BV wegen Überforderung

Mir ist schon öfter aufgefallen, dass werdende Mamas, die sich zwecks BV (oder Krankmeldung) erkundigen, auf wenig Verständnis stoßen. Dass ein BV an ganz bestimmt Voraussetzungen gekoppelt ist, ist klar, aber es scheint als ginge es eigentlich gar nicht darum (zumal einen der FA auch krank schreiben kann): Es wird betont, dass man ja selbst bis zum Schluss in einem harten Beruf voll gearbeitet hat - entweder ohne irgendwelche Wehwechen und wenn doch, dann hat hat man durchgehalten. Gleichzeitig unterstellt man der TE (unterschwellig) mangelnde Belastbarkeit und Durchhaltevermögen - wie soll das erst mit Kind werden? Oder man unterstellt ihr, dass sie einfach keine Lust auf Arbeit hat.
Schön wenn das mütterliche Hauen und Stechen schon so früh losgeht. Ein Mindestmaß an Empathie? Wird generell überbewertet!

Da ist eine junge Frau, die gerade erst mit dem Studium fertig geworden ist und demnach etwas weniger Lebenserfahrung als jemand mit Mitte 30 haben dürfte. Vernünftig zu Studieren ist durchaus auch stressig, aber es ist eine andere Art von Stress, als eine praktische Tätigkeit in einem Betrieb. Da muss man sich erst dran gewöhnen und umstellen. Das geht eigentlich recht schnell, aber nu ist die junge Frau schwanger - in Woche 12.
Mal abgesehen davon, dass manche Frauen in dieser Woche noch mit der Hormonumstellung in der Frühschwangerschaft kämpfen und körperlich durchaus nicht so belastbar sind, macht der „Tanz der Hormone“ (und auch die Tatsache „Schwangerschaft“ an sich) auch etwas mit der Psyche.
Ich find‘s einfach schade, wenn man ihr dann gleich so kommt, wie das viele hier machen.

Emma, ein BV wirst du nicht bekommen. Du musst dir überlegen, ob du dich noch an die Arbeit gewöhnen kannst oder ob es nicht geht. Vielleicht bekommst du irgendwo anders eine Stelle? Das ist als Schwangere manchmal nicht leicht, aber vielleicht gibt es jemand der dich zeitlich befristet einstellt.


Ich wünsche dir alles Gute für die Schwangerschaft und deine berufliche Zukunft.