Schwanger mit 35 plus

Schwanger mit 35 plus

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Trisha, knapp 5.. SSW am 28.11.2006, 20:46 Uhr

Ehrliche Frage wegen FU

Hallo ihr Lieben,

zuerst zu mir: ich bin 36 Jahre alt und weiß seit Samstag das ich mit unserem zweiten Kind schwanger bin.
Unseren Sohn habe ich mit 34 bekommen er ist nun 18 Mon. alt.

Ich weiß, das auch diesmal wieder die Frage anstehen wird: machen wir eine FU oder nicht.(meine Gyn hätte sie bei mir auch schon mit 34 gemacht, da eine FG vorran gegangen ist:-(
Ganz ehrlich habe ich mich wie in der ersten SS jetzt schon dagegen entschieden, da ich mir bewußt bin, das ich in der dann schon so weit fortgeschrittenen SS sowieso nicht abtreiben könnte.
Und ehrlich gesagt möchte ich garnicht vorher wissen, ob und wie stark das Kind evtl. behindert ist.

Aus welchen Grund habt ihr die FU machen lassen?
Hättet ihr euch dann tatsächlich von dem Baby getrennt oder wolltet ihr einfach nur wissen ob eine Behinderung vorliegt?

Das würde mich einfach nur mal interessieren und ich würde mich sehr über jede ehrliche Antwort freuen, die ich in keinster Hinsicht bewerten möchte!
Jeder muß tun, was er für richtig hält!

Danke im Vorraus,
Trisha

 
18 Antworten:

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von wilma68 am 28.11.2006, 22:16 Uhr

Hi Trisha,

gerade vorgestern habe ich im Aktuell heftig gegen die Pränatale Diagnostik zum Zweck der Selektion zwischen gesunden und behinderten Kindern gestritten. Lies, wenn du magst in diesem Thread nach:

http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/mebboard.php3?step=2&range=20&action=showMessage&message_id=85905&forum=159

Ich selber habe mich bei beiden Schwangerschaften gegen diese Untersuchungen entschieden, weil ich kein "Todesurteil" fällen wollte. Auch ein behindertes Leben ist es wert gelebt zu werden, insbesondere bei Trisomie 21! Leider wurde dieses philosophische Thema im Aktuell "vermeintlich sachlich" geführt.

LG, W

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von Nr.6, nix. SSW am 28.11.2006, 22:45 Uhr

Hallo,
ich habe in keiner meiner 6 Schwangerschaften eine FU machen lassen. Die 1. SS ging nicht gut aus, weil mir der Mut fehlte. Alle folgenden habe ich glücklich mit gesunden Kindern zu Ende gebracht.
Dafür bin ich unendlich dankbar.
Die vorgeburtlichen Ultrschalluntersuchungen habe ich vor allem deshalb machen lassen, weil ich, falls mein Kind behindert gewesen wäre, mich und meine Familie darauf vorbereiten wollte, um es positiv in die Arme schließen zu können.
Gruß!
Carmen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von Leah-Malin0804, 12. SSW am 28.11.2006, 23:45 Uhr

ich bin am 16.9.1968 geboren ... meine Tochter Leah-Malin ist am 8.4.2004 geboren und nun habe ich 17.6.2007 ET ... ich lasse keine FU machen .. ich habe nicht das Recht über Leben und Tod zu entscheiden und hoffe einfach noch ein 2. Mal das alles gut wird

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von niko412, 7. SSW am 29.11.2006, 8:32 Uhr

Du hast völlig Recht.
Aus diesem Grund werde ich keine FU machen Bin 37 mit 3. Kind.
Weil ich weiss, ich könnte das Kind nicht abtreiben.
Lieber vorher nachdenken, als FU machen und mit der Entscheidung überfordert sein.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von paulita, 11.10. geburt. SSW am 29.11.2006, 9:33 Uhr

ich habe auch keine fu's machen lassen, bei beiden kinder nicht (erstes mal 33, zweites mal 38 jahre alt). auch ich finde, wie die vorschreiberinnen, das ganze hochgradig problematisch und hatte immer den mut + den willen zu nehmen, wer auch immer wie kommt. lg + glückwunsch zur schwangerschaft!
paula

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von Doreen 72, 10. SSW am 29.11.2006, 11:58 Uhr

Ich habe bisher nie eine machen lassen und werd auch in dieser SS keine machen lassen.

Wir haben bereits einen einen behinderten Sohn mit Gendefekt und sehr seltenem Herzfehler. Unsere letzte Tochter hatte auch einen Herzfehler, der bereits operiert werden musste. Unser zwei anderen Töchter hatten auch einen leichten Herzfehler, der sich so verwachsen hat.

Wir werden nur die Feindiagnostik machen lassen, um zu wissen, ob une welcher Herzfehler vorliegt. Wir hoffen natürlich das da nichts ist. Jedoch sollte das so sein, würden wir Vorkehrungen treffen um in einer speziellen Klinik zu entbinden.

Eine Behidnerung wäre für mich kein Grund abzutreiben und würde man mir sagen, das mein Kind keine Lebenschance hätte, so würde ich persönlich es trotzdem versuchen , und würde das Kind nur einen Atemzug tun, so wäre es das uns wert. Uns ist jedes Kind so willkommen, wie es uns von Gott geschenkt wird.

LG Doreen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Vielen Dank...m.T.

Antwort von Trisha, knapp 5.. SSW am 29.11.2006, 12:19 Uhr

...für eure ehrlichen Antworten und ich sehe, das ich nicht alleine mit meiner Meinung stehe.

Allerdings hätte ich gerne auch Antworten bekommen von Frauen die eine FU hatten.
Mir ist allerdings bewußt das so eine Entscheidung eine sehr persönliche Sache ist und die meisten wahrscheinlich nicht im Internet über ihre Beweggründe schreiben möchten, kann ich schon verstehen.

Naja, vielleicht schreibt ja noch jemand, euch allen aber schon mal herzlichen Dank!

LG!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Vielen Dank...m.T.

Antwort von urmel_1 am 29.11.2006, 12:55 Uhr

Hallo,
ich habe eine FU in der 12 SSW machen lassen, wir haben lange darüber nachgedacht "was ist wenn", aber lass mich ein wenig ausholen, ich bin jetzt 40, also war ich 39 als ich Schwanger wurde und das auch nicht ohne hilfe von einigen Hormonen.Also war uns von anfang an klar das es für uns nur dieses eine mal geben wird, wir haben die Untersuchung machen lassen um zu Wissen ob alles i.o. ist, klar mut hoffnung und der feste glaube das alles gut ist waren schon da, aber...., um es vorwegzumehmen es ist alles in ordnung, unsere Maus ist jetzt 18 Wochen alt und ein kerngesunder Sonnenschein.
Schwer war die Zeit trotzdem, ich mußte mir vorher schon gedanken darüber machen was wir mit dem ergebnis machen, wie wir mit einer Behinderung umgehen können, ob ich die SS dann weiterführen will / kann.Ob wir auch ein Kind mit einer Behinderung annehmen können. Wir hatten uns dafür entschieden es wissen zu wollen.
Die Untersuchung war ann nicht so schlimm wie ich dachte, das schlimme war nur die zeit bis das ergebniss da war, aber da muß man dan durch. Du solltest dir überlegen was du im fall des falles tun würdest, wenn du dein kind egal was kommt annehmen kannst weißt du was kommt und wenn nicht.... die entscheidung FU oder nicht war für mich das Schwerste in der SS, ich bin aber doch froh das ich es wuste und mir nicht den rest der SS nur noch sorgen gemacht hätte. Aber du und dein Partner müßt für euch entscheiden was ihr tun wollt, diese entscheidung kann dir keiner abnehmen, es gibt sofiele meinungen und teilweise so böse worte. es ist nur eure entscheidung und ihr müßt euch dabei einig sein, denn es ist euer Kind.
ich wünsch dir alles alles gute
Petra

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von RenateK am 29.11.2006, 13:28 Uhr

Hallo,
hier eine andere Meinung. Ich bin mit 35 schwanger geworden. Ich habe von vornherein gesagt, dass ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen will. Im Falle einer Behinderung wäre bei mir nur ein Schwangerschaftsabbruch in Frage gekommen. Wenn man, weiß das dieser nicht in Frage kommt, braucht man eigentlich keine Fruchtwasserunteruchung und ich finde auch, man sollte sich vorher darüber im klaren sein, was man will. Das war bei mir aber eindeutig gegeben.
Gruß, Renate

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

immer wieder!

Antwort von 4boysmum am 29.11.2006, 15:18 Uhr

ich habe fünf kinder
die ersten sind zwillinge, bei denen aufgrund meines damaligen alters (24) keine fu vorgeschalgen wurde. zwilling nr. 2 kam mit hirnblutungen zur welt aufgrund eines artzfehlers. heute ist er toi-toi-toi gesund!

bei baby nr 3 bis 5 habe ich jeweils eine fu machen lassen. bei baby nr. 3 gezwungenermasen, weil dmals im anfangsstadium der nackentranzparenzmessungen so merkwürdige daten herauskamen, dass ich total verunsichert war. bei baby nr. 4 und 5 wollte ich einfach vorher wissen (obwohl es auch , siehe nr.2 anders kommen kann als man denkt)ob erstmal alles ok ist.
eine entscheidung über leben und tod maße ich mir damit nicht an, aber ich wollte gerne vorbereitet sein wenn mein kind bsp. down-syndrom hätte, wie ich den weiteren lebensweg gestalten und helfen kann.
ich würde es immer wieder so machen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von babyfan am 29.11.2006, 16:46 Uhr

Hallo, an alle ! Ich habe in meiner letzten Schwangerschaft eine FU machen lassen, mit der Entscheidung im Hinterkopf, dass ich das Baby, sollte es behindert sein, nicht bekommen würde. Zwei Wochen nach der FU (mit erfreulichem Ergebnis) starb meine kleine Tochter in meinem Bauch und wurde wieder zwei Wochen später geboren. Sie hatte sich mit der Nabelschnur stranguliert. Als ich mein totes Kind im Arm hielt, hat sich meine Einstellung zur FU wesentlich geändert. Ich würde keine mehr machen lassen. Nie möchte ich wieder mein totes Kind im Arm halten müssen und vor allem möchte ich um Himmels Willen nie dafür die Entscheidung treffen !!!!
Viele Grüße
Maike

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von S_A_M am 29.11.2006, 16:48 Uhr

Vielleicht interessant zum Thema „Vorher Gedanken machen“? "Es" trifft nicht immer die anderen und im Schock Entscheidungen zu treffen, geht nicht immer gut, wenn man sich nicht schon vorher ganz grundlegende Gedanken gemacht hat.

Liebe Grüße
Sabine


„Schon lange bevor ich schwanger wurde, habe ich mich mit dem Gedanken an ein behindertes Kind auseinander gesetzt. ... Unser ungeborenes Kind hatte eine Wassereinlagerung am Hinterkopf und Hals. ... Drei Wochen vergingen, bis sich der schlimme Verdacht bestätigte. Drei Wochen, in denen ich meinen Bauch nicht mehr berühren konnte. Ich wusste: Ich kann nicht ausprobieren, ob ich mit dieser Behinderung zurechtkomme. Wenn das Kind da ist, muss ich es können. ... Wir haben nein gesagt. Der Abbruch fand in der 15. Woche unter Vollnarkose statt, so früh, dass ich das Kind nicht gebären musste. Unseren Entschluss habe ich bis heute nie in Zweifel gezogen. Ich habe nicht aus einem vagen Gefühl heraus entschieden, sondern wir waren uns sicher, dass wir das nicht schaffen würden.“ (Adelheit, 34, Abbruch in der 15. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 137)

„Ich wollte die Fruchtwasseruntersuchung, weil ich mir ein Leben mit einem behinderten Kind nicht zutraute und mich endlich in Sicherheit wissen wollte. Dass das Ergebnis tatsächlich auf eine Behinderung hinweisen konnte – diesen Gedanken schob ich beiseite. Down-Syndrom. Diese Feststellung traf mich wie ein Schlag. Einen Tag Bedenkzeit. Ich war zu keinem klaren Gedanken fähig. In der 19. Woche brachte ich bei vollen Bewusstsein das tote Kind zur Welt. ... Nie hätte ich gedacht, dass mich ein Abbruch so mitnehmen würde. Dass ich nicht verrückt geworden bin, liegt nur daran, dass ich mir von Anfang an gesagt hatte: Kein behindertes Kind! Aber eine durchdachte Entscheidung habe ich nicht getroffen. Hätte ich mich früher mit dem Gedanken an ein behindertes Kind auseinander gesetzt, wäre mir klarer geworden, wovor ich mich fürchtete und warum ich mich gegen das Kind entscheide. So musste ich mir im Nachhinein in mehreren Sitzungen mit einer Therapeutin klarmachen, warum es für mich nur diese Lösung gab“ (Verena, 42, Abbruch in der 19. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 136 bis 137)

„Rein theoretisch stand für mich immer fest: Ich würde niemals ein Kind abtreiben, auch kein behindertes. ... Ich brauch mein Tabu: Damit alle ganz genau wissen, dass mein Kind gesund ist, willigte ich in eine Fruchtwasseruntersuchung ein. ... Von diesem Augenblick an traf ich alle Entscheidungen gegen meine Gefühle. Ich heulte beim Vorgespräch („Ich brauche das nicht, weil ich nicht abtreibe!“), ich heulte, während das Fruchtwasser über die Nadel abgesaugt wurde („Das Kind bleibt immer mein Kind!“). Die Ärzte und Schwestern sagten, ich würde Sicherheit bekommen. Sicherheit! Das klingt so, als ob die Amniozentese eine Vorbeugemaßnahme wäre. 14 Tage später stand fest, dass mein Kind mit Sicherheit behindert sein würde. Trisomie 21, Down-Syndrom. Svens Nein war eindeutig. Ich sollte entscheiden. ... Ich bekam Angst: Ich hatte noch zwei Kinder. Könnte ich ihnen weiterhin gerecht werden? Meine Ärztin und der Genetiker warnten mich, daran zu denken. Und an die möglichen Spätfolgen der Behinderung, Operationen, Therapien. Ein Wochenende zur Entscheidung. Ich suchte einen Anwalt für das Kind. Jemand sollte es beschützen, weil ich das nicht mehr konnte. Ich rief im Keller hockend den Pastor an (die Kinder sollten nichts mitbekommen). Wählte die Nummer einer Selbsthilfegruppe für Eltern behinderter Kinder. Keiner da. Als ob es so sein sollte. In der 20. Woche sagte ich meinem Kind, dass ich es nicht mehr beschützen könne. ... Wehenmittel wurden mir über einen Ballon in die Gebärmutter geblasen. Kreislaufzusammenbruch, Schocklage, Infusionen, Blasenkatheter, Schmerzen, Schmerzmittel, Zittern, Valium, zwölf Stunden. Ich hielt mich nur an einem Gedanken fest: „Ich tu` das ganz allein für meine Familie!“ Die Austreibung blieb meinem Bewusstsein erspart, weil ich nach dem Blasensprung eine Vollnarkose bekam. Es war ein Junge. Sven sah ihn, ihm wurde bewusst, dass er ein Mensch war. Ich sah ihn am nächsten Morgen in einer Plastikdose. Winzig. Wie ein Prinz von einem anderen Stern. Unser Sohn. Noch im Krankenhaus bekam ich einen Milcheinschuss und eine Brustentzündung. Wir durften unseren Sohn beerdigen. ... Er hat einen Namen und einen Grabstein. Wir besuchen ihn oft. Ich habe getan, was ich nie wollte. Monatelang ertrug ich keine Dunkelheit. Meine Entscheidung gegen das Kind empfand ich als Schwärze und Dunkelheit. Ich schlief bei voller Beleuchtung – wenn ich schlief. Trauer konnte ich mir nicht erlauben. Schließlich hatte mir nicht irgendein Schicksal mein Kind genommen. Ich hatte es mir genommen. In mir war nur Schuld. ... Kategorien wie gut/schlecht oder gesund/krank wurden mir zuwider. Ich war ständig krank. Sven stand zu seiner Entscheidung, obwohl ihn der Blick auf unseren Sohn erschüttert hatte: „Es gibt kein Zurück“, sagte er. Aber er ist es, der oft zum Friedhof fährt und das Kindergrab pflegt. Es war falsch, dass ich nicht zu meinen Gefühlen gestanden habe. Ganz sicher hatte das mit meiner schlechten Verfassung zu dieser Zeit zu tun. Und damit, dass mich diese Untersuchung überrumpelt hatte. Ich habe viel zu spät drüber nachgedacht, was eine Amniozentese bedeutet. Dass man – bevor man sich dazu entscheidet – beide Möglichkeiten bedenken muss: Das Kind kann gesund, es kann aber auch krank sein! Ich wünschte, ich hätte mir Zeit genommen, mich mit dem Gedanken an eine Behinderung auseinander zu setzen, darüber zu lesen, vielleicht mit betroffenen Eltern zu sprechen. Aber ich dachte nur daran, eine Bestätigung zu bekommen, dass mein Kind gesund ist. Kira hat alles mitbekommen. Es muss sie sehr gekränkt haben. Sie wollte diesen Bruder. Sie hatte mir vor der Abbruch ein Buch über ein Kind mit einer behinderten Schwester hingelegt. Kira war der Anwalt des Ungeborenen, nach dem ich mich gesehnt hatte. Ich habe es damals nicht gesehen. Jetzt, drei Jahre später, bin ich wieder in der 21. Woche. Kira hat sich lange nicht gefreut.. Sie wartet, ob dieses Kind bleibt. Erst in den letzten Tagen hat sie ein kleines bisschen Freunde gezeigt. Wahrscheinlich, weil mein Bauch weiterwächst. (Lena, 39, Abbruch in der 20. Schwangerschaftswoche, zitiert aus der „Eltern“-Zeitschrift, 01/1997, Seite 134 bis 136)

13. SSW: „...Wir freuten uns darauf, unser Kind ausgiebig zu sehen. Der Arzt schallte unser Kind sehr lange, ungefähr 40 min und sagte dabei nicht viel. ... Als ich mich wieder anzog, fing er schon an, uns die Ergebnisse zu erläuterten. Ich hatte noch nicht einmal meine Schuhe angezogen, hörte ich schon, dass bei unserem Kind viele Auffälligkeiten zusammenkommen, die jedes für sich auch bei einem normalen Kind vorkommen könnten, aber in dieser Häufung auf eine Chromosomenanomalie hindeuten. Als er mit seinen Erklärungen fort fuhr, musste mein Mann sich hinlegen, sonst wäre er umgekippt. ... Ich konnte nicht mehr denken. Wie sollte ich jetzt eine Entscheidung treffen, wie es weitergeht? Ich konnte seine Erläuterung zu Chorionzottenbiopsie und Fruchtwasseranalyse in dem Moment nicht verstehen, weil ich einfach wie unter Schock stand. Und mein Mann lag mit Kreislaufproblemen auf der Liege. Ich wollte nur noch heim. Nach ein paar Sätzen hin und her, meinte ich schließlich, ich wolle mir einen Termin zur Fruchtwasseruntersuchung geben lassen. Aufgrund der Schwangerschaftswoche konnte sie erst in ca. 2 Wochen gemacht werden. ... Ein Abbruch kam für uns eigentlich nicht in Frage. Will ich dann überhaupt wissen, was mit meinen Kind ist? Ist das Wissen oder Nichtwissen besser für mich? Ich entschied mich für die Analyse. ... Der Eingriff war schnell vorbei. ... In ein paar Tagen sollte ich das Ergebnis des Schnelltests bekommen. Schon am nächsten Tag rief mich der Arzt vormittags an, als ich alleine zu Hause war: "Ihr Kind hat Triploidie, ein dreifacher Chromosomensatz, 69 anstatt 46 Chromosomen, nicht lebensfähig." ... In ein paar Tagen hatten wir bei diesem Arzt wieder einen Termin zum Beratungsgespräch. Ich hatte große Angst davor, dass uns der Arzt Richtung Abbruch drängen würde und kein Verständnis aufbringen würde, wenn wir uns für das Kind entscheiden wollten. Allein schon solche Sätze wie "Der normale Weg wäre in einem solchen Fall, die Schwangerschaft zu beenden" wollte ich nicht hören. Für mich war es nicht einfach eine Schwangerschaft. Für uns beide war es unser Kind, das wir sehr liebten. Es war unser Kieran. Der Kleine hatte bereits seinen Namen. ... Als wir Ende der 29. SSW erfahren hatten, dass sein Herz schlägt, beschlossen wir, am Beginn der 30. SSW ein kleines Fest zu feiern. Mein Mann nannte es "Happy Pregnant Day". Mein Mann und ich feierten mit einem bunt verzierten Kuchen. ... Ein paar Tage darauf, in der Mitte der 30. SSW erfuhren wir dann, dass das Herz unseres Sohnes nicht mehr schlägt. ... Es war nicht so schlimm, wie ich gedacht hatte, ihn tot im Bauch zu haben, auf die Welt zu bringen und ihn anzusehen. Es war schlimm, ihn gehen zu lassen. ... Auch habe ich gemerkt, dass man in der Situation oft anders ist, als man denkt und dass man mehr innere Kraft entwickelt, als man von sich vielleicht glaubte. Einige sagten zu uns: "Wir bewundern euch, wie ihr das macht." Nicht selten sagte ich dann: "Du kannst nicht sagen, wie du in der Situation wärst. Du wirst mehr Kraft haben, als du denkst." ... Der Weg kostete mich Durchhaltevermögen, Kraft und Mut. Aber als ich meinen Sohn im Krankenhaus bei uns im Zimmer hatte, sagte ich zu unseren Verwandten: "Ich würde es wieder so machen." (N.N.: Unser Kirean. http://www.leona-ev.de/berichte/kieran.html)

„... Beim zweiten Arztbesuch wurde am Ultraschall eine Nackentransparenz am oberen Grenzwert festgestellt. Mein Arzt hatte sehr darauf gedrängt eine zusätzliche Untersuchung, zum Beispiel ein biologisches Verfahren oder die Fruchtwasseruntersuchung im Krankenhaus durchführen zu lassen ... Aber beim nächsten Arztbesuch wurde ich sehr eindringlich darauf hingewiesen, doch eine Fruchtwasseruntersuchung vornehmen zu lassen. ... Wir sind so verblieben, dass ich mich noch einmal anderweitig bezüglich einer Zusatzuntersuchung erkundigen wollte. Ich war verunsichert und fing an, andere Mütter zu befragen. Fast alle hatten mir zu einer Untersuchung geraten. Wenn etwas nicht stimmen würde, könnte man es ja immer noch weg machen lassen. Auch mein Mann hat mich auf diese Konsequenz hingewiesen, die wir dann tragen müssten, falls etwas nicht in Ordnung wäre. Sonst bräuchte man diese Untersuchung auch nicht vorzunehmen. Etwas Angst hatte ich schon. Aber den Gedanken, dass mit meinem Kind etwas nicht stimmen könnte, verdrängte ich. ... Mit einiger Verzögerung, aus Angst dem Kind zu schaden, habe ich die Untersuchung doch gemacht. Ich war bereits in der 17. Schwangerschaftswoche. Fast zwei Tage habe ich danach liegen müssen, weil die Fruchtblase verletzt war. ... Der Arzt war ganz aufgeregt am Telefon und meinte: „Nun sehen Sie, jetzt haben wir es. Ein negativer Befund. Trisomie 21. Ein geistig behindertes Kind. ...“Mit leicht verweinten Augen betraten ich und mein Mann das Krankenhaus. ... Ich hatte Angst und mit war kalt. Als ich die ersten Tabletten genommen hatte, wusste ich, es gibt kein Zurück mehr. Das Todesurteil war gesprochen. Ich hatte die Tabletten geschluckt. ... Morgens hatte ich in kurzen Abständen regelmäßige Wehen gespürt. ... Die Fruchtblase war geplatzt. Alles war blutverschmiert. Mein Mann rief sogleich die Krankenschwester. Sie holte eine silberne Schale und legte sie mir unter das Gesäß. Im Sitzen sollte ich dann kräftig pressen. Sie drücke mir dabei auf den Bauch. Plötzlich flutschte das Kind in die Schale. Sie hatte meinen Mann gebeten, nicht hinzusehen. ... Bevor sie es bringen sollte, wollte ich mir vorher die Mappe mit dem Foto ansehen. ... Vorsichtig nahm ich die Mappe in die Hand, öffnete sie langsam und musste schlucken. Ich sah ein schönes Kind, halb bedeckt mit geschlossenen Augen auf der Seite liegen. ... Die Schwester brachte uns jetzt Lysander, bedeckt mit einer Stoffserviette. ... Vorsichtig schauten wir hin und sahen ein kleines göttliches Geschöpf da liegen. ... Mir tat alles so unendlich leid. Mir kullerten nur so die Tränen herunter. ... Da lag es nun, unser heiliges Kind. Was habe ich nur getan. ... Am Anfang ging es gut. Ich dachte, es ist zu schaffen, darüber hinwegzukommen. Aber dann kann der Einbruch...“ (Marianne Neeb: Lysander – Grenzerfahrung einer Mutter, S. 3ff.)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von niko412, 7. SSW am 30.11.2006, 10:12 Uhr

Hallo, habe gerade gelesen, dass in eurer Familie ein Herzfehler öfter vorkam. Ich bin jetzt mit 3. schwanger und die erste war gesund aber unser Sohn hatte einen Fallot. Welche "Feinuntersuchungen habt ihr machen lassen ?"

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von LexiundNadi am 30.11.2006, 14:39 Uhr

hallöchen,

eigentlich gehöre ich nicht in dieses forum,da ich erst 28 jahre alt bin.

meine ärztin hat mir bei der 5. schwangerschaft(4 gesunde kinder vorher)eine FU angeboten.da war ich 25.sie meinte,das ich ja schon 4 kinder hätte und das es mich villeicht zu sehr belasten würde,wenn ich jetzt ein fünftes bekomme und das krank,bzw. behindert sei.ich müsste ja schliesslich die anderen 4 auch noch versorgen.
ich wäre nie auf die idee gekommen,eine ss abbrechen zu lassen,wenn eines meiner kinder behindert wäre.
ich habe also empört abgelehnt und wie bei allen kinder die USfeindiagnostik in der 20 woche machen lassen.und auch die habe ich nur machen lassen,weil ich im falle einer behinderung/fehlbildung vorbereitet sein wollte.nicht weil ich das kind dann nicht mehr gewollt hätte.ausserdem ist eine US ja mit weniger risiken verbunden als eine FU.

lieber gruss

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von Biggi+Jungs am 30.11.2006, 19:06 Uhr

Hallo,

ich habe bei beiden Kindern eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen.
Bei meiner ersten Schwangerschaft war ich 34, in der 13.SSW meinte der Arzt der Rücken sähe komisch aus. Es könnte ein offener Rücken sein.

Ich war wie vor den Kopf geschlagen, war fix und fertig, habe nur noch geheult. Mein Mann kam sofort von der Arbeit nach Hause. Man legte mir eine Fruchtwasseruntersuchung nahe, der AFP Wert könne Auskunft geben.
Die Untersuchung wurde dann in der 15. SSW gemacht. Die 2 Wochen bis dahin waren ein einziger Albtraum. Diese Zeit mit der Frage ist mein Kind behindert oder nicht, kann man da was machen hat mich wahnsinnig gemacht. Ich war ein nervliches Wrack! Habe in den 2 Wochen 5 kg abgenommen, war bleich und am Ende.
Die Fruchtwasseruntersuchung wurde gemacht und alle Werte waren normal! Kurze Zeit später sah auch das US-Bild normal aus. Ich bin froh, dass es diese Untersuchung gibt und ich dadurch Klarheit bekommen konnte. Die Wochen bis zur Geburt hätte ich nicht ausgehalten.

Mein 2. Kind bekam ich mit 39. Auch da habe ich eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen. Ich habe mir gesagt, wenn schon behindert, dann will ich es gleich wissen. Ich hätte es nicht ausgehalten, wenn der Arzt gesagt hätte, da stimmt was nicht. Zwar wäre ein Down-Syndrom für mich kein Grund zur Abtreibung gewesen, aber ich hätte mich darauf einstellen können, hätte Verwandte und Freunde informiert, den Kinderarzt, hätte mich über Selbsthilfegruppen usw. erkundigt.

Ich hätte es nicht ertragen können, eventuell nach der Geburt das Tuscheln der Ärzte und Schwestern mitzubekommen, die Panik, dass etwas nicht stimmt usw.usw.
VG
Biggi

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von Shinead am 01.12.2006, 9:11 Uhr

Ich habe die Entscheidung FU ja/nein vom Ergebnis der NTM abhängig gemacht.

Für mich wäre es nicht in Frage gekommen, ein Kind mit Trisomie 21 abzutreiben. Eine meiner Tanten hat Trisomie und ich empfinde ihr Leben als lebenswert! Durch sie kenne ich viele Trisomie "Kranke" und das in allen Altersstufen.
Eine Abtreibung wäre da emotional nicht tragbar gewesen. Auch wusste ich, was ggf. auf mich zugekommen wäre.

Ganz anders hätte es bei Trisomie 18 oder 13 ausgesehen... (Die aber weit seltener sind.)

Die FU hätte mir Gewissheit gegeben, auf was ich mich vorbereiten muss. Aussagen wie: "wer das Kind sowieso behält braucht keine FU" kann ich nicht nachvollziehen!

Die Arbeit im Kopf vor der Geburt zu machen, entspannt die Zeit danach.

Gruß
Shinead

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von bookworm, nix mehr. SSW am 01.12.2006, 13:29 Uhr

Habe bei beiden Kindern eine FU machen lasen, beim ersten (mit 32J.) wegen komischer Triple-test-Ergebnisse, beim 2. (10 Jahre später)wegen Alter. Ich finde die Einstellung, dass man sowieso nicht abtreiben sollte zu einfach: beim 1. Kind z.B. habe ich in einem Entwicklungsland gelebt, ich war ganz allein (keinerlei Familie oder Freunde) mein Mann war täglich 12 Stunden und mehr arbeiten. In so einer Situation ein behindertes Kind aufzuziehen, ist nicht einfach.
Beim 2. Mal wollte ich es wissen, um mich evtl drauf einstellen zu können. Mein FA hat übrigens gesagt, dass es im Falle der Diagnose einer Behinderung NICHT sofort eine Entscheidung erforderlich ist, sondern erst verschiedene weitere Untersuchungen erfolgen würden. Ich denke also er hätte mich in dem Fall nicht gedrängt schnell zu entscheiden.
Zum Glück sind meine beiden Kinder gesund zur Welt gekommen, aber ich hätte die Unsicherheit durch die ganze Schwangerschaft hindurch nicht haben wollen.
Ich wünsch Dir eine gute Schwangerschaft und dass Du die richtige Entscheidung für Dich findest.
Liebe Grüße


P.S. Die Berichte in der "Eltern"zeitung (von S.A.M.) haben mir die Tränen in die Augen getrieben, aber vll sollte man an der Stelle auch mal ehrliche Berichte vom Leben mit (schwer)behinderten Kindern posten. (ich meine nicht Trisomie 21) Diese Eltern sind sicher auch oft am Ende ihrer Kräfte.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ehrliche Frage wegen FU

Antwort von Lilja, 23. SSW am 04.12.2006, 15:35 Uhr

Hallo Trisha,

also, ich war von vornherein sicher, die FU machen lassen zu wollen - mit 38 wegen des Alters.
Und ich war mir auch sicher, dass ich ein schwer behindertes Kind nicht wollte.
Als es soweit war, war ich längst nicht mehr so sicher, dass ich das Baby nicht wollen würde, auch wenn das Ergebnis einen Befund hätte. Obwohl ich inzwischen alleine war.

Nun, es ist schön, zu wissen, dass die FU keinen Befund ergeben hat! Beruhigt mich ein bißchen, auch wenn es natürlich keine Garantie für ein gesundes Baby ist.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Schwangerschaftsnewsletter
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.