Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von Windpferdchen am 06.05.2021, 8:47 Uhr

Erstgebärende über 40 mit allem Pipapo...

Hallo,

habe auch mit knapp 40 ein Kind (zweites) bekommen. Ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen, und auch, dass Du sie gern loswerden möchtest. Denn wir wollen negative Gefühle ja immer möglichst schnell „wegmachen“. Aber bei so essentiellen Dingen wie einer Schwangerschaft geht das nicht. Und es wäre ja auch seltsam, wenn man das leichtnehmen könnte.

Ängste gehören zu jeder Schwangerschaft dazu, egal wie alt man ist. Die allzeit selig vor sich hin lächelnde Schwangere gibt es nicht, sie ist ein Märchen, das die Werbung und auch die Gesellschaft generieren.

Mir halfen damals (ich hatte schon eine FG hinter mir), zwei Dinge. Das erste klingt hart, ist aber eigentlich nur pragmatisch: Dein Körper hat Dir gezeigt, dass er schwanger werden kann. Selbst wenn es schiefgehen sollte, wird es wieder klappen. Das gilt auch mit Ü40. Manche Frauen sind schon im nächsten Zyklus wieder schwanger. So, das ist natürlich nur der worst case. Ich denke, Du kannst davon ausgehen, dass Dein Baby bleibt, Du hast ja die heikelsten ersten 12 Wochen schon fast geschafft.

Das Zweite, was mir sehr half, war der „Stufenplan“: Ich habe immer nur von Etappe zu Etappe gedacht. Zuerst wollte ich die wackeligen ersten 12 Wochen schaffen. Dann habe ich die 24. SSW angepeilt, denn jetzt überleben die meisten Kinder eine Frühgeburt bereits. Nächste Etappe war die 28. SSW, denn ab jetzt haben die meisten Frühgeborenen keine bleibenden Schäden. Dann kam die 32. Woche, denn ab da ist eine Frühgeburt medizinisch kein Problem mehr. Tja, und dann kamen beide Kinder gesund und munter um den ET herum

Dieses sich Hangeln von Stufe zu Stufe hat bewirkt, dass ich nahe Ziele hatte, die gut zu erreichen waren. Dass die Schwangerschaft sich also nicht wie ein endloser Zeitraum dehnte, der nur schwer zu schaffen ist. Diese Struktur gibt wirklich Halt. Probiere es einfach aus. Das erste Etappenziel (12 Wochen) hast Du schon kurz vor Dir, das ist wunderbar! Denn ab jetzt sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass es schiefgeht, stark ab. Das Alllerwichtigste hast Du also schon gemeistert!

Ein letzter Rat: Erlaube Dir, Angst zu haben. Dann wird die Angst nicht so dominierend. Wenn Du keinen Gegendruck ausübst, beschäftigt sie Dich weniger und hat weniger Macht. Es entsteht dann Raum, auch die tollen Momente der Schwangerschaft, die immer wieder aufblitzende Vorfreude, bald auch das Einkaufen von Babysachen usw. zu genießen. In der Schwangerschaft darf man beide Gefühle haben: Angst und Freude, das ist kein Problem.

 
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