Haushaltshilfe

Dr. rer. nat. Meike Bentz Frage an Dr. rer. nat. Meike Bentz Diplom-Psychologin

Frage: Haushaltshilfe

Hallo, unser kleiner Schatz ist nun 18 Wochen alt. Leider schreit er immernoch sehr ,sehr viel. Wir haben schon Blockaden lösen lassen, beidseitiges Kiss Syndrom behandeln lassen und auch sonst alles versucht. Es wird und wird nicht besser. Ich habe richtig Angst vor den Tagen an denen ich allein bin, denn er macht auch keinen Mittagsschlaf. Nur in Wagen und Auto ist er ruhig. Er lacht und spielt auch mal aber man kann die Uhr danach stellen ,dass nach kurzer Zeit der Spaß schon wieder vorbei ist. Oft kann ich ihn noch ablenken aber irgendwann geht das nicht mehr, dann weint er sich in den Sxhlaf, schläft kurz und alles geht von vorn los. Er hat kurz wieder gute Laune und dann muss ich ablenken was das Zeug hält,dass es nicht wieder los geht. Ich opfere mich komplett auf, gehe nirgends ohne ihn hin und kümmere mich die ganze Zeit. Wir haben auch massive Stillprobleme,da er seit er 3 Wochen alt ist, die Brust anschreit. Ich halte aber weiter durch und stille voll. Langsam gehen mir aber die Kräfte aus. Er bleibt auch nicht länger bei Papa oder Oma, ich bin also immer gefordert. Ich kann es nach fühlen ,dass er so unruhig ist. In seinem Kurzen Leben hat er schon viel erlebt. Erst hatte er eine Neugeboreneninfektion und wir mussten ihn trotz guter Zunahme mit sämtlichen Schläuchen vor jedem Stillen wiegen ,die Windel wiegen, fieber messen und nach dem Stillen nochmal wiegen. Das kleine Schätzlein konnte nie einfach so an der Brust einschlafen oder sowas. Immer mussten wir ihn hoch reißen. Es gab auch viele schlimme Momente ,in denen sich Schwestern brutal ins Stillen eingemischt haben ,sodass sogar ich geweint habe. Sie haben ihm die Brust in den Mund gestopft und ihn ran gedrückt. Das war so schlimm. Ich habe mich dann geweigert ihn nachts zu wiegen und auch gesagt ich möchte beim Stillen meine Ruhe aber da war es schon zu spät. Dann waren wir ganze 3 Tage Zuhause bis ich wegen Schwindel Attacken in die Notaufnahme musste. Es folgten 2 Hirnwasserentnahmen, MRT und andere Untersuchungen. Es wurde ein ungefährliche Kavernom in meinem Gehirn gefunden. Ich hatte aber ein ausgeprägtes Postpunktionelles Syndrom und konnte nichtmal aufrecht sitzen. Da mir nicht geglaubt wurde und erst am 10. Tag im MRT gesehen wurde,dass Hirnwasser ausläuft, wurde erst spät ein blutpatch gesetzt. Heißt wir waren fast 2 Wochen wieder im Krankenhaus. Für die Zeit war mein Freund meine Haushaltshilfe. Unser Baby war 3 Wochen alt, als es endlich dauerhaft Zuhause einziehen konnte. Das ist alles nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Ich habe richtig Panik davor, wenn die Zähne kommen und er noch mehr schreit. Ich bin langsam am Ende meiner Kräfte. Ist es möglich ,dass meine Mutter meine Haushaltshilfe wird? Sie hilft mir oft aber sie ist selbstständig und hat jedes mal Verdienstausfälle,wenn sie ihren Laden zu macht,um mir zu helfen. Mein Freund arbeitet im 4 Schichtsystem. Mein Vater lebt nicht mehr und meine Schwiegereltern sind schon ein wenig älter und nervlich nicht in der Lage mir viel zu helfen. Ich bin immer geduldig und versuche alles,dass es meinem Baby gut geht. Aber langsam habe ich das Gefühl ,ich stecke in einem Tiefen Loch... Liebe Grüße und danke schon vorweg

von Elfe89 am 15.12.2015, 12:04


Antwort auf: Haushaltshilfe

Liebe Elfe, Ihre Situation ist sehr komplex und es wird deutlich, wie belastet Sie sind. Ich finde es daher eine sehr gute Idee, sich soviel Hilfe wie möglich zu organisieren. Ihre Frage bezüglich der Haushaltshilfe müssten Sie jedoch mit Ihrer Krankenkasse klären. Grundsätzlich ist es bei entsprechender Indikation möglich, eine solche Hilfe dort zu beantragen. Wie aber die Regelungen bezüglich Familienangehöriger sind, kann ich Ihnen nicht sagen. Vielleicht wäre es aber auch eine gute Idee, Ihre Mutter mal zum Babysitting einzusetzen und darüber hinaus eine Haushaltshilfe zu beantragen? ich denke in Ihrer Situation wäre dies vielleicht noch besser, da ja der haushlat eine Sache ist, aber mal auch eine Entlastung und babyfreie Zeit das andere. Gute Ansprechpartner sind bei Fällen wie den Ihrigen auch die Frühen Hilfen. Nehmen Sie doch mal Kontakt auf und lassen sich beraten. Es gibt viele Möglichkeiten, die viel zu selten genutzt werden, da Eltern sich nicht trauen oder auch nicht darüber informiert sind. Gute Besserung und viel Erfolg bei der Suche nach Unterstützung! Herzliche Grüße, Ihre Meike Bentz

von Dr. Meike Bentz am 16.12.2015


Antwort auf: Haushaltshilfe

Ich habe noch vergessen zu erwähnen ,dass ich ihn auch nicht in die Trage oder das Tuch nehmen kann, da schreit er Panisch. Deshalb kann ich ihn auch nie allein Kurz in der Wiege lassen oder den Raum verlassen. Ich nehme ihn in der Babyschale von Raum zu Raum mit aber das klappt auch nur kurz. Ich komme oft nichtmal dazu etwas zu essen. Er schreit dann auch immer gleich so extrem ,dass er die Luft anhält...

von Elfe89 am 15.12.2015, 12:08


Antwort auf: Haushaltshilfe

Liebe Elfe Ich war in einer ähnlichen Situation und habe auch, nachdem meine Gynäkologin das der Krankenkasse bestätigt hat (nötige Bettruhe), eine Haushaltshilfe bekommen. Meine Krankenkasse sagte damals, dass auch Angehörige in solchen Fällen einen Verdienstausfall bezahlt bekommen, das ist allerdings nicht viel. Bestehe auf die Hilfe und spann deinen Arzt mit ein. Man muss da sehr vehement sein aber es lohnt sich und verbessert diene Situation Zuhause. Viel Kraft!

von lenalu am 16.12.2015, 20:26