Gibt es hier Frauen, die mit 45 plus natürlich schwanger geworden sind...

Da schau ich nach einer Ewigkeit hier mal wieder rein und sehe deinen Post. Dieses Thema hat mich auch lange beschäftigt.

Ich gehöre auch zu der Gruppe Frauen, die dieses späte Wunder doch noch einmal erleben durften, auf natürlichem Weg. Bei uns war es so, dass ich mit fast 42 noch problemlos ein Geschwisterkind bekommen hab, es aber danach nicht mehr klappen wollte. Während der Zeit von 43 bis und mit 44 Jahren hatte ich 4 FGs und bekam von meiner damaligen FA zu hören, dass es nun wirklich an der Zeit wäre den Kinderwunsch aufzugeben, da ich zu alt wäre und meine Eizellen unbrauchbar. Na danke. Wir waren dann sogar in der Kinderwunschklinik, die uns hier aber nicht weiterhelfen wollte, da ich mit 44 Jahren schon zu alt sei. Einen Untersuch gab es, aber mehr nicht. Es wurde eine Gerinnungsstörung gefunden, was aber nicht die Entstehung einer Schwangerschaft verunmöglichen sollte. Ich könnte aber mit Progesteron nach dem Eisprung unterstützen und bei einer Schwangerschaft mit ASS.

Danach passierte aber über 1,5 Jahre nichts mehr und ich hatte innerlich abgeschlossen mit dem Thema und Babykleider verschenkt, neue Pläne gemacht. Und wie durch ein Wunder wurde ich mit Ende 45 und kurz vor meinem 46. Geburtstag doch noch schwanger, ohne Hilfsmittel. Da es für mich aber absolut undenkbar war, lief ich einige Wochen mit fester Überzeugung rum, nun also in den Wechseljahren zu sein. Die Beschwerden passten ja auch dazu. Dann beschlich mich in der 9. Woche doch der Gedanke das unmögliche könnte doch eingetroffen zu sein und machte einen Test. Die Freude war riesig, aber natürlich auch die Angst, dass es wieder nicht klappen würde, denn wieso sollte es das nun 3 Jahre älter.

Es folgte eine eigentlich unkomplizierte Schwangerschaft, wenn nicht meine neue FA mir ständig Angst gemacht hätte mit Szenarien, was noch schief gehen könnte, psychisch war es also weniger entspannt. Schade und unnötig eigentlich. Feindiagnostik in der 22. Woche haben wir machen lassen und ab da wurde es auch etwas entspannter.

Wir wollten keine Tests, liessen uns dann aber aufgrund eines schlechten statistischen Wertes (beim Erst-Trimester-Screening), den du mit dem Alter nun mal hast, zu einem Pränatest überreden, in der 12. -14. Woche. Die Befürchtung der FA, das Kind sei mit Sicherheit behindert, traf zu ihrem grossen Erstaunen, wie sie selbst sagte, nicht ein.

Die spontane Geburt vor ein paar Monaten mit 46 verlief ohne Probleme. Unser Baby ist putzmunter und unser liebster Sonnenschein.

Wir sind froh nicht auf die damalige FA gehört zu haben, die uns eine Verhütung ans Herz legte, damit es nicht nochmals schief geht. Es brauchte in meinem Fall also nur eine gute Eizelle, die lange auf sich warten liess und den richtigen Moment oder Zufall. Denn was vermutlich bei uns half war, dass ich zufällig im Zeitraum der Befruchtung aufgrund eines Fluges Blutverdünnung spritzte. Ich glaube, dass das die Einnistung möglich gemacht hat. Andere Hilfsmittel hatte ich nicht, sogar die Vitamine und Progesteron weggelassen, da ich dachte, es bringt eh nichts mehr.

Ich würde dir raten dich untersuchen zu lassen, Gerinnung, Schilddrüse etc. Und nach unterstützenden Hilfsmitteln fragen. Und dann bei Rückschlägen nicht den Mut und die Hoffnung zu verlieren.

Oh und zum Thema Vorurteile..ja, da gabs durchaus Kommentare à la: “was in deinem Alter noch, das würde ich jetzt nicht wollen etc.!“ Aber das solltest du dir nicht zu Herzen nehmen!

Oh das war jetzt etwas ausführlich, aber vielleicht hilft es dir ja. Wünsche dir viel Glück!