nie hab' ich sie so gern getan, wie seitdem du mich dabei störst.

Ich frag' mich seit 'ner Welle schon:
Wer gibt hier wem eine Lektion,
wer gibt hier wem im Leben Unterricht.
Ich glaubte ja bisher, daß ich derjen'ge welcher wär',
nun seh' ich mehr und mehr, ich bin es nicht.


- - -


Oder den hier:

Solange wie ich leben mag
Werd ich die Stunde und den Tag
Den Augenblick vor Augen haben
Da sie dich mir winzig und warm
Zum erstenmal in meinem Arm
Und in mein Herz zu schließen gaben
Für einen Augenblick lang
War mir das Geheimnis offenbart
Warst du Antwort auf alle Fragen
Vom Sinn und Widersinn der Welt
Der Hoffnung die uns aufrecht hält
Trotz all den Mühen die wir ertragen
Kein Dutzend Atemzüge alt
Und hattest doch so viel Gewalt
Und alle Macht über mein Leben
Solang schon deinen Platz darin
Und du vermochtest ihm den Sinn
Zu nehmen oder neu zu geben
Noch nie zuvor im Leben war
Mir unsere Ohnmacht so klar
Wir können nur hoffen und bangen
Da stehen wir hilflos herum
Und taugen zu nichts als nur stumm
Dies Geschenk dankbar zu empfangen
So hielt ich dich sie war vollbracht
Die lange Reise durch die Nacht
Vom hellen Ursprung aller Dinge
Hab ich geweint oder gelacht
Es war als ob man uns ganz sacht
Ein Schicksalshauch durch Zimmer ginge
Da konnte ich die Welt verstehen
Dem Leben in die Karten sehn
Und war ein Teil der Schöpfungsstunde
Einmal im Leben sah ich weit
hinüber unsre Winzigkeit
In die endlose Weltenrunde.

- - -

Beide sind von Reinhard Mey und drücken finde ich ziemlich genau aus, was "Mutter sein" bedeutet.
Oder dieses hier: http://www.youtube.com/watch?v=DI67B2sfs5U

So, jetzt muss ich aufhören, sonst fang ich noch an zu heulen :'-)

LG,

Silke

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Re: Hab ne Frage ...

Antwort von Jools, 19. SSW am 04.05.2009, 23:59 Uhr

Meinst Du das hier?

Die biologische Uhr

Die Zeit wird knapp für meine Freundin. Wir sitzen beim Mittagessen, als sie erwähnt, daß sie und ihr Mann darüber nachdenken, eine Familie zu gründen. Was sie meint, ist, ihre biologische Uhr hat zu ticken begonnen und zwingt sie, über Mutterschaft nachzudenken.

Wir machen eine Umfrage, sagt sie halb im Spaß. Denkst du, ich sollte ein Baby bekommen? Es wird dein Leben verändern, sage ich vorsichtig und versuche, meinen Ton neutral zu halten. Ich weiß, sagt sie. Kein langes Ausschlafen mehr an Samstagen, keine spontanen Reisen mehr ….

Aber das ist es nicht, was ich meine. Ich schaue meine Freundin an und überlege, was ich ihr sagen soll.

Ich möchte, daß sie weiß, was sie niemals in Geburtsvorbereitungskursen lernen wird. Ich möchte ihr sagen, daß die physischen Wunden heilen, aber daß das Mutterwerden sie mit einer solchen offenen gefühlsmäßigen Wunde zurückläßt, daß sie für immer verletzbar bleibt.

Ich überlege, sie zu warnen, daß sie nie wieder die Zeitung lesen kann ohne zu sagen: Was, wenn das mein Kind gewesen wäre? Daß jeder Flugzeugabsturz, jedes Feuer sie verfolgen wird. Daß, wenn sie Bilder von hungernden Kindern sieht, sie die Mütter ansieht und überlegt, ob es Schlimmeres geben kann als sein Kind sterben zu sehen.

Ich schaue auf ihre perfekten Fingernägel und ihr schickes Outfit und denke, sie sollte wissen, daß ganz gleich wie kultiviert sie auch ist, Mutter zu werden wird sie umgehend auf den Level einer Bärin reduzieren, die ihr Junges beschützt. Daß ein schwacher Ruf "Mama!!" sie dazu bringt, das Essen anbrennen zu lassen. Daß der Ärger, den sie empfindet, wenn es nur wegen eines fallengelassenen Spielzeugs ist, eine Freude sein wird, die sie niemals zuvor empfunden hat.


Ich habe das Gefühl, ich sollte sie warnen, daß egal, wie viele Jahre sie in ihre Kariere investiert hat, das Mutter-Sein wird sie beruflich zum Entgleisen bringen. Sie kann möglicherweise erfolgreich eine Kinderbetreuung arrangieren, aber eines Tages wird sie auf ein wichtiges Business-Meeting warten, und sie wird an den süßen Duft ihres Babys denken. Sie muß all ihre Disziplin zusammennehmen, um nicht nach Hause zu rennen, nur um sicherzugehen, daß es ihm gut geht.

Ich möchte, daß meine Freundin weiß, daß tägliche Routineentscheidungen nicht mehr länger Routine sind. Daß ein Besuch bei McDonald's und der verständliche Wunsch eines Fünfjährigen lieber auf die Herrentoilette als auf die Damentoilette zu gehen, ein Riesenproblem werden wird. Daß dort, inmitten klappernder Tabletts und schreienden Kindern, Unabhängigkeit und Geschlechtsidentität abgewogen werden will gegen die Sorge, ein Triebtäter möge auf der Toilette lauern. Ich möchte, daß sie weiß, daß egal wie entscheidungsfreudig sie bei der Arbeit sein möge, als Mutter wird sie immer zwei mal überlegen.

Ich sehe meine attraktive Freundin an, ich möchte ihr versichern, daß sie irgendwann die Pfunde der Schwangerschaft wieder los wird, aber sie wird sich niemals mehr wie vorher fühlen. Daß ihr Leben, im Moment so wichtig, weniger wertvoll wird, wenn sie ein Kind hat. Daß sie sofort ihr Leben geben würde, um ihren Nachwuchs zu beschützen, aber auch sich mehr Lebensjahre wünscht, nicht so sehr um ihre eigenen Träume zu verwirklichen, sondern um ihr Kind zu sehen, wie es seine verwirklicht. Ich möchte, daß sie weiß, daß eine Kaiserschnittnarbe oder Schwangerschaftsstreifen zu Ehrenabzeichen werden.

Die Beziehung meiner Freundin zu ihrem Ehemann wird sich verändern, ich weiß, aber nicht so wie sie denkt. Ich wünschte, sie könnte verstehen, wie viel mehr man einen Mann lieben kann, der vorsichtig das Baby pudert oder nie zögert, mit dem Sohn zu spielen. Ich denke, sie sollte wissen, daß sie sich noch mal in ihren Mann verlieben wird, aus Gründen, die ihr jetzt vielleicht völlig unromantisch vorkommen.

Ich wünschte, meine moderne Freundin könnte die Verbundenheit fühlen, die sie mit Frauen aus allen Zeiten verbindet, welche verzweifelt versucht haben, Kriege zu stoppen und gegen Vorurteile und betrunkene Autofahrer gekämpft haben. Ich hoffe, sie versteht, daß ich rationell über die meisten Dinge denke, aber daß ich vorübergehend wahnsinnig werde, wenn ich über die Bedrohung der Zukunft meiner Kinder durch Atomkraft nachdenke.

Ich möchte meiner Freundin die Freude beschreiben, wenn du siehst, wie dein Sohn lernt, einen Baseball zu schlagen. Ich möchte für sie das Bauchlachen eines Babys einfangen, daß zum ersten Mal das sanfte Fell eines Hundes streichelt. Ich möchte sie das Glück fühlen lassen, das so wirklich ist, daß es weh tut.

Der fragende Blick meiner Freundin läßt mich bemerken, daß ich Tränen in den Augen habe. Schließlich sage ich, du wirst es niemals bereuen. Ich beuge mich über den Tisch und drücke meiner Freundin die Hand. Ich bete ein Gebet für sie und mich und all die Frauen, die in die schönste Berufung von allen gestolpert sind.

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Danke

Antwort von sushiw am 05.05.2009, 17:54 Uhr

Danke das ist genau das was ich gesucht hab Jools.

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