Sie schreit nun fast ohne Pause ...

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: Sie schreit nun fast ohne Pause ...

Hallo! Meine Tochter ist nun 13 Wochen alt und anstatt das es besser wird, wird alles schlimmer! In der letzten Woche hat sich ihre Laune verschlechtert! Sie quatscht und weint die ganze Zeit! Ich kann sie nur durch stillen beruhigen und sobald ich sie abdockte schreit sie schlimm los, egal wie lang ich gedacht hab sie schläft! Sie kommt mir total müde vor, fällt aber nicht in festen Schlaf! Sie guckt mich gar nicht mehr an, hat nur die Augen zusammen gekniffen, schreit, und schläft weg ... Im Schlaf erschreckt sie sich oft oder sie rudert mit Armer und Beinen und grabscht und kneift sich um Gesicht rum! Sue kommt mir so apathisch vor! Sieht schlimm aus, ich weiß nicht mehr weiter! Ich hab Angst am Ende eine Krankheit zu ignorieren nur weil alle sagen, sie wäre ein Schreikind und ich müsse da durch!

von Katideluxe am 08.10.2015, 13:22


Antwort auf: Sie schreit nun fast ohne Pause ...

Liebe Kati, Ihre Schilderungen klingen wirklich besorgniserregend. Viele Eltern von Schreibaby teilen mit Ihnen verständlicherweise die Sorge, eine Erkrankung zu übersehen und das Leiden der Kinder damit zu verschulden. Dieser Gedanke ist ja auch furchtbar und natürlich tut man als Eltern alles, um das zu vermeiden! Das kann regelrecht zu einer fixen Idee werden, so dass zig Experten aufgesucht werden, nur in der Hoffnung, man finde endlich etwas "Handfestes". Ich kenne einige Eltern, die sich von der kompletten Ärzteschaft missverstanden fühlen und enttäuscht sind, weil niemand etwas finden konnte - obwohl dies im Grunde ja eine gute Nachricht ist. Sie klammern sich dann an die Hoffnung, dass irgendwer doch vielleicht eine sehr seltene Erkrankung erkennt und geben teilweise sehr, sehr viel Geld für mehr oder minder seriöse Diagnosen und Behandlungen aus. Dennoch hat meine Vorrednerin Recht. Wenn Sie grundätzlich das Gefühl haben, das Schreien Ihrer Tochter könnte organisch verursacht sein, sollten Sie sich an Ihren Kinderarzt wenden und ggf. sich in bei Neurologen vorstellen und/ oder eine Untersuchung in einem sozialpädiatrischen Zentrum anstreben. Es ist nicht ausgeschlossen, dass exzessives Schreien organisch bedingt ist, auch wenn es eher selten der Fall ist und meist mit anderen deutlichen Symptomen einhergeht. Wenn allerdings verschiedene Fachleute zu einem änlichen Ergebnis kommen, sollten Sie darauf vertrauen und sich helfen lassen. Auch eine nicht organisch bedingte Regulationsstörung kann und sollte möglichst zügig behandelt werden, damit die Probleme sich nicht weiter festigen und das Leiden unnötig anhält. Hier kann man dann eben nicht operieren oder Medikamente geben, hier muss man auf Verhaltensebene ansetzen. Dies bedeutet nicht, dass Ihre Tochter psychisch krank ist oder Sie eine schlechte Mutter sind. Ferner geht es nicht um Schuld. Nur haben Kinder mit Regulationsschwierigkeiten besondere Bedürfnisse und durch den permanenten Stress und Schlafmangel gelangen Eltern oft ohne böse Absicht in Teufelskreise, die zur Aufrechterhaltung wie auch zur Verschärfung der Situation beitragen können. Hier hilft dann einfach der geschulte Blick von Außen und die Unterstützung von erfahrenen Personen, um dies zu durchbrechen. Häufig führt jedoch Halbwissen, Scham oder Ängste dazu, dass Eltern sich scheuen, mit Ihrem Baby eine entsprechende Hilfe (z.B. Schreiambulanz oder auf dem Gebiet spezialisierte Kinder - und Jugendpsychotherapeuten) anzunehmen. Doch in einer solchen Beratung passiert ja nichts, was Sie nicht wollen! Vielleicht wird man an der ein oder anderen Stelle unangenehme Dinge ansprechen; dass heißt aber nicht, dass man Ihnen was einreden oder zu etwas zwingen will. Im Gegenteil - hier ist ja gerade der Raum für Sorgen, wie die Ihrigen. Ich möchte Ihnen daher Mut machen, nicht in der Situation zu verharren, sondern Hilfe anzunehmen. Von Abwarten halte ich persönlich wenig, denn bei deratig ausgeprägten Problemen muss meist etwas mehr her als die reine Zeit, wenngleich alles kein Hexenwerk ist. Denken Sie daran, niemand will Ihnen oder Ihrem Baby schaden! Mit Ihrem Problem sind Sie bei Weitem nicht allein und es gibt wirklich Wege aus der Krise, so hoffnunglos sie auch scheinen mag. Ich sehe so viele tolle ehemalige Schreibabys und Eltern, die sich nie hätten vorstellen können, dass Ihr Kind mal entspannt schläft, lacht oder ruhig spielt und das gibt mir die Sicherheit, Ihnen zu versichern, dass es Hoffnung gibt! Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche alles Gute! Herzlichst, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 08.10.2015


Antwort auf: Sie schreit nun fast ohne Pause ...

Hallo Ich bin zwar nicht Frau Benz antworte aber trotzdem mal.... Wir hatten das selbe Problem mit Anna grundsätzlich würde ich wenn saß Schreien schlimmer wird es nochmal vom KIA abklären lassen. Dann kommt dazu das um die 12 Woche ein Entwicklungsschub ist wo Kinder wieder mehr Nahrung verlangen. Hast du schon mal versucht sie zu Pucken (nicht so eng wie in diversen YouTube Videos) Anna hat das geliebt und dann selig geschlafen. Lg halte durch es wird besser

von Natascha 1981 am 08.10.2015, 15:25