stillfreie zeit

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: stillfreie zeit

Hallo! Ich habe am Samstag damit begonnen eine stillfreie Zeit einzuführen, da mein Sohn nur am der brust schläft und stündlich aufgewacht ist. Das lief die ersten zwei Nächte super, er hat nur einmal eine Stunde geweint und dann nur mal 10 min, auch tagsüber ist er auf einmal im kiwa und Auto eingeschlafen ohne zu stillen oder bei meinem Mann im bett (er schläft im Familienbett) doch am dritten Tag ist er leider alle zwei Stunden aufgewacht anstatt wie davor vier Stunden zu schlafen, die fünfte Nacht (gestern ) War er wieder ständig wach und ist nur an der brust eingeschlafen. Tagsüber ging das noch super bei meinem Mann im arm. Frage: ist es noch zu früh für ihn oder kann das an den Zähnen , die er bekommt liegen? Wie soll ich weitermachen? Vielen Dank

von Mailo2016 am 16.06.2016, 07:53


Antwort auf: stillfreie zeit

Liebe Mailo, bitte entschuldigen Sie die späte Rückmeldung – die ganze Familie war für mehr als zwei Wochen mit einem ziemlich unappetitlichen Virus lahmgelegt. Vielleicht hat sich in der Zwischenzeit ja schon bereits etwas verbessert?! Ansonsten: nur ein wenig Geduld! Ihr Baby hatte bisher 10 Monate Zeit, sich an die kurzen Stillabstände zu gewöhnen, und dass sowohl hinsichtlich seines Magenvolumens als auch hinsichtlich der Beruhigungshilfe, die damit verbunden ist. Das braucht es eben auch etwas Zeit, bis sich das ändert. Ihr Baby kann die Folgen seines Handelns ja noch nicht absehen und ist daher auch in kleinster Weise motiviert, dies zu ändern. D.H. Sie müssen die Geduld aufbringen und es Tag für Tag Ihrem Baby beibringen, auch mit längeren Stillabständen klar zu kommen und sich anders zu beruhigen als nur an der Brust. Für zu jung halte ich Ihr Baby nicht. Sofern aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht, ist es aus meiner Sicht sogar sehr begrüßenswert, dass Sie langsam anfangen, die Selbstregulationsfähigkeiten Ihres Babys ein wenig anzuregen. In den ersten Monaten ist es natürlich völlig ok, die Brust als Beruhigungshilfe zu nutzen, also z.B. auch das „böse“ Einschlafstillen zu praktizieren, denn dann hat ein Baby nur wenige Möglichkeiten, sich selbst zu regulieren. In zwei Monaten ist Ihr Kind aber offiziell ein Kleinkind, und Sie können und sollten ihm etwas mehr zutrauen. Auch wenn Stillkinder später durchschlafen - dauerhaft stündliches Stillen in diesem Alter ist kein Clusterstillen zur Anpassung der Nahrungsmenge mehr, sondern eine Gewohnheit, die sich vermutlich aufgrund eines eher unruhigen Temperaments Ihres Sohnes eingeschlichen hat. Das ist jedoch kein Grund für Selbstvorwürfe! Irgendwann möchte man einfach seine Ruhe haben und meist greift man dann eben zu dem Mittel, was am schnellsten funktioniert. Das ist menschlich. Doch Sie haben nun erkannt, dass Sie dies in eine Sackgasse geführt hat und die Entwicklung stagniert. Wenn Sie jetzt noch ein wenig durchhalten (grobe Daumenregel ist 14 Tage), dann sollte es bald wirklich besser klappen! Hilfreich ist erfahrungsgemäß, sich feste Stillabstände für die Nacht vorher zu überlegen. D.h. nach der letzten abendlichen Stillmalzeit mindestens 3 Stunden zu warten, ggf. nur Wasser anbieten. Vielleicht kann auch mal der Papa übernehmen und Ihnen das Kind zu festen Abständen zum Stillen bringen? Ein alter Trick, der oft sehr gut für alle Seiten funktioniert. Ich drücke ganz fest die Daumen! Herzliche Grüße Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 03.07.2016


Antwort auf: stillfreie zeit

Mein Sohn ist übrigens 10 Monate alt....

von Mailo2016 am 16.06.2016, 08:02


Antwort auf: stillfreie zeit

Hallo, vielen dank für ihre Antwort! Tagsüber klappt das schlafen jetzt ganz gut, er schläft auch abends bei meinem Mann ein! Nur in den Morgenstunden und wenn er zu müde ist, wacht er noch stündlich suf, meinen sie es ist besser ganz abzustillen? Er weigert sich auch Wasser zu trinken und wartet solange bis et die brust bekommt

von Mailo2016 am 11.07.2016, 10:08