Kind tagsüber in den Tiefschlaf helfen aber wie?

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: Kind tagsüber in den Tiefschlaf helfen aber wie?

Sehr geehrte Frau Benz, unser Sohn ist nun 5 1/2 Monate alt und war von Anfang an ein Schreibaby. Mittlerweile ist es viel besser geworden aber er ist trotzdem noch sehr quenglig. Bis er 3 Monate alt war, konnte ich ihn tagsüber im Tuch bis zu 2h schlafen lassen. Mittlerweile will er das nicht mehr. Er wird tagsüber alle 1-2h müde. Ich lege ihn ihn sein Bett. Mit viel Mühe und Weinen schläft er dann für genau 30 min. Danach wacht er weinend auf. Ich habe das Gefühl, dass er nicht wirklich ausgeruht ist. Im Kiwa schafft er es öfters nach 30 min nochmal für 1h einzuschlafen. Im Bett funktioniert das nicht. Ich habe schon alles versucht. Abdunkeln. Pucken. Singen,...nichts hilft. Ich kann jedoch nicht jede Stunde mit dem Kiwa raus gehen zumal auch das Wetter oft nicht mitspielt. Sobald der Kiwa steht, wacht er auch auf. Haben Sie einen Tipp für mich oder soll ich es einfach so akzeptieren und ihn 4-5 mal am Tag für 30 min hinlegen? Am Abend schläft er ohne Probleme ein. Er ist zwar zwischendurch 2-4 mal kurz wach. Mit Schnullet lässt er sich allerdings beruhigen. Er geht zwischen 19 Uhr und max. 20;15 Uhr schlafen. Zwischen 4:00Uhr und 5:00 Uhr bekommt er seine Flasche. Zwischen 6:00 Uhr und 7;00 Uhr ist er dann wach. Die Zeit nach der Nachtflasche schläft er sich sehr unruhig und bewegt sich sehr viel ebenfalls mit kurzem Weinen. Ich hoffe, Sie können mir helfen. Vielen Dank für Ihre Antwort schon im Voraus.

von Sensipie am 01.04.2016, 10:51


Antwort auf: Kind tagsüber in den Tiefschlaf helfen aber wie?

Liebe Sensipie! Tippfehler spielen keine Rolle. Meine Posts sind leider auch voll davon, weil ich vieles am Bildschirm nicht sehe (-: Zu Ihrer Situation: ich muss sagen, ich bin mächtig beeindruckt, wie gut Sie die Schreiproblematik Ihres Sohnes in den Griff bekommen haben! Mit 5,5 Monaten ist damit das Schlimmste überstanden! Drei tolle Dinge haben Sie erreicht: 1) abendliches Einschlafen ohne Probleme 2) Selbstregulation mit Hilfe des Schnullers 3) stabiler Tagesrhythmus Damit sind ganz wichtige Schritte mit dem Sie Ihren Sohn wunderbar geholfen haben. Viel fehlt jetzt nicht mehr, was aber nicht heißen soll, dass jetzt alles easy und entspannt ist. Ich sehe schon, wie anstrengend Ihr Alltag noch ist! Aus rein fachlicher Sicht wäre es ok, wenn Sie die bisherigen Pausen am Tag belassen. Das ruhige Einschlafen am Abend sowie die einigermaßen ruhigen Nächte mit altersgemäßen Unterbrechungen sprechen dafür, dass Ihr Sohn ausreichend am Tag schläft, also weder zu viel noch zu wenig Schlafdruck aufbaut und auch der Abstand zum ins Bett bringen passt. Ich würde ihm vielleicht noch etwas Zeit geben, dass sich die Tagesschläfchen am Tage etwas mehr konsolidieren und sich dann ein längerer Mittagsschlaf sowie 1-2 kurze Nickerchen abbilden. Offenbar hilft Ihrem Sohn tagsüber noch der Bewegungsreiz. Hier könnte es eine Möglichkeit für den Übergang sein, den Kinderwagen bei schlechtem Wetter durch eine Federwiege als kleine Krücke zu ersetzen. Dies jedoch nur mittags, damit sich vom Rhythmus eine längere Schlafphase am Mittag etabliert. Davor und danach würde ich versuchen, Ihren Sohn weiterhin in seinem Bett zum Schlafen zu bringen. Hier reichen 30 Minuten absolut! Wenn Sie dann einen längere Phase am Mittag haben, sollten Sie nicht mehr als 1-2 kurze Nickerchen forcieren, sonst geht zu viel Schlafbedarf vom Nachtschlaf weg und Sie haben ein neues Problem. Versuchen Sie wie abends einigermaßen gleiche Zeiten einzuhalten. Ab ca. 6 Monaten dürfen Sie ruhig auch wecken, Zum Sklave der Uhr müssen Sie sich aber nicht machen! Eine halbe Stunde früher oder später ist ok! Und wenn Ihr Kind mal nicht schläft, ist es eben so. dann machen Sie einfach mit dem gewohnten Ablauf weiter und versuchen es bei der nächsten Pause. Usw, usw. Ich habe keine Zweifel, dass es bei der soliden Basis die Sie schon geschaffen haben, schnell noch besser klappt! Alles Gute und viel Erfolg! Herzlichst, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 03.04.2016


Antwort auf: Kind tagsüber in den Tiefschlaf helfen aber wie?

Bitte entschuldigen Sie die Tippfehler. Auf dem Handy passiert dies schnell.

von Sensipie am 01.04.2016, 10:52