noch eine kurze Frage...

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: noch eine kurze Frage...

Liebe Frau Bentz, ich habe mich bezüglich der Schlafprobleme meiner "großen" Tochter (3,5) an Sie gewandt. Herzlichen Dank für die tollen Tipps, die Idee mit den blöden Geschehnissen aufmalen ist einfach toll. Wir haben ein Sorgenfresserchen gekauft das nachts auf sie aufpasst, manchmal bekommt es auch etwas zu fressen :-) Es erfordert denke ich noch etwas Zeit aber ich denke wir sind auf dem Weg der Besserung. Sie schläft jetzt öfter in ihrem Zimmer, manchmal auch noch bei uns, aber das stört mich nicht. Wenn sie dann nachts wach wird möchte sie in ihr Zimmer zum Weiterschlafen mit dem Papa. Wir hatten jetzt auch schon wieder einige durchgeschlafene Nächte!!!! Etwas brennt mir jetzt noch unter den Nägeln. Mein Sohn ist 7 Monate und ist bisher gut beim Stillen eingeschlafen. Ich habemir zu diesem Thema ihre Tipps bereits durchgelesen. Momentan schläft er sehr schlecht sowohl tagsüber als auch nachts. Reibt sich eigentlich ständig die Augen und ist zu aufgedreht zum Schlafen. Es ist sehr schwierig ruhige Pausen einzulegen mit der quirligen großen Schwester. Auch abends bin ich oft allein beim bettfertig machen weil mein Mann erst gegen 19 Uhr Feierabend hat. da sind dann beide total aufgedreht undmeine einzige Chance ist, beide mit mir gleichzeitig ins Elternbett zu nehmen. Bisher hat es gut geklappt dass mein Junior beim Stillen eingeschlafen ist und meine Tochter dann neben mir indem sie meinen Arm streichelt (eine Angewohnheit aus der Babyzeit zum Einschlafen. ..) Jetzt gestaltet es sich zunehmend schwierig. Mein Sohn trinkt und setzt sich gleich wieder hin, will loskrabbeln. Jedes mal wenn ich versuche ihn an dieBrust zu llegen brüllt er wie ein Wilder. Dass meine große da sauer wird ist ja mehr als verständlich. Noch dazu hat er jetzt angefangen wenn er trinkt und kurz vor dem Einschlafen ist, sich wie besessen das Ohr zu reiben, bzw sich auf den Kopf zu hauen. Er will dann auch immer meine (!) Haare ziehen. irgendwas hat das doch zu bedeuten?! Ich erhoffe mir jetzt nicht den ultimativen Tipp sondern vielleicht ein paar Ideen ihrerseits (als Mama) wie ich das ins Bett bringen für beide etwas angenehmer gestalten kann. bei sämtlichen Versuchen meinen Sohn abends zu entspannen haut er ab... Mit seinen 7 Monaten krabbelt er nämlich, stellt sich hin, setzt sich hin, läuft am Sofa entlang....manchmal frage ich mich ob das das "Problem" ist, das ihn vom Schlafen abhält... so jetzt höre ich aber auf, ist ganz schön lang geworden ;-) Liebe Grüße Kathrin

von Kathrin2101 am 14.08.2015, 14:21


Antwort auf: noch eine kurze Frage...

Liebe Kathrin, Danke für die Rückmeldung! Das mit dem Sorgenfresserchen ist eine süße Idee, die ich noch nicht kannte und gleich mal in mein Repertoire aufnehmen werde! Ihr Situation abends ist natürlich vertrackt. Gleich zwei so quirlige Kinder sind eine echte Herausforderung, wenn man nur zwei Hände zur Verfügung hat. Ich kenne das selbst sehr gut. Was mir spontan als Idee kam und bei mir ganz gut funktioniert hat, ist Folgendes: Ich habe meinen Sohn damals "erlaubt" (gaaaaanz wichtig zu erwähnen!), dass er abends mit seinem Kinder-mp3 Player noch so lange Musik hören darf, bis ich den Kleinen ins Bett gebracht hatte. Jetzt sind wir mit ebenfalls 3,5 Jahren bei Hörspielen oder - ohne jetzt Werbung machen zu wollen - diesen speziellen interaktiven Büchern mit dem orangefarbenem Stick angekommen.Danach bin ich dann zu ihm ins Zimmer und es gab noch mal eine exklusive Vorleserunde mit Mama. Hier durften dann auch die Bücher, die "Babys noch nicht angucken dürfen, weil zu schwer, zu gruselig etc." (auch gaaaanz wichtig), vorgelesen werden. Vielleicht können Sie Ihre Große ja auch bei der "großen-Schwester-Ehre" packen? Alternativ gäbe es für das Familienbett natürlich noch die Möglichkeit, Ihrer Großen eine Matratze neben Ihr Bett zu legen, damit sie sich zurückziehen kann, wenn es ihr zu bunt wird. Oder Sie verschieben die Bettgehzeit nach hinten auf die Feierabendzeit Ihres Mannes und stehen morgens später auf. Sofern sich das realisieren ließe, gäbe es ja keinen Grund, dass die Kinder um 19Uhr schlafen müssen. Ansonsten kenne ich auch Familien, die eine ähnliche Situation haben wie Sie, die sich für die Abendstunden eine Leihoma / einen Babysitter holen, die sich dann um ein Geschwisterchen kümmert, bis Mama wieder Zeit hat und ggf. auch schon beim Abendbrot hilft, damit der Abend ruhiger ist. Das ist natürlich aber auch eine Kostenfrage, kann aber so stressige Phasen sicher etwas entzerren. Wegen der Fummelei an Ohren und / oder Haaren: das ist eine häufig zu beobachtende "Übergangshandlung" bei Kindern zur Selbstberuhigung und nichts Schlimmes. Doch bitte tun Sie sich und Ihren Haaren nicht an, dass Sie das Haaredrehen an Ihnen erlauben: Ich habe schon Mütter bei mir gehabt, die davon kahle Stellen hatten! Hier hilft vielleicht ein "haariges" Kuscheltier? Davon unabhängig kann ich ein Versprechen wirklich geben: es wird besser! Wenn Ihr Kleiner 1 Jahr alt ist, werden Sie sehen, wie alles deutlich einfacher wird! Dafür nochmals alles Gute! Herzlichst, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 15.08.2015