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Geschrieben von Hagarun am 02.07.2007, 11:47 Uhr

Passt nicht ganz: Umfrage zum Impfen!

Hallo Allerseits!

Mich würde mal die Meinung in diesem Forum zum Thema Impfen interessieren.

Also..

5fach,
6fach,
andere Kombinationen,
oder gar nicht?
Wenn ja, in welchem Alter?

Ich muss mich noch entscheiden, deshalb wäre ich dankbar, wenn ihr mir eure meinung/erfahrung berichten würdet!

Danke,

Hagarun

 
21 Antworten:

Re: Passt nicht ganz: Umfrage zum Impfen!

Antwort von Pia2010 am 02.07.2007, 13:12 Uhr

Ich habe beide impfen lassen mit der 6fach Impfung. Die erste mit gut 5 Mon. Beide haben die Impfungen gut vertragen. Etwas müde, aber kein Fieber oder ähnliches.

LG

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Re: Passt nicht ganz: Umfrage zum Impfen!

Antwort von schnecke1 am 02.07.2007, 13:16 Uhr

Bin für das Impfen. Habe 6-fach und zusätzlich Pneumokokken geimpft (auf Anraten des Arztes, da mein Kleiner einen kleinen Herzfehler hatte, da wäre eine Pneumokokken-Infektion nicht so toll). Hab mit 3 Monaten die ersten Impfungen gemacht, wie meist von den Kinderärzten durchgeführt. Werde auch im Oktober MMR impfen, bin nur noch nicht sicher, ob ich da dann auch Windpocken mit impfe.

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Re: Passt nicht ganz: Umfrage zum Impfen!

Antwort von Muddie2006 am 02.07.2007, 13:54 Uhr

Habe es wie Schnecke1 gemacht. Nur habe ich nach langer Überlegung und viel Lektüre... Hepatitis B nicht impfen lassen! HAbe mich auch ausführlich von KiArzt, einem anderen befreundeten KiArzt und einer ImpfÄrztin beraten lassen. MAche ich, wenn unser 12 Jahre alt ist!
Bin aber bei der nächsten Impfung auch etwas unsicher. Wegen der Windpockenimpfung... Muss mich da noch etwas schlau machen!
LG

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Re: Passt nicht ganz: Umfrage zum Impfen!

Antwort von liesel am 02.07.2007, 14:00 Uhr

habe mit 5 monaten die 6fach gemacht(haette hepatitis eigentlich auch weglassen koennen, finde ich in dem alter bloedsinn), mit ueber einem jaht die MMR ohne windpocken und dann meningitis c. uebermorgen steht die 4. 6fach an, bin mir noch unsicher,ob ich mit pneumokokken oder ohne impfen lassen soll..pneumokokken wollte ich erst gar nicht impfen lassen. windpocken lasse ich impfen, wenn sie die vor schulbeginn noch nicht hatte.habe impfen pro & contra von martin hirte gelesen, sehr informativ - aber leider nicht mehr auf dem neuesten stand...

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@liesel

Antwort von Hagarun am 02.07.2007, 14:50 Uhr

Hallo Liesel!

Wie meinst Du das, "leider nicht auf dem neuesten Stand"? habe mir das Buch geborgt, wollte es jetzt auch lesen...

LG

Hagarun

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Re: Passt nicht ganz: Umfrage zum Impfen!

Antwort von Mama von Joshua am 02.07.2007, 15:51 Uhr

Wir haben das impfen lassen, was die stiko empfiehlt.

Hepatitis hab ich auch erst überlegt (wusste nicht wofür), mein KIA meinte aber, daß es sinnvoll ist, wenn ein älteres Geschwisterkind schon da ist, welches in den Kindergarten geht, eben dorthin, wo viele Menschen sind.

MMR und Windpocken lassen wir den nächsten Monat mit der U6 impfen. Ich finde es wichtig, es sind schon Todesfälle aufgrund einer Maserninfektion aufgetreten und ich bin der Meinung, ich muss mein Kind keinem unnötigen Risiko aussetzen.

Lara muss jeden morgen mit, wenn ich Joshua im Kindergarten abgebe und abhole und ich hoffe jedesmal, wenn ich ein "Wir haben Windpocken"oder "Wir haben Masern"-Schild sehe, daß es uns verschont, bis die Impfung durch ist und der Impfstoff greift.

Pneumokokken sind schon geimpft, Menigokokken lassen wir noch impfen.

LG
Nicole

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Re: Passt nicht ganz: Umfrage zum Impfen!

Antwort von Shinead am 02.07.2007, 17:37 Uhr

Ich habe Jan mit der 6-fach Impfung und gegen Pneumokokken impfen lassen.

Später kommt noch die Impfung gegen Masern, Mumps Röteln dazu und (für mich sehr wichtig:) Windpocken!

Gruß
Corinna

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@shinead

Antwort von Hagarun am 02.07.2007, 18:02 Uhr

warum findest du windpocken wichtig? diese impfung gibts doch auch gar nicht so lange...

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...

Antwort von pittiplatsch80 am 02.07.2007, 18:29 Uhr

5fach mit 6 monaten (leider,3fach war nicht mehr zu bekommen) und die folgenden. es sollen noch kommen masern,röteln in der teeniezeit und windpocken vorm erwachsenenalter,nach titerbestimmung (manchmal werden sie durchgemacht ohne,dass man es bemerkt).#

die windpockenimpfung für alle kinder halte ich für einen witz. (und mein arzt ebenso,aber er drückt es netter aus...*Ggg*)


lg pitti

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@pittiplatsch

Antwort von Hagarun am 02.07.2007, 19:03 Uhr

Ja, mit den Windpocken sehe ich das genauso...

dreifach bekommt man nicht mehr? hmm, so ein mist...da kann man doch nur ganz oder gar nicht, oder?

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Dreifach Impfung

Antwort von Muddie2006 am 02.07.2007, 19:40 Uhr

Eigentlich geht das alles einzeln... Ist aber wegen der Zusatzstoffe auch nicht ohne. Finde das Thema sehr, sehr schwierig. Bin auch sehr unsicher! Denke nun bei den ersten Impfungen das richtige gemacht zu haben.
(Mit Hepatitis B steckt man sich übrigens nicht einfach so von anderen Kindern an.....)
Aber nun haben wir nächsten Monat die U6 und die Grübelei geht von neuem los. Vieles ist wieder einmal sinnvoll. Aber Windpocken???
Vielleicht habt ihr noch mal einen Tipp. Was wird eigentlich alles geimpft bei der U6?
LG

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Re: Dreifach Impfung

Antwort von miebop am 02.07.2007, 20:17 Uhr

hallo,


wir lassen wenig bis gar nicht impfen. masern hatte unser sohn schon, windpocken hatten beide... gucken wir mal was noch kommt. wenn nicht vor dem erwachsenenalter, dann wird wahrscheinlich geimpft. stehe impfen sehr kritisch gegenüber. ein beispiel: wäre ich als kind geimpft worden, hätte meine tochter keinen nestschutz gehabt, wäre also die ersten drei monate mindestens ungeschützt gewesen, bis die impfung greift. DAS finde ich risikoreich.
ich meine auch bei vielen kindern einen zusammenhang zwischen impfen und krankheit zu sehen (in unserem kiga zb gibt es kaum geimpfte kinder und kaum kranke -wenn, dann sind es die geimpften, die ständige MOEs haben etc.) diese einzelstudie ist sicher nicht aussagekräftig, aber bestätigt die untersuchungen, an die ich "glaube" :) und die besagen, dass impfen das immunsystem schwächt und dass kinderkrankheiten wichtig für dei entwicklung sind (was ich bei meinen kindern beobachten kann).

für wirklich unabdingbar halte ich tetanus und diphterie.


lg miebop

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Re: @shinead

Antwort von Shinead am 02.07.2007, 20:17 Uhr

Hi!

Ich habe die Windpocken durchgemacht. Mein Bruder hatte sie damals und meine Mutter hat mich mit den Worten "Darfst aber jetzt nicht zum Oli gehen!" Förmlich dazu gereizt sie mir auch ein zu fangen. *gg* Eine familieninterne Windpockenparty sozusagen.

Naja, ich fand die Windpocken nicht toll! Hohes Fieber, Juckreiz (und man darf nicht kratzen), Pusteln am ganzen Körper...
Neee, ich fand es furchtbar! Und meinem Sohn will ich das ersparen!

Ausserdem will ich meinem Sohn eine Krankheit ersparen, die für geschätze 20-40 Todesfälle in Deutschland verantwortlich ist. Auch wenn dies wahrscheinlich mehr Erwachsene sind.

Aciclovir (ein Virustatikum dass bei Windpocken einsatz findet) kann erst ab zwei Jahren verabreicht werden. Kleinere Kinder müssen ohne Medikament da durch.

Es besteht ausserdem die Hoffnung (ist noch nicht bewiesen, aber der Impfstoff ist ja auch erst seit 04 zugelassen) das eine Gürtelrose bei geimpften Personen nicht auftritt.
Dies wird vermutet, da ja eine Infektion mit dem Virus gleich zu Beginn bekämpft werden kann und nicht auf den Einsatz des Immunsystems "gewartet" werden muss. Die Zeit soll da für den Patienten spielen.
In den USA sprechen die Zahlen für diesen Effekt. Allerdings gibt es noch keine europäische Studie.

Ich kann nichts negatives an Impfungen finden. Ich kenne ein Opfer der Kinderlähmung und weiss was diverse Krankenheiten, gegen die wir impfen anrichten können.
Ich selbst habe von meinen Windpocken diverse Narben behalten.

Impfen kann ja sogar zur Ausrottung von Krankheiten, zumindest National/Regional führen. Ich musste zum Beispiel nicht mehr gegen Pocken geimpft werden, weil zwei Generationen vor mir sehr fleissige Impfer waren. ;o)


Noch eine Impfung ist mir eingfallen, die je nach Stand der Dinge in Teenager Jahren in Frage kommt:
Wenn sich herausstellen sollte, dass eine HPV-Impfung auch für Jungs sinnvoll ist, um garnicht Träger des Viruses zu werden, dann wird Jan auch dagegen geimpft werden.

Lieben Gruß
Corinna

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Re: Schließe mich shinehead

Antwort von LenMatti am 02.07.2007, 20:28 Uhr

an.

Hallo,

Corinna gibt genau meine Meinung zum Thema Impfen wieder.
Mein kleiner Sohn hatte vor ein paar Wochen mit 9 Monaten die Windpocken- es war grausig!
Ich hätte ihm das gerne erspart.
Es waren hunderte von Pocken, ungelogen. Alleine am Kopf (Kopfhaut und Gesicht) bestimmt 100!!
Es ist noch nicht so ganz ersichtlich, wie viele Narben wirklich bleiben. Ich hoffe echt, da heilt noch einiges.
Er hat sich so geqäult.
Nee nee, wenigstens mein Großer ist geimpft..

LG
Katja

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@shinead. mit wipos

Antwort von pittiplatsch80 am 02.07.2007, 20:40 Uhr

kenne ich es genau andersherum, (der herpes zoster,also gürtelrose,wird höcshtwahrscheinlich rasend zunehmen durch die wipoimpfung ...)siehe auch hirte oder hier:

Mögliche Probleme der Windpocken-Impfung

Die im Kapitel über Wirksamkeit für Impfungen ausgeführten Überlegungen zu den möglichen epidemiologischen Auswirkungen von Eradikationsprogrammen gelten in besonderem Maße auch für die Windpockenimpfung, da hier bei nachlassender Immunität gegen den Windpockenvirus (VZV) auch Jahre nach durchgemachten Windpocken mit der Gürtelrose (Herpes zoster) ein Rückfall durch Reaktivierung der im Körper verbliebenen Windpockenviren droht.
Für die das Aufrechterhalten der Immunität gegen den VZV ist offensichtlich ein regelmäßiger Kontakt mit Windpockenkranken oder –inkubierten von überragender Bedeutung: es lässt sich nachweisen, dass Erwachsene, die mit Kindern leben oder regelmäßigen Kontakt zu diesen (und damit zu Windpocken) haben ein deutlich geringeres Risiko haben, an Herpes zoster zu erkranken. Jeder neue Windpockenkontakt wirkt hier wie eine Auffrischung für das eigene Immunsystem.
Eine flächendeckende Windpockenimpfung, die diesen Effekt mittelfristig unterbindet, birgt nach den Autoren zahlreicher Studien das Risiko einer Massenepidemie von Herpes zoster, die 50% der Menschen betreffen könnte, die zum Zeitpunkt der Impfeinführung zwischen 10 und 44 Jahre alt wären (Brisson 2002, Thomas 2002). Amerikanische Forscher rechnen mit zusätzlichen 15 Millionen Fällen von Herpes zoster bei Erwachsenen unter 50 Jahren innerhalb von 50 Jahren – und dadurch verursachten Kosten von 70 Millionen US Dollar... eine Summe, die den erhofften volkswirtschaftlichen Spareffekt durch die Impfung fast vollständig aufzehrt...(Goldman 2004).

http://www.impf-information.de/index.php?option=com_content&task=view&id=123&Itemid=300



oder hier:

http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~EE9BDA621B2D74484A8DD9933D7C7BD3D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Zitat:
Windpocken-Impfung
Eine windige Geschichte
Von Martina Lenzen-Schulte


07. Oktober 2004 "Wollt ihr nicht zum Spielen rüberkommen? Meine Kinder haben die Windpocken!" So ähnlich lauten die Anrufe guter Freundinnen, die anderen Müttern die Gelegenheit zur Ansteckung bieten möchten. Zwei bis drei Wochen nach dem erfolgreichen Kontakt breiten sich stark juckende Papeln auf der Haut aus, werden zu Bläschen, verkrusten und fallen ab.


Die generationenlang begrüßte frühe Ansteckung mit Windpocken - man wußte, daß die Infektion um so schlimmer verläuft, je älter die Kinder sind - dürfte indes bald ein Ende haben. Seit Juli empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), alle Kinder gegen Windpocken zu impfen. Zwei Impfstoffe stehen hierfür zur Verfügung - Varivax und Varilrix. Beide enthalten Windpockenviren, die unschädlich gemacht wurden, so daß sie nur in seltenen Fällen selbst Windpocken hervorrufen. In dem jetzt gültigen Impfkalender soll zwischen dem 11. und dem 14. Lebensmonat geimpft werden.

150 Millionen Euro durch die Impfung gespart

Windpocken seien gefährlicher, als bislang angenommen, heißt es in der Begründung. Bei rund 750.000 Windpockenfällen im Jahr in Deutschland ließen sich nach einer Hochrechnung 150 Millionen Euro durch die Impfung einsparen. Nicht nur die medizinische Behandlung, auch der Zeitaufwand der Eltern, die nicht zur Arbeit gehen, sondern bei ihren kranken Kindern bleiben müssen, schlagen dabei zu Buche.

Gelänge es, das Windpockenvirus einzudämmen, so würden schließlich auch jene davon profitieren, denen etwa wegen schlechter Immunabwehr besonders schwerwiegende Verläufe drohen. Man verweist nicht zuletzt auf die guten Erfahrungen in den Vereinigten Staaten, wo es schon seit 1995 ein Impfprogramm gegen Windpocken gibt. Dort haben die Erkankungen bis zum Jahr 2000 - je nach Region - um 70 bis 85 Prozent abgenommen.

Weniger Komplikationen als angenommen

Da mag es verwundern, daß sich trotzdem Widerstand regt. Die Gegner halten die derzeit verbreiteten Nachrichten über schwerwiegende Verläufe von Windpocken für überzogen. Tatsächlich gesteht auch die Stiko ein, es gebe dazu widersprüchliche Angaben. Aus einer Umfrage unter Ärzten, die von einem Impfstoffhersteller gesponsert wurde, errechnet sich etwa die sehr hohe Rate von sechs Prozent Komplikationen bei Windpocken. Die unabhängige Erhebungseinheit für seltene Kinderkrankheiten kommt indes nur auf 0,85 Komplikationen unter 100.000 Kindern. Zu den Komplikationen der Windpocken zählen bakterielle Hautinfektionen oder Reizungen zentralnervöser Strukturen des Gehirns, die wie so oft im Kindesalter gutartig verlaufen. Gefährliche Lungenentzündungen bedrohen am ehesten Erwachsene, die noch keine Windpocken durchgemacht haben.

Auch die Einschätzung des Spareffektes ist womöglich zu optimistisch. Eine im Juni veröffentlichte Analyse stellt unmißverständlich fest, es gebe derzeit keinerlei Beweise dafür, daß die Impfstrategie bislang die Zahl der Krankenhauseinweisungen oder die Todesfälle infolge Windpockeninfektionen verringert habe. Zudem gibt es immer mehr Berichte über "Durchbruchinfektionen". Das sind Windpockenerkrankungen unter geimpften Kindern in Schulen oder Kindergärten. Zeugten frühere Beobachtungen noch von einem vergleichsweise umfassenden Schutz, so läßt eine der jüngsten Studien erkennen, daß die Impfung nur in gut der Hälfte der Fälle vor einer echten Windpockeninfektion bewahrte. Zwar verlief die Krankheit dann in der Regel weniger schwer, aber bei immerhin einem Zehntel der geimpften Kinder kam es dennoch zu beträchtlichen Beschwerden.

Schutzwirkung läßt nach

Mit den Jahren scheint die Schutzwirkung deutlich nachzulassen. Sind anfangs noch 97 von 100 Kindern geschützt, sind es nach einem Jahr nur noch 84. Faktoren, die die Impfwirkung von vorneherein schmälern, sind vermutlich Asthma, eine Behandlung mit Kortison, eine Masern-Mumps-Röteln-Impfung unmittelbar zuvor und ein frühes Impfen vor dem 15. Monat. Um so unverständlicher ist, warum schon eine komplette Vierfachimpfung - Masern-Mumps-Röteln-Windpocken zusammen - getestet wird und warum hierzulande die Empfehlung lautet, weit vor dem 15. Lebensmonat zu impfen.

Nicht nur auf das einzelne Kind bezogen, auch im Hinblick auf die gesamte Bevölkerung wird der Sinn einer umfassenden Windpockenimpfung in Zweifel gezogen. So besteht die Gefahr, daß es zunehmend Kinder geben wird, die einerseits nicht geimpft sind, aber andererseits wegen mangelnder Ansteckungsmöglichkeiten auch nicht mehr dem Wildvirus rechtzeitig begegnen. Ihnen drohen als Jugendlichen oder Erwachsenen tatsächlich schwerwiegende Komplikationen bei einer Windpockeninfektion. Ob man hierzulande die erstrebten Durchimpfungsraten von 85 bis 90 Prozent erzielt, scheint fraglich. Abgesehen von der Fraktion der ohnehin nicht Impfwilligen, gibt es in Deutschland (richtigerweise) keinen Impfzwang - wie etwa in den Vereinigten Staaten, wo einem Kind nur dann in Gemeinschaftseinrichtungen Zulaß gewährt wird, wenn es gegen Windpocken geimpft ist. Aber selbst dort erreicht man nur Impfraten von 60 bis 80 Prozent.

Zweitinfektion Gürtelrose

Zudem erstatten die gesetzlichen Krankenkassen die Windpockenimpfung in den meisten Bundesländern nicht, Ausnahme ist zum Beispiel Baden-Württemberg. Ein noch weitgehend ungeklärtes Risiko betrifft die Zweitinfektion als Gürtelrose. Jeder, der einmal Windpocken durchgemacht hat, beherbergt die Viren als stille Gäste in Nervenknotenpunkten entlang der Wirbelsäule. Bei manchen alten Menschen erwachen sie zu neuer Aktivität und befallen gürtelförmig Hautareale - daher der Name. Offenbar schützt ein steter Kontakt mit Windpockenviren der Umgebung vor einer Gürtelrose. Man weiß, daß Kinderärzte oder Erwachsene, die eng mit kleinen Kindern zusammenleben, selten eine Gürtelrose entwickeln.

Wenn wegen der Impfungen die Wildviren als natürlicher Reiz für das Abwehrsystem entfallen, könnte die Zahl der Gürtelrosefälle zunehmen. Genau das hat man in den Vereinigten Staaten bei nicht geimpften Kindern beobachtet, in deren Umgebung wegen der Impfungen die Wildviren selten geworden waren. Niemand weiß derzeit, wie lange der Impfschutz anhält und wie viele Auffrischungsimpfungen womöglich im Laufe eines Lebens noch notwendig werden, um jenen lebenslangen Effekt zu erzielen, den eine natürliche Windpockeninfektion bietet. Eltern stehen folglich vor der Frage, ob sie impfen lassen, dann aber befürchten müssen, daß der Schutz mit der Zeit nachläßt, daß es trotzdem zur Infektion kommt oder daß immer wieder nachgeimpft werden muß. Lassen sie nicht impfen, müßten sie dringend nach Ansteckungsquellen fahnden, damit ihr Kind nur ja in frühen Jahren Windpocken bekommt.



Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.10.2004, Nr. 234 / Seite 9





lg pitti

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@pittiplatsch80

Antwort von Shinead am 02.07.2007, 21:17 Uhr

Hier war am WE so eine Art Tag der Offenen Tür im Paul-Ehrlich-Institut. Da wurde mir bestätigt, dass die Amerikanischen Zahlen auf einen Schutz gegen Herpes Zoster hindeuten.

Wie auch soll man an Herpes Zoster erkranken, wenn der (Windpocken-)Virus sich garnicht richtig ausbreiten konnte? Denn das ist ja die Vorraussetzung für die Gürtelrose. Eine durchgemachte Windpockeninfektion. Während der Abheilung der Infektion "sammelt" sich der Virus an einem beliebigen Nervenstrang. Bei mir ist es die BH-Linie, bei meiner Mutter eine Waagerechte am Ohr, bei Menschen mit ganz viel Pech das Hirn. (Die überleben dann die Gürtelrose nicht!)
Dieser Nervenstrang gibt die Energie damit der Virus seinen Schlummer überlebt. Kommt es nun durch irgendwelche Auslöser zu einer Schwächung des Immunsystems kann der Virus als Gürtelrose wieder aktiv werden.
Ich kann nur sagen, dass sind HÖLLENSCMERZEN!!!

Bei entsprechender "Impfhygiene" (scheußliches Wort) kommt es zu einem Aussterben der Varizellen (Erregername) Dann gibt es für unsere Enkel auch keine Gürtelrose mehr...

Zitat:
Mit dem Rückgang der Varizellen-Inzidenz nimmt auch die Anzahl der Kontakte zu Personen mit Varizellen
ab. Durch den Wegfall dieses „Boosters“ könnte die „natürliche Immunität“ gegen Windpocken nachlassen
und rein theoretisch könnte das Risiko für Zoster steigen. Es gibt zwar einige empirische Daten, die
diese Annahme stützen, tatsächlich wurde bislang jedoch ein solcher Effekt in den USA sieben Jahre nach
Einführung der allgemeinen Varizellenimpfung nicht beobachtet.6,12,15,26
Die in den USA gesammelten Erfahrungen zeigen, dass gegen Varizellen geimpfte Personen einem geringeren
Risiko unterliegen, später an Zoster zu erkranken, und dass ein durch das Impfvirus ausgelöster Zoster meist leichter verläuft. Gegenwärtig ist es aber noch nicht möglich, den Einfluss einer generellen
Varizellenimpfung auf die Inzidenz des Zoster zu quantifizieren. Auf Basis der zur Verfügung stehenden
Daten brachte eine Expertengruppe der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten e.V.
in einer Stellungnahme zum Ausdruck, dass ein vorübergehender Anstieg der Zoster-Inzidenz derzeit weder
bewiesen noch ausgeschlossen werden kann, dass dies aber keinesfalls rechtfertige, Kleinkindern eine
generelle Varizellenimpfung vorzuenthalten.

Quelle: am. Studie: Watson B: A review of varicella vaccine. Pediatr Ann 2001; 30: 362–367
Text: http://www.rki.de/cln_049/nn_195848/DE/Content/Infekt/Impfen/STIKO__Empfehlungen/Begruendung/variziellen,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/variziellen.pdf

Klar hat die Impfung auch Kostenersparnispotential... aber das hat jede Art von Vorbeugung. Also auch die propagierte Gesunde Ernährung, die Zuzahlung von Kururlauben und die Bezuschussung von Nordic-Walking-Lehrgängen...

Gruß
Corinna

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naja *hüstel*

Antwort von pittiplatsch80 am 02.07.2007, 21:25 Uhr

rki und stiko als quelle sind wohl nicht gerade objektiv und unabhängig ;0)))

seis drum...

lg pitti

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@pittiplatsch udn shinead

Antwort von Hagarun am 02.07.2007, 22:11 Uhr

Kinder machen, wenn sie kinderkrankheiten wie windpocken durchleben, einen gewaltigen entwicklungssprung mit.

ich hab als kind windpockenm, scharlach und keuchhusten gehabt scharlach und keuchhusten sogar gleichzeitig. und ich bin jetzt a´ls erwachsene sehr stark belastbar! und ich bin so gut wie nie krank. also habe eine richtig gute abwehr.

ich denke schon, dass da zusammenhänge bestehen.

LG

Hagarun

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hüstel zurück

Antwort von Shinead am 02.07.2007, 22:25 Uhr

Hi!

Also, ein hüsteln in der Betreffzeile reizt mich aufs Messers... Seis drum, ich hab die Schnappatmung eingestellt und kann wieder in einem normalen Ton antworten...

Wie Du bestimmt gesehen hast, ist die STIKO nur der Verfasser des Fließtextes den ich zitiert habe. Die entsprechende Quelle der amerikanischen Studie hat mit der STIKO oder dem PEI nix zu tun.

Die STIKO gehört zum Robert Koch Institut, welches direkt dem Bundesgesundheitsministerium unterstellt ist. Das PEI ist das Bundesamt für Sera und Impfstoffe. Klar sind die Pro-Impfung. Aber daran kann ich nix schlimmes finden. (siehe obiges Posting)

Gruß
Corinna

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Re: @pittiplatsch udn shinead

Antwort von schweiz am 02.07.2007, 22:53 Uhr

Ich denke die Windpocken-Impfung kann man kontrovers disskutieren, die Erkrankung ist für zu "leicht" als dass ich mein kind dafür impfen lasse. Außerdem ist der Langzeitimpfschutz überhaupt nicht geklärt.
Keuchhusten sehe ich ganz anders, das ist eine sehr heftige Erkrankung. Bei uns in der Stadt gab es im vorigen jahr eine kleine Epidemie (v.a. Walddorfschule). Im deren Zuge hatte meine KIÄ 2 Keuchhusten-Fälle bei Neugeborenen und für die ist das lebensgefährlich. Hier wäre eine gute Impfquote als Schutz für alle wirklich wichtig.
lg bea

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Re: @pittiplatsch udn shinead

Antwort von Mama von Joshua am 03.07.2007, 11:31 Uhr

Ich hab mit meinen 29 Jahren weder Windpocken, Scharlach, Mumps noch Keuchhusten gehabt und bin auch stark belastbar. Nur von Röteln und Masern wurde ich nicht berschont. Ich kann mich nicht erinnern, wann mich das letzte mal ein Arzt gesehen hat (mal von Verstauchungen abgesehen)

Somit lässt sich also drüber streiten, ob ein Zusammenhang besteht oder nicht. Meiner Meinung nach kommts- was die körpereigene Abwehr betrifft- eher auf die Lebensweise und weniger auf durchlebte Kinderkrankheiten an.

LG
Nicole

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