Schlafen, einschlafen, durchschlafen

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Geschrieben von Fuchsina am 15.06.2012, 18:31 Uhr

Ich mir diesmal auch nicht.....

Da Sphynx immer wieder die Behauptungen aufstellt, dass die Argumentation der von ihr sogenannten „Famileinbettgegner“, - was auch das immer heissen mag – nicht begründet werden, dachte ich , ein „back to the roots“ wäre vielleicht angebracht. Der Streit entstandt, als Sphynx behauptete, dass Familienbett gegen SIDS schützt (nachzulesen im Thread „Frage“). Das habe ich und einige andere stark bezweifelt . Nun fasse mal den Streitstand zusammen und bewerte die Argumentation beider Seiten nach alter, bekannten Methodik so wie ich es gelernt habe.

Also: These von Sphynx, Familienbett schützt vor SIDS. Gut, wie schaut es aber mit Quellen aus? Sowohl Sphynx als auch eine Dame namens Aspira lieferten Quellen, die ihrer Meinung nach die obrigen These beweisen sollen. Nun, wenn dies eine Klausursituation gewesen wäre, hätten die Damen eher 0 Punkte mit der Begründung „nicht vertretbar“. Denn sie sind beide leider Opfer der neuen Informationsquelle Internet geworden.

Ich könnte mit ziemlich grosser Sicherheit ohne viel Mühe Links hier reinstellen die das Existenz von Ausserirrdischen wie z.B. Marsmännchen beweisen. Natürlich heisst das nicht, dass Marsmännchen tatsächlich existieren.

Wenn wir die Quellen der beiden Damen mal anschauen, dass stellen wir sehr schnell fest, dass fast alle davon solche „Marsmännchenquellen“ sind. Die beiden von Aspira sind vollommen unbrauchbar und stellen etwas wirre Darstellung von einer näher nicht bezeichenten Gruppe "Tragenetzwerke" dar, oder aber ist es die persönliche Meinung einer Psychologin, ohne den Hauch eines wissenschaftlichen Beweises. Mit der Quellen von Sphynx sieht es leider auch nicht viel besser aus. Sie sind wieder entweder Meinungen irgendwelche semi-professionelle Gruppierungen wie „Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen“ ohne belastbare, wissenschaftliche Beweise, oder Auszüge aus "Stilllexion" oder "Wikipedia". Dass weder "Stilllexion" noch "Wikipedia" wissenschaftliche Quellen sind, darüber muss man sicher nicht diskutieren.. Den Link von Dr. Sears kann ich leider nicht öffnen.

Mit viel Wohlwollen können zwei ihre Quellen als wissenschaftlich durchgehen (ob die persönliche Meinung einer Kinderärztin als wissenschaftlich gilt ist sicher fraglich, aber wir wollen ja mal nicht so sein). Also schauen wir diese beiden mal näher an.

Nun die erste Quelle der Kinderärztin, schreibt erst einmal nichts darüber, dass Familienbett vor SIDS schützt. Somit ist auch sie als Beweis für die oben zitierte These unbrauchbar. Sie behauptet zwar, dass Familienbett möglicherweise, unter Umständen nicht gefährlich in Bezug auf SIDS ist. Das ist in sich natürlich schon mal ganz was anderes als „es schützt vor SIDS“. Vor allem wenn man ihre Katalog der Voraussetzungen dieser Ungefährlichkeit anschaut, stellt man sehr schnell fest, dass sie nahezu unerfüllbar sind. Hier ein paar Beispiele:

- Bett ohne Bettpfosten oder Seitenschutz dies sollte noch möglich sein, aber nicht in der Nähe von Möbeln oder Wände. Allein das könnte in einem normal grossen, deutschen Schalfzimmmer ziemlich problematisch werden
- Baby nicht in der Nähe von Decken oder Kissen. Nun erzählen hier ja die Familienbettbefürworter, dass Babys den Körperkontakt brauchen. Wie man aber Körperkontakt darstellen soll, ohne dass dabei das Baby in der Nähe der Kissen oder Decke der Eltern kommt erscheint mir eher unmmöglich.
- Im Bett sollte nur Mutter und Baby sein. Also muss man nicht nur den Ehemann aus dem Bett schmeissen (was das für die Paarbeziehung bedeutet sei mal dahingestellt) sondern auch eventuell vorhandene, grössere Geschweisterkinder. Aber was ist mit ihnen? Brauchen Sie denn keinen Körperkontakt? Vor allem dürfte es die Geschweisterbeziehung enorm fördern, wenn das ältere Kind /die ältere Kinder wegen des Babys aus der alten Schalfumgebung gerissen werden.

Zusammenfassend kann man also feststellen, dass diese Quelle als Beweis dafür, dass Familienbett gegen SIDS schütz untauglich ist, selbst als Beweis dafür, dass Familienbett in Bezug auf SIDS ungefährlich ist, ist sie aufgrund der nahezu unerfüllbaren Voraussetzungen eher mit Vorsicht zu geniessen.

Die zweite Quelle war die von WHO, unstrittig wissenschaftlich. Nur dass Sphynx damit ein derartiges Eigentor geschossen hat, dass den Torwart immer noch die Ohren klingeln dürften, dürfte mittlerweile auch ihr klar geworden sein (vielleicht hätte man die Quelle die man zitiert vorher zumindest queerlesen sollen, mir soll es aber recht sein), ich zitiere aber dennoch:

„Trotz aller Zweifel an den von Carpenter publizierten Daten (siehe hierzu unsere
Stellungnahme von 2005), können wir auch nach Wertung der aktuellen Studienlage,
epidemiologisch nicht verneinen, dass in den ersten Lebenswochen ein mögliches
erhöhtes Risiko für den Kindstod besteht“

Wie sieht es nun mit meinen Quellen aus. Ich habe zitiert: GEPS, Krankenhaus Bad Soden „Aktion sicherer Babyschlaf“, ein Artikel aus dem „British Medical Journal“, die Meinung der „Verein der schweizer Kinderärtze“, eine Stellungnahme der Konrad Adenauer Stiftung, sowie eine Empfehlung der „Staatlich anerkannte Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen an den Landratsämtern in Bayern“. Dass die meisten Quellen (die GEPS mag hier vielleicht noch fraglich sein) eine wissenschaftliche Überprüfung standhalten, bzw. keine „Marsmännchenquellen“ sind, dürfte eigentlich unstrittig sein, auch konnte hier bislang niemand überzeugende Erklärungen liefern weshalb diese Quellen nicht belastbar oder nicht glaubwürdig sein sollten.

Aber damit hier keine meckern kann, hier noch ein paar neue Quellen, alle leider in Englisch:

http://www.nichd.nih.gov/news/resources/spotlight/101811-safe-sleep-for-all-babies.cfm
(von National Institute of Child Health & Human Development)

http://www.cdc.gov/sids/Parents-Caregivers.htm
(von Centers for Disease Control and Prevention, link “ What does a safe sleep environment look like?”

http://www.ispid.org/id_aap.html
(von International Society for the Study and Prevention of Perinatal and Infant Death)

http://www.sidscenter.org/Statistics.html
(von National Suid/sids resource Center)

Noch was, es kommt immer wieder die Argumentation, dass die Länder mit dem niedrigsten SIDS Rate die Länder sind, die traditionell am meisten Familienbett praktizieren. Nun sollte man aber schon in der Lage sein, zwischen Statistik „Säuglingssterblichkeit“ und Statistik „SIDS“ zu unterscheiden. Die neuste Statistik rein auf SIDS bezogen finde ich aus 2005, wonach Holland die niedrigste SIDS Rate hat (nicht co-sleeping Tradition) gefolgt von Japan (tatsächlich co-sleeping Tradition) gefolgt von Schweden, England und Norwegen (alle nicht co-sleeping Tradition).:

http://www.sidscenter.org/Statistics.html

Wobei hier gesagt wird, dass SIDS Länderstatistiken nur schwer vergleichbar sind, da nicht alle Länder gleiche Klassifikation für „SIDS“ haben (z.B. unterschiedliche Anknüpfungspunkte bzgl. Alter des Kindes). Noch dazu herrscht in Japan eine ganz andere Schlafkultur in dem alle auf dem Boden nebeneinander schlafen, aber meist hat jeder Mensch seine eigene Matratze (also eher vergleichbar mit einem Babybay als mit Familienbett im europäischen Sinne). Hierzu noch ein sehr guter Link:

http://www.sidsma.org/new_parents/AAP.html

Zusammenfassend kann mal also feststellen, dass die absolut überwiegende Anzahl der Studien, darauf basierend die offizielle Empfehlungen von staatlichen Verbänden, Kinderärzten oder Kliniken ganz klar einheitlich besagt, dass es für ein Baby die sicherste Schlafumgebung im eigenen Bett im Zimmer der Eltern ist und das Familienbett nicht vor SIDS schützt, eher im Gegenteil. Es gibt eine ganz kleine Anzahl von seriösen Leuten die vertreten, dass Familienbett vor SIDS schützt. Natürlich kann man eine derartige Mindermeinung vertreten, nur begründen sollte man sie sehr gut können, was hier jedoch bislang noch niemanden ernsthaft gelungen ist.

Ich lasse mir übrigens nicht unterstellen, ich würde Familienbett verteufeln, denn – im Gegensatz zu manchen Familienbettbefürworter – bin ich dafür, dass jede Familie den FÜR SIE richtigen Weg finden muss, da es keinen „globalen“ richtigen Weg gibt. Allerdings will auch ich nicht zulassen, dass „verunsicherte Mütter“ die sich hierein verirren mit falschen bzw. nicht beweisbaren Informationen verwirrt werden. Selbstverständlich heißt das nicht, dass jemand nach einer Nutzen-Risiko Abwägung sich nicht für das Familienbett entscheiden „darf“, dies ist vollkommen legitim und vorstellbar, aber man sollte bitte nicht die Fakten verdrehen.

So long,

Fuchsina

 
21 Antworten:

Re: Ich mir diesmal auch nicht.....

Antwort von Hutschewitt am 15.06.2012, 18:38 Uhr

1000 Dank an dich und deinen echt tollen Beitrag!
Ich finde das großartig! Wirklich!!!!
Liebe Grüße und weiter so!

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Es ist sowas von absurd...

Antwort von Petra28 am 15.06.2012, 18:57 Uhr

Wie kann etwas, was von der Natur her so vorgesehen ist, eine "Mindermeinung" darstellen, die man begründen muss? Alle Primatenmütter schlafen mit ihrem Nachwuchs zusammen, vermutlich überhaupt alle Säugetiere, warum sollte es ausgerechnet für den Primat "Mensch" besser sein, wenn das Kind woanders schläft?

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Re: Ich mir diesmal auch nicht.....

Antwort von Missy27 am 15.06.2012, 19:10 Uhr

Nur kurz ohne alles gelesen zu haben.
Meine Tochter schläft erst den Großteil der Nacht mit Körperkontakt seit dem sie krabbeln kann. Vorher lag sie auf ihrer Betthälfte kaum in der Nähe meiner Decke.

Warum geht's eigentlich immer nur um SIDS? Wenn ich ganz ehrlich bin, mache ich mir dazu überhaupt keine Sorgen, andere haben solche Panik und legen ihrem Baby ne Angelcare Matte ins Bett. Und wenn ein Elternteil sich übers Baby rollt oder es aus dem Bett fällt hat das doch nichts mit SiDS zu tun!

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Re: Es ist sowas von absurd...

Antwort von Näppi am 15.06.2012, 19:14 Uhr

Sehe ich auch so, zumal es zum Thema SIDS nur Vermutungen gibt und keine Fakten.
"Glaub keiner Statistik die du nicht selber gefälscht hast" ist mein Lieblingssatz zu diesem Thema.
Ausserdem beeinflussen Statistiken und Ratgeber nicht den schlaf meiner Kinder. Sie sind sehr gut in der Lage ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Und wenn sie damit aus der Norm fallen, wen juckts?
Das Leben ist nun mal ein Risiko an sich, dem man nur durch den Tod aus dem Weg gehen kann.
Niemand kann dir sagen, wenn du so und so lebst bleibst du immer gesund und wirst nicht vorzeitig sterben. Ich hoffe ich konnte klarmachen um was es mir geht!

LG Näppi

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Re: Ich mir diesmal auch nicht.....

Antwort von bluemchen12 am 15.06.2012, 19:24 Uhr

Schreibe zwar nicht oft aber lese immer gern in den verschiedenen Foren. Muss jetzt auch ma was schreiben Meine Tochter ( 4 Monate alt) schläft sowohl in ihrem Bett als auch in unserem, besonders dann wenn ich merke sie braucht den Körperkontakt und möchte nicht alleine schlafen.

Mein Freund geht freiwillig auf die Couch und die Kleine wird mit einem Stillkissen abgesichert damit sie nicht rausfallen kann, hat ihren Schlafsack an und gut is. Ich rutsche mit meinem Kissen so weit weg von ihr das ich noch den Arm um sie legen kann. Sie schläft prima und wir auch. Angst hab ich nicht das was passieren kann. Wenn mein Baby das braucht dann bekommt es das auch. Verstehe nicht warum man es ihnen verweigern soll??

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Re: Ich mir diesmal auch nicht.....

Antwort von Missy27 am 15.06.2012, 19:32 Uhr

Zitat: "Ich lasse mir übrigens nicht unterstellen, ich würde Familienbett verteufeln, denn – im Gegensatz zu manchen Familienbettbefürworter – bin ich dafür, dass jede Familie den FÜR SIE richtigen Weg finden muss, da es keinen „globalen“ richtigen Weg gibt"

Wer von den Familienbett Befürwortern hat denn bitte was anderes behauptet?

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Re: Ich mir diesmal auch nicht.....@missy27

Antwort von Maxi2011 am 15.06.2012, 19:57 Uhr

Genau DAS habe ich auch gedacht...man dreht sich halt alles gern zusammen wie es einem gefällt!
Familienbett heißt auch, das Kind im Beistellbett direkt bei den Eltern liegt...wo ist da die Gefahr??? Ist das selbe wie wenn das Kind im eigenem Bett nur ein paar meter weg geschoben schläft, oder nicht??? Ging es nicht eigentlich darum ob es Gefährlich ist, das FB zu betreiben???
SIDE-Risiko besteht sowohl bei allein schlafenden Babys wie auch Babys im FB!!! Es wurde ja auch noch nicht geklärt wie SIDE passiert!!!
LG

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Re: Ich mir diesmal auch nicht.....

Antwort von dana2228 am 15.06.2012, 20:02 Uhr

Also ich bin ja nicht für Familienbett und zum Thema "Plötzlichen Kindstod", sage ich nur, das es sehr wohl gefährlich ist, ein Säuglich neben sich liegen zu haben. Wegen der Gefahr, die Decke über den Kopf zu bekommen!
Aber das heißt doch nicht gleich das alle Kinder sofort in ihrem Bett in ihrem ZImmer schlafen müssen! Und das auf Teufel komm raus!
Es gibt zwischenwege!
Wenn ein Kind krank ist, oder sehr unruhig alleine schläft. Und ein Säugling kann super im Beistelbett schlafen. Es schläft eng bei Mama ein und wird dann nur ein paar cm weggerollt, damit es in "seinem" Bett schläft.Es hört die Mama atmen und sie ist ganz ganz nah. Und es besteht keine gefahr das es die Decke über den Kopf bekommt oder sich einer drauf legt oder rausfällt.
Und wenn dann die Zeit ist, kann es umziehen. Aber nix mit schreien lassen oder. Notfalls, kann Mama mit ner Matraze da nebenliegen, bis es besser klapt!
Und JA, ich will das Schlafzimmer nur für mich und meinen Mann haben. Und selbst den könnt ich manchmal rausschmeißen, wer er schnarcht!

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Re: Ich mir diesmal auch nicht.....@missy27

Antwort von Hutschewitt am 15.06.2012, 20:16 Uhr

Na ja es ging vornehmlich um die Datenlage, die von gewissen Leuten oft falsch dargestellt wird......und deshalb find ich es gut, dass Fuchsina das mal vernünftig aufgearbeitet hat.
Was jeder daraus macht und wie er das sieht - das bleibt jedem selbst überlassen.

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Re: Ich mir diesmal auch nicht....

Antwort von SteffiStich am 15.06.2012, 20:25 Uhr

Klar sollte man SIDS nicht unter den Teppich kehren. Aber ganz ehrlich habe ich das alles ganz schnell über Bord geworfen, als wir merkten, unsere Tochter braucht die Nähe und das beruhigende Wasserbett. Klar hätten wir immer wieder sagen können, es ist gefährlich aus den xmillionen Mal genannten Gründen (gebs zu, kanns nimmer hören), aber dann hätten wir unser Schlafproblem net gelöst. Also wanderte unsere Tochter ins Wasserbett und siehe da, es wurde besser. Wenn ich nicht überzeugt gewesen wäre, das es klappt, dann wär i so unruhig und unsicher gewesen, dass damit nuemandem geholfen gewesen wäre...

So, etz mach i Feierabend.

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Danke, Petra28!

Antwort von rabarbera am 15.06.2012, 22:56 Uhr

Genau so sehe ich das auch!!!
Und genau aus diesem Grund interessieren mich persönlich die Statistiken/"Forschungsergebnisse" zu dem Thema mittlerweile so gut wie gar nicht mehr - weil mir mein Gefühl (nennt es "Instinkt" ;-) sagt, dass es nicht falsch sein kann, mein Baby nachts in meiner Nähe zu haben - noch dazu, wenn mein Baby klar signalisiert, dass es das braucht uns sich so am wohlsten fühlt! Die offensichtlichen Bedürfnisse meines Babys zu übergehen, nur um das Risiko für SIDS VIELLEICHT (vielleicht auch nicht!) um 1% oder wieviel auch immer zu senken, käme für mich nicht in Frage!
(By the way: was sagen denn eure Statistiken, um WIEVIEL wahrscheinlicher es GENAU ist, dass mein Kind an SIDS stirbt, wenn es im Familienbett schläft?? Nur mal so aus Interesse - denn DEN großen statistischen Unterschied kann es wohl nicht geben, wenn die Aussagen zu dem Thema derart widersprüchlich sind?! - Ohne alle von euch eingestellten Links durchgelesen zu haben - dafür habe ich momentan leider nicht die Zeit - vielleicht stand es da irgendwo??)
Diejenigen, die aus Angst vor SIDS ihr Baby nicht bei sich im Bett schlafen lassen, werden mich sicher für naiv halten. Ist mir aber egal. ;-)

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Klarstellungen und danke

Antwort von Fuchsina am 16.06.2012, 2:13 Uhr

Ich möchte klarstellen, dass ich Beistellbett nicht als Familienbett bezeichne, da das Kind ja nicht im Bett der Eltern liegt.

Ich möchte auch klarstellen, dass ich absolut verstehen kann, wenn jemand für sich sagt, die Nutzen des Familienbetts überwiegt für sie derren Risiken.
Ich habe mich ja auch nicht minütiös an die Empfehlungen bzgl. Babyschlaf gehalten weil ich manche Sachen als hinnehmbar eingestuft habe. Ich hatte z.B. einen Himmel am Bett meines. Sohnes, obwohl ja man so was nicht haben sollte.

Dennoch behaupte ich nicht, dass die Studien falsch sind oder das gar Himmel vor SIDS schützen. Die Aussage übrigens, Familienbett schütze. Vor SiDS stammt von Sphynx.

Ich möchte mich noch für die sachlichen Antworten bedanken, zeigt doch, dass die meisten hier tatsächlich sachlich argumentieren können.

Ach so,bei meiner Recherchebin ich darüber gestossen, dass auch Pucken ein risiko darstellen soll. Das hat mich erstaunt weil ich immer dachte, pucken sei gerade ein Schutz. Weiss jemand darüber etwas?

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Re: Klarstellungen und danke

Antwort von MaSchie28 am 16.06.2012, 2:49 Uhr

Ob es nun davor schützt oder nicht, ist nicht eindeutig geklärt oder bewiesen. Genauso wenig ist aber erwiesen, das es das Risiko erhöht wenn man gemeinsam schläft unter eben den Vorkehrungen und Vorraussetzungen.

http://www.afs-stillen.de/front_content.php?idart=481

http://www.rabeneltern.org/index.php/wissenswertes/schlafen-wissenswertes/1218-studie-zum-familienbett

http://www.hebamme4u.net/baby/ploetzlicher-kindstod-sids/fuer-co-sleeping-spricht.html


Hier gibt es mal einige Quellen....
http://www.hebamme4u.net/baby/ploetzlicher-kindstod-sids/sids-vorbeugen/quellennachweis.html

So, und nun? Wer hat nun Recht? Ich denke, es ist die Kombination aus Stillen und gemeinsamen Schlafen die evtl das Risiko minimieren könnte....für mich klingt es plausibel und ja ich glaube diesen Experten, die diese Studien geführt und ausgewertet haben. Genau so wie andere eben der "anderen" Seite Glauben schenken...

Das führt doch hier alles zu nichts...links rauusuchen können wir Alle. Das ist keine Kunst! Es ging doch grundsätzlich aber um die Behauptung, man würde seinem Kind schaden wenn man mit ihm schläft und es einem höheren Risiko aussetzen was SIDS betrifft. Und das ist eben auch nicht richtig!

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Re: Klarstellungen und danke

Antwort von Fuchsina am 16.06.2012, 2:55 Uhr

Moment mal ,niemand hat behauptet, dass Familienbett schadet. Die überwiegende Anzahl der Studien und Experten sagen jedoch, dass Familienbett ein Risiko darstellen kann. Es gibt keine wirklich belastbare Studien dafür, dass es schützt. Nicht umsonst shehn fast alle nationalen empfehlungne so aus: im Zimmer der Eltern aber im eigenen Bett, wozu auch Beistellbett gezählt wird.

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Re: Klarstellungen und danke

Antwort von MaSchie28 am 16.06.2012, 3:33 Uhr

Ich hatte es so in Erinnerung, das hier unter Anderem gesagt wurde, das gemeinsames Schlafen gefährlich sei u.A. von Hutschewitt.

Eben, keine balstbaren Studien und Co. für beide Seiten. Ich sage ja...das führt zu nichts! Jeder will Recht haben, und trotzdem macht er es so wie er ees für sein Kind am besten empfindet, oder?

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Re: Klarstellungen und danke

Antwort von MaSchie28 am 16.06.2012, 3:45 Uhr

Ich kopiere es jetzt einfach mal hier rein....da ist es doch zum Schluß gut beschrieben! Ach und überhaupt....was gibt uns das Recht darüber zu urteilen, ob nun der oder der andere "Experte" Recht hat? Es wird immer Pro und Contra geben! Aber grundsätzlich ist es nicht verkehrt sein Kind bei sich zu haben, auch in der Nacht. Und ja, genau das haben Mütter hier behauptet- eben das es gefährlich ist für ein Neugenorenes bei der Mutter zu schlafen ( Hutschewitt). Das ist nicht richtig! Zumindest nicht als Pauschalaussage!


So weit man auch zurück denkt, Mütter haben bei ihren Kindern geschlafen, weil dies der natürlichste Weg ist, sein Kind auch während des Schlafes zu beschützen und es dabei selber am bequemsten zu haben. Noch heute ist für die überwiegende Mehrzahl der Menschheit auf unserem Globus gemeinsames Schlafen und nächtliches Stillen untrennbar miteinander verbunden. Erst seit ungefähr 200 Jahren haben Eltern vorwiegend in den westlichen Industrienationen es als normal und biologisch für angebracht erachtet, dass Mutter und Kind getrennt voneinander zu schlafen haben.

Im Schlaflabor der University of California's Irvine School of Medicine, haben meine Kollegen und ich das Schlafverhalten von Müttern und Kindern beobachtet, die gemeinsam schliefen und die getrennt schliefen. Mit Hilfe von elektronischen Aufzeichnungsgeräten haben wir über den Zeitraum von 3 aufeinander folgenden Nächten Herzfrequenz, Gehirnströme (EEG), Atemfrequenz und Körpertemperatur dokumentiert. Infrarotkameras haben zeitgleich das Verhalten im Schlaf aufgenommen und die Stillhäufigkeit aufgenommen.

Wir fanden heraus, dass Säuglinge, die nachts bei ihren Müttern bleiben, die meiste Zeit mit dem Gesicht der Mutter zugewandt schlafen. Die Bewegungen von Mutter und Kind sind aufeinander abgestimmt, sie wachen beide häufiger auf und verbringen mehr Zeit in aktiven Schlafphasen (= schlafen weniger tief) im Vergleich zu getrennt schlafenden Mutter-Kind-Paaren. Säuglinge, die im Familienbett schlafen, werden meistens doppelt so häufig gestillt, dabei drei mal länger je Stillmahlzeit als die Vergleichsgruppe. Die Säuglinge im Familienbett schreien weniger als die in getrennten Betten. Mütter, die bei ihren Kindern schlafen, bekommen insgesamt gesehen dennoch wenigstens genauso viel Schlaf, wie die getrennt schlafenden Mütter.

Hinzu kommt, dass neben der Sicherstellung nächtlicher Nahrungsversorgung und Fürsorge, das Schlafen bei der Mutter dem Kind ein ständiges Gefühl der Nähe vermittelt durch Berührung, Geruch, Bewegung und Wärme. Diese Stimuli tragen wahrscheinlich dazu bei, die extreme neurologische Unreife des Säuglings zum Zeitpunkt der Geburt zu kompensieren.

Der gemeinsame Schlaf von Mutter und Kind bietet wahrscheinlich für viele Babys Schutz vor dem plötzlichen Kindstod (Sudden Infants Death Syndrom = SIDS), einem so schrecklichen wie rätselhaften Tod. Säuglinge im Familienbett werden häufiger gestillt, haben mehr aktive Schlafphasen und reagieren gewöhnlich instinktiv auf die mütterlichen Aufwachphasen. Die noch unzureichende Fähigkeit des Säuglings, aus dem Schlaf zu erwachen, wurde in einigen SIDS-Untersuchungen als Todesursache vermutet. Lange Tiefschlafphasen verschlimmern diese unzureichende Fähigkeit unter Umständen. Wir nehmen an, dass die psychologischen Gegebenheiten beim gemeinsamen Schlaf von Mutter und Kind, insbesondere wenn das nächtliche Stillen hinzu kommt, manchem Säugling helfen, nicht in einen zu tiefen Schlaf zu fallen. Gleichzeitig ist es für die Mutter einfacher, sofort zu bemerken und zu reagieren, wenn mit ihrem Kind etwas nicht stimmt.

Das Überdenken einer ebenfalls einst weit verbreiteten Praxis, nämlich Säuglinge in der Bauchlage schlafen zu lassen, hat die SIDS-Rate in den USA um mindestens 30 % gesenkt, nachdem die American Academy of Pediatrics die Rückenlage empfohlen hatte.

Die positiven Auswirkungen des gemeinsamen Schlafs von Mutter und Kind sind noch nicht abschließend bewiesen, so dass das Familienbett als Empfehlung zur Vorbeugung gegenüber dem plötzlichen Kindstod für alle Familien noch verfrüht wäre. Die Gefahren des Familienbettes müssen ebenfalls noch fundiert ermittelt werden: Ist die Schlafumgebung insgesamt auf die Bedürfnisse von Babys abgestimmt, inklusive geeigneter Matratzen, Decken, ...? Sind die Eltern Raucher? Oder nehmen sie Drogen oder konsumieren Alkohol? (Dieses scheinen die Ursachen zu sein in den seltenen Fällen, in denen Mütter ihre Kinder während des Schlafes erdrückten).

Weil das gemeinsame Schlafen von Mutter und Kind sich jedoch bei unseren Vorfahren so gut bewährt hat, sollten wir in Zukunft unsere Kindern daran wieder teilhaben lassen.

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nochmal Klarstellung

Antwort von Fuchsina am 16.06.2012, 4:11 Uhr

Genau das - soll jeder machen wie er meint - habe ich im letzten Absatz lesen.

Es sollte natürlich auch erwähnt werden, dass mittlerwile die Sids Fälle insgesamt so selten geworden sind, dass wir hier zum Glück über Einzelfälle diskutieren.

Bist Du auch so eins Nachteule wie ich ?

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Pucken

Antwort von Missy27 am 16.06.2012, 9:53 Uhr

Das würde mich auch mal interessieren. Vielleicht gilt das nur für größere Kinder, die sich auf den Bauch drehen und gepuckt nicht wieder zurück kommen. Pucken hat doch eigentlich den Vorteil, dass sie sich keine Decke oder sowas über den Kopf ziehen können oder?
Wobei ich nicht weiß ob ersticken mit SIDS zu tun hat.
Ansonsten scheinen wir ja langsam auf einen Nenner gekommen zu sein. Wie in der Vorstellungsrunde ja zu lesen war haben viele das Familienbett nicht geplant, es wurde hauptsächlich eingeführt weil sich das Baby nicht ins eigene Bett legen ließ. Weshalb ja dann auch von schreien lassen die Rede war, worauf das hinaus laufen würde, wenn man das Baby trotzdem ins Bettchen legen würde.

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@Fuchsina: Pucken und SIDS

Antwort von Lauch1 am 16.06.2012, 10:01 Uhr

Es gibt die Befürchtung, dass Babys durch das Pucken überwärmt werden. Ich habe mir für Kind 3 Swaddle Me Pucksäcke gekauft. Da steht als Empfehlung, die Kinder möglichst wenig bekleidet zu pucken.
Diese Pucksäcke gibt es in Sommer- und Wintermaterialien. Es war in der Verpackung auch eine amerikanische Studien zum Thema SIDS enthalten, die ich aber nur überflogen habe.
Ich habe sie auch kaum verwendet, da mein Sohn zu viel geschlafen hat und eine Trinkschwäche hatte. Die Säckchen habe ich verschenkt, vielleicht hat jemand die Studie.

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Re: Pucken

Antwort von Sira am 16.06.2012, 10:09 Uhr

Habe bei Rabenelten.com mal gelesen, dass durchs Pucken Babys länger im Tiefschlaf schlafen. Tiefschlaf kann gefährlich werden wenn die ganz kleinen mit Atmen aussetzen, wie das anfangs ja häufig der Fall ist. Man geht davon aus, dass Babys eben deswegen zur Sicherheit anfangs häufig aufwachen und mehr flache Schlafphasen haben.
Jetzt könnte man wieder gaaanz lange und sinnlos übers Pucken als Gefahr von wegen SIDS diskutieren... also ich bin immer noch der Meinung heute ist das eine richtig und morgen das andere. Also Mittelwege finden! Extreme waren schon immer am gefährlichsten. Wir schlafen auch im Familienbett.
:-)

LG Sira

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Die Wissenschaft hat festgestellt...

Antwort von Sphynx am 16.06.2012, 10:37 Uhr

...dass Cocacola Schnaps enthält!

Kennst du dieses Kinderlied? Es besagt für mich unter anderem, dass man immer was finden kann!

Jede wissenschaftliche Untersuchung ist Ziel- und zweckgebunden... Man findet also nur das raus, was man will, und interpretiert seine eigene Sichtweise in die Ergebnisse hinein.

Ich halte mich bei der Beurteilung von wissenschaftlichen Ergebnissen und deren Publikation aber eher an die alte Kriminalistenweisheit "cui bono?" (wem nützt es?), und so sehe ich das, was von den einschlägigen Stellen in puncto SIDS weitergegeben wird, in den Worten von Nancy Wight, von der Academy of Breastfeeding Medicine, als einen „wahrhaft erstaunlichen Triumph ethnozentrischer Annahmen über den gesunden Menschenverstand und medizinische Forschung“.

Aber nun zu dir und deinen Behauptungen!

Ich habe nie gesagt, dass das FB per se (!!!) vor SIDS schützt, richtig ist, dass das Stillen schützt, und das FB fördert das Stillen, und ergo bietet es dann auch mehr Schutz sein Kind auch beim Schlafen in Griffweite zu haben als wenn dem nicht so wäre. Man sollte schon im Kontext lesen und verstehen können!

Wenn man meine bisherigen Aussagen nicht vor dem Hintergrund der entsprechenden Erkenntnisse liest, die ich im Kontext dazu eingestellt habe, könnte man deinen heiligen Zorn und Eifer mir einen Strick zu drehen natürlich verstehen, so aber verdrehst (!!!) du nur, und das wirft kein gutes Licht auf deine analytischen Fähigkeiten...

Darüber hinaus sollte man Zitate nicht aus dem Zusammenhang reissen, und sich auch nicht auf bewusste Teilzitate beschränken, denn das Statement aus dem babyfreundlichen Krankenhaus (Thema Eigentor) ging durchaus noch viel weiter...

Ich verwahre mich also aufs schärfste gegen deine tatsachenverdrehenden Unterstellungen!

Es ist irreführend, das FB pauschal (!) als Gefahr hinzustellen, dagegen werde ich also weiterhin angehen! Im übrigen definieren die einschlägigen Experten wie Sears, Kenna und Wight die Babybalkone und Beistellbetten sehr wohl als FB! Auch wenn Du das gern anders sehen willst! Und ich empfehle durchaus immer mehr als die eine Variante des FBs, auf die du es reduziert wissen willst...

Du willst mich hier in die Defensive drängen, aber es gelingt dir nicht, denn ich stehe zu meinen Aussagen, die ich vor einem ganz bestimmten Kontext getätigt habe, und ich lasse mir von dir da auch nicht das Wort im Mund herum drehen!

Um die Debatte aber an dieser Stelle zu beenden, möchte ich zusammenfassend folgendes sagen: nichts genaues weiß man nicht zum Thema SIDS, und letztendlich wird es weder dir noch mir gelingen, was selbst Experten nicht gelingt: mit letzter Sicherheit absolut Recht behalten! Aber mir ging es auch überhaupt nicht darum!!!

Ich möchte hier nur weiterhin jeder verzweifelten Mutter den Tipp geben können, dass sie ihr Kind zwecks besserer und leichterer Versorgung guten Gewissens bei sich schlafen lassen kann, sofern sie gewisse Dinge beachtet, ohne dass hier die Sirene losgeht und falschen Alarm gibt!

Und zu guter Letzt: wenn die Gefahr für SIDS durch das FB wirklich und unter allen Umständen so signifikant wäre, wie es von den einschlägigen Stellen so dramatisierend und vor allem unter Unterschlagung wesentlicher Detailerkenntnisse (wie Minimierung des Risikos bei Ausschluss bestimmter Risikofaktoren, was aus reinen Bequemlichkeitsgründen gern unter den Tisch fallen gelassen wird, weil man so einfach immer auf der sicheren Seite ist) dargestellt wird, dann wäre die Menschheit schon vor Jahrtausenden ausgestorben!

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