Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Schlafen, einschlafen, durchschlafen

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Azahar_vlc am 03.03.2010, 14:06 Uhr

Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Ich will hier keine neue Diskussion darüber auslösen, was die beste Methode ist, sein Baby zum Schlafen zu bringen (abends, nachts und überhaupt).
Aber ich habe mal ein paar Überlegungen an gestellt, die vielleicht auch für andere interessant sein könnten.

Hier nochmal die zwei Methoden um die es geht:

1. Ins Bett legen, aus dem Zimmer gehen und schreien lassen, bis das Kleine so müde ist, dass es einschläft (auch Ferbern genannt, wenn man dabei in bestimmten Zeitabständen immer wieder nachschaut ob alles in Ordnung ist).

2. An seiner Seite bleiben, wenn es danach verlangt nicht alleine zu sein, es zu stillen, mit ihm zu kuscheln, es zu streicheln etc. bis es in Morpheus Arme gleitet.

Vornweg:
Mit Methode Nr. 1 konnte ich mich nie anfreunden, sie brach mir einfach das Herz.
Mit Methode Nr. 2 konnte sich meine Umgebung, sprich Freunde, Familie, Ehemann nie anfreunden, da sie meinten, ich würde die Kleine verwöhnen und zur Unselbständigkeit erziehen.

Was macht die übermüdete Mutter also? Sie folgt ihrem Herzen und versucht ihre mütterlichen Intuitionen für den Rest der Personen, die sie umgeben, verständlich zu erklären. Damit diese sie endlich in Ruhe lassen.
Und wie schon in so vielen anderen Situationen erweisen sich auch hier die Tiere als die besten Lehrmeister, da ihnen seltsamerweise von vielen Menschen eine grössere seelische Leidensfähigkeit als Babys zugeschrieben wird.

Die zu belehrenden Personen werden also auf die Wohnzimmerstühle gefesselt, damit sie dem folgenden Vortrag nicht entkommen können und losgehts.

Werfen wir zuerst einmal eine Frage in den Raum: Wie gewöhnt man ein Pferd an Sattel und Reiter?
Keine Angst, niemand braucht sich zu bemühen, ich beantworte sie selbst.

Vor zwanzig Jahren, als ich noch ein Kind war und angefangen habe zu reiten, hätte ich gesagt: Indem man ihm den Sattel einfach auf den Rücken legt und dann einen gewandten und mutigen Reiter draufsetzt, der so lange dort oben aushält, bis das Pferd zu müde ist, um weiter herumzutoben und sich zu wehren und sich in sein Schicksal ergibt. Tja, so wurde das damals sehr oft gemacht. Einbrechen nannte man das. Was viel mit „den Willen brechen“ zu tun hat.

Heutzutage ist das natürlich anders. Da wird das Pferd vorsichtig an den Sattel herangeführt und in einem mehrere Tage oder gar Wochen dauernden Prozess an die Belastung durch den Reiter gewöhnt. Normalerweise ohne es zu ängstigen und brutal zu unterwerfen.

Soweit die Tatsachen. Aber mir stellt sich hier die Frage: Warum? Warum diese Veränderung? Warum das Umdenken? Hat sich die Menschheit weiterentwickelt? Ihre primitiven, brutalen Züge abgelegt?

Nein, ich glaube nicht. Ich möchte eher behaupten, die Menschheit hat wieder zu dem zurückgefunden, was über tausende von Jahren hinweg der Normalzustand war.
Damals vor zwanzig Jahren begannen nämlich auch diverse, sogenannte Pferdeflüsterer aufzutauchen, die mit kaputten, psychisch gestörten Tieren oft reine Wunder vollbrachten. Diese Männer wurden als Magier bezeichnet. Dabei bedienten sie sich im Grunde nur eines Wissens, das schon seit ewigen Zeiten in der Menschheit vorhanden war, wenn auch seit langem verschüttet.

Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist also nicht, warum heute wieder sanftere Methoden angewandt werden, sondern warum die brutalen Methoden überhaupt so eine Verbreitung finden konnten.

Ich denke, das liegt daran, dass wir Menschen automatisch von allem das einfach erscheint und ausserdem schnellen Erfolg verspricht, magisch angezogen werden. Und dabei leider sehr oft keinen einzigen Gedanken an die Konsequenzen unseres Handelns verschwenden, bis es zu spät ist.

Aber kommen wir nun zum Punkt, bzw. zum Baby und dem (Ein-)Schlafen.
Auch hier müssen wir etwas weiter in der Geschichte zurückgehen, um das ganze im grösseren Zusammenhang sehen zu können.

Man möchte meinen, die Kleinen schreien zu lassen bis sie endlich schlafen, wäre die einfachste und somit älteste Methode, den Kindern zum Nachtschlaf zu verhelfen. Ach was, Methode, es wäre das natürlichste auf der Welt. Das haben unsere Ur- Urahnen schon so gemacht, als sie noch in Höhlen hausten.

Auch hier muss ich sagen: Nein, das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Warum?
Weil bis vor kurzem , sprich 20. Jahrhundert, die überwältigende Mehrheit der Weltbevölkerung gar nicht vor dem Problem stand, abends in einem separaten Zimmer ein schreiendes Kind in einem separaten Bettchen liegen zu haben. Das ist eindeutig ein Problem der Industrialisierung, das unsere „Wohlstandsgesellschaft“ noch verschärft hat.
Man braucht nur einen Blick auf Gesellschaften / Bevölkerungsteile zu werfen, die in einfacheren / ärmeren Verhältnissen leben. Die Babys verbringen den Tag meist Körper an Körper mit ihrer Mutter oder Geschwistern und in der Nacht teilt sich die Familie ein Zimmer / Zelt / Pfahlhaus, wenn nicht sogar ein Bett. Keines der Kleinen kommt in die Verlegenheit wie am Spiess danach schreien zu müssen, nicht alleine gelassen zu werden.

Damit will ich nicht propagieren, wir sollten unsere Gesellschaft, so wie sie heute besteht, auflösen und zu diesen Zuständen zurückkehren. Natürlich nicht.
Es sollte uns aber zum Nachdenken anregen, wenn wir darüber entscheiden, was das beste für unsere Kinder ist.

Herr Ferber (Kinderarzt und bekannt für oben beschriebene „Einschlafhilfe“ Nr. 1) hat seine Methode, wie von ihm selbst immer wieder hervorgehoben, nicht für die Allgemeinheit, sondern für spezielle Härtefälle, entwickelt. Dass sie trotzdem zu einem gefundenen Fressen für unsere Gesellschaft wurde, ist nicht verwunderlich, wenn wir die magischen Anziehungskraft der Formel „einfach anzuwenden“ und „schneller Erfolg“ berücksichtigen.

Bleibt als letztes also nur noch die Frage, um die sich die Diskussion eigentlich dreht: Ist das Ferbern schädlich für mein Kind? Oder füge ich ihm dadurch, dass ich es nicht alleine schreien lasse, vielleicht sogar noch mehr Schaden zu, weil ich es verwöhne und zu einem unselbstständigen Menschen erziehe?

Tja, leider gibt es da keine wissenschaftlichen Untersuchungen. Aber auch wenn es manchen gewagt erscheinen mag, Tiere und Menschen zu vergleichen, so denke ich doch, dass man durchaus Parallelen ziehen kann.

Wird ein Pferd eingebrochen, kann man es zwar rasend schnell an Sattel und Zaumzeug gewöhnen, aber viele Tiere verlieren dabei auch jegliches Vertrauen. Das äussert sich später z.B. in übertriebener Ängstlichkeit und daraus folgender Angriffslustigkeit (Bedürfnis sich zu verteidigen).
Ich kann mich noch sehr genau an all die Pferde in den verschiedenen Reitschulen mit ihren (oft gefährlichen) Macken erinnern. Auch ich wurde getreten und gebissen. Natürlich können diese psychischen Störungen / Fehlverhalten vielerlei Ursachen haben, aber die damalige Methode die Tiere einzureiten, war und ist sicherlich eine davon.

Ich habe seit zwanzig Jahren mit Pferden zu tun und die Situation hat sich inzwischen extrem gebessert. In den meisten (pferdefreundlichen) Ställen, die ich kenne, gibt es kein einziges Tier, das ein angriffslustiges Verhalten gegenüber Menschen zeigen würde. Es sei denn es wurde von draussen eingekauft und hat keine schöne Vergangenheit.

Angemerkt sei noch: Ich behaupte mit diesen Ausführungen nicht, dass alle Pferde, die eingebrochen wurden, eine seelische Störung davongetragen haben. Ein Grossteil hat das ganze früher oder später weggesteckt. Genau so wie viele Kinder die "geferbert" werden, das ganze ohne sichtbare spätere Probleme verarbeiten.

Zu leugnen ist jedoch nicht, dass das „Einbrechen“ von Kind (denn etwas anderes ist es meines Erachtens nicht, wenn man ein Baby so lange schreien lässt, bis es aufgibt, man bricht seinen Willen) oder Tier bei beiden zu Problemen führen kann.

Als Eltern sollte man sich also überlegen, ob man dieses Risiko in Anbetracht der über Jahrtausende hinweg verlaufenen Entwicklung des Menschen und seinen daraus resultierenden Bedürfnissen, eingehen will.

So viel dazu. Ich habe meine Entscheidung schon vor langem getroffen und habe meine Meinung dieses einzige Mal kundgetan, weil ich das Gefühl hatte, das alles müsste mal gesagt werden. Habe mich aber in der Vergangenheit und werde mich auch in Zukunft sicherlich an keiner Diskussion zum Thema beteiligen.
Natürlich würde ich mich freuen, jemand mit auf meine Seite ziehen zu können, weil ich einfach das Gefühl habe, dass es die richtige ist. Aber jeder weiss selbst am besten, was gut für ihn und seine Kinder ist.
Deshalb Leute, informiert euch umfassend und trefft eure eigenen Entscheidnungen. Mehr könnt ihr nicht tun. Wenn ihr zu dem steht, was ihr macht, wird alles gut, egal auf welche Weise ihr es anpackt.

Also nix für ungut.
LG
Azahar

 
12 Antworten:

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von LullerchenM am 03.03.2010, 14:19 Uhr

Hi Azahar,
also ich finde das alles logisch und du hast es auch toll geschrieben.
Ich finde es grausam ein Kind das noch Baby ist zu ferbern damit es nachts seine Bedürfnisse einstellt und schläft. Aber einem 3 Jährigen kann man erklären und einfühlsam beistehen, das er abends nach einem gemeinsam gewählten ritual lernt selbstständig einzuschlafen. Da ist das Urvertrauen ja auch schon gestärkt und es ist für mich dann weniger ferbern als konsequentes Umgewöhnen...
Aber was mich noch interessiert, wie gewöhnt man denn heute konkret die Pferde an den Sattel, vielleicht lässt sich das ja auch übertragen??
Es ist einfach schwierig in einer Welt zu leben die nicht mehr ursprünglich ist aber ursprünglich sein zu wollen. Ich finde da muss man einen Mittelweg finden der zu einem passt...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von schnecke1 am 03.03.2010, 14:34 Uhr

Hallo!

Super toller Beitrag!!! Gratuliere!

Ich bin kein Freund von Ferbern - egal wie alt das Kind ist!

Ich musste mich auch wehren bei Familie und Freunden... Elternbett, wie kannst Du nur? Das Kind bekommst Du nie wieder raus aus dem Bett! Nee, so schnell krieg ich ihn viell auch nicht aus dem Bett, aber er brauchte es... also bekam er es. Er darf auch noch immer bei uns schlafen...nur soll er mal ruhig neben mir schlafen und nicht auf mir.... aber WIE????

LG
Schnecke

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von vicci80 am 03.03.2010, 14:48 Uhr

Liebe Azhar,
weißt Du, was mir dazu einfällt? Ich kann mich erinnern, als meine Tochter wenige Tage alt war und unaufhörlich weinte und schrie.....Ich hatte sie "wie es sich gehört" im Stubenwagen und stillte sie maximal alle 2 Stunden, legte sie wach weg..... Ich rief meine Hebamme an, weil ich nicht mehr weiter wußte und sie erwies sich als wahre "Babyflüsterin". Sie tat, was aus jetziger Sicht das einzig logische ist: Sie nahm meine Tochter aus ihrer Wiege, ließ mich stillen, stimulierte mit ihrem Finger ihren Saugreflex, wiegte sie eng am Körper, summte ein leises "shhhh" und was soll ich sagen? Das Kind schlief das erste mal nach 2 Tagen.
An diesem Tag wurde der Grundstein für mein Umdenken gelegt. es ist wie mit den Pferdeflüsterern....Man muß nur auf sie eingehen und versuchen, sie zu verstehen!
Danke für Deinen tollen Beitrag!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von vicci80 am 03.03.2010, 14:52 Uhr

Ja, man kann mit einem 3 jährigen reden.....Vertrauen kann man aber immer brechen....bei einem Ein-, Drei-, Zehn oder Hundertjährigen
Ich wäre da vorsichtiger.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von vicci80 am 03.03.2010, 14:55 Uhr

Ist etwas ungewohntes vorgefallen Schnecke? Ein Umzug, Streit, ein Todesfall....?
Wie legst Du ihn weg?
Hat er ein Kuscheltier?
Was sagt erdazu? Kann er sein bedürfnis irgendwie verbalisieren?
LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von Patti1977 am 03.03.2010, 15:00 Uhr

Hallo,

der Vortrag ist sehr schön. Vorallem der letzte Abschnitt.

Ich habe ein Kind, dass beim Hinlegen wach ist und dann sehr schnell ohne muckern einschläft. Und der Große liegt auch sehr gern abends im Bett.

"Erziehung" ist eine Entwicklung der Gesellschaft und ich bin schon sehr gespannt, wie es ausschaut, wenn ich Oma werde (wovor mich meine Tochter und mein Sohn hoffentlich noch mindestens 25 Jahre bewahren werden!).

Lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von LullerchenM am 03.03.2010, 15:02 Uhr

Aber warum wird das Vertrauen gebrochen wenn man einen 3 jährigen daran gewöhnt alleine zu schlafen und sich sogar noch ne weile dazu legt, dann aber möchte dass er es alleine versucht und ihm auch zutraut dass er es schafft. man ist ja da, schaut auch immer wieder rein und versichert, es passiert nichts schlimmes, wir sind da...

bricht dann auch das vertrauen des kindes wenn es im supermarkt nicht gehen will ohne was süßes zu bekommen??? Darf man da auch nicht konsequent bleiben und das kind weinen lassen und immer wieder erklären aber eben hart bleiben auch wenns dem kleinen nun nicht so passt??

Das man die umgewöhnung nicht zu krass gestalten sollte finde ich schon. Wenn er gewöhnt ist im Elternbett auf Mama zu schlafen könnte der erste schritt ja sein im elternbett NEBEN Mama zu schlafen aber ich meine nur weil das kind dann vielleicht weinen könnte ist es nciht falsch es durchzuhalten... welches Vertrauen wird da bitte gebrochen???

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von rabarbera am 03.03.2010, 15:28 Uhr

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von rabarbera am 03.03.2010, 15:47 Uhr

Hallo Vicci!

Da hast du ja echt Glück gehabt mit deiner Hebamme!!! Ich hatte leider das gegenteilige "Modell" , meine Nachsorgehebamme war z.B. der Meinung, dass ich meinen Kleinen nicht so oft stillen sollte (er wollte alle 2 Stunden), er würde nicht so viel Milch brauchen! Zum Glück kam es für mich nie in Frage, mein Kind "hungern" zu lassen, und ich habe nicht auf sie gehört! Wieso soll auch die Hebamme besser wissen als mein Sohn selber, wieviel Milch er braucht??

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@vicci80

Antwort von schnecke1 am 03.03.2010, 18:32 Uhr

er ist KS-Kind und hatte danach Infekt, wurde von mir getrennt auf ITS verlegt für eine Woche. Die Bindung von uns war anfangs sehr schlecht. Er hatte starke Spannungen im Körper (Osteo hat geholfen), dann haben wir mit 6 Mon versucht ihn ins eigene Zimmer, eigenes Bett zu legen (wegen Schichtdienst meines Mannes), je tiefer das Bett kam, umso schlimmer wurde das Schlafen und das ins Bett legen (obwohl wir es anfangs wach versucht haben). Habe dann nächtelang in seinem Zimmer gesessen, ihn auf dem Arm. Wir sind auch wegen der starken Trennungs-/Verlustängste bei einer HP in Behandlung, da tut sich was, aber in Minischritten. WEGEN DIESER GANZEN DINGE WILL ICH AUCH AUF KEINEN FALL FERBERN! Aber mein Körper schreit allmählich...

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Ferbern oder nicht, ein paar Überlegungen

Antwort von juri am 03.03.2010, 23:03 Uhr

du sprichst mir aus der Seele

lg

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @vicci80

Antwort von vicci80 am 04.03.2010, 8:54 Uhr

Das tut mir alles screcklich leid Schnecke! Ich habe auch ein KS-Kind und weiß, wie schwer es einem in den Kliniken gemacht werden kann. Alles, was darauffolgte ist traurig, aber red Dir bitte kein schlechtes Gewissen ein! Du kannst alles wieder gut machen! Und das tust Du ja auch :) Du magst nicht ferbern.
Ich denke, ein Kind weinen zu lassen, statt es in die Arme zu schließen ist immer ein Vertrauenbruchs und wäre in Eurem Fall ein weiterer Rückschritt....Du hättest danach nur umso länger zu kämpfen. Ich verstehe Dich aber vollkommen, Du kannst nicht mehr. Ich weiß der Vergleich hinkt, aber meine kleine bekommt einen Zahn nach dem anderen, ich schlafe nicht mehr richtig, tagsüber kann ich sie keine 2 Sekunden alleine im Laufstall oder bei Papa lassen....Ich gehe auch langsam am Stock...und es wird un wird nicht besser!
Du hast zugelassen, dass dein Sohn auftankt, was er verpaßt hat und das macht er jetzt natürlich! Du kennst doch meine Ratschläge bestimmt? Koch vor, nicht frisch, laß eine Freundin oder Verwandte mal putzen, kümmer Dich nicht um Staub oder ungebügelte Hemden, jetzt ist nicht die Zeit für einen sauberen Haushalt sondern für Deinen Sohn! Versucht Euch Nachmittags hinzulegen, das geht auch mit geschwisterkindern oder dem Papa. das gemeinsame kuscheln ist ja das schöne an einem Familienbett!
Ich halte eigentlich nichts von "Übergangsobjekten", sprich Objekten, die die Mama ersetzen sollen....Kuscheltiere, Tücher o.ä. Aber in Deinem Fall liegst Du ja direkt nebendran! Vielleicht läßt Du ihn ein Kuscheltier aussuchen, gewöhnst ihn langsam dran, indem Du es immer bei ihm läßt, wenn Du aus dem Raum gehst und sagst es paßt gut auf ihn auf. Nachts würde ich es mit ins Bett nehmen und tags überall mit hin, wo auch immer ihr hingeht. Wenn er das Kuscheltier voll akzeptiert, kannst Du Nachts im Bett das Tierchen auf den Rücken neben ihn legen und sagen: Schau, xy schläft auch neben Dir auf dem Rücken, wie Du, und paßt gut auf Dich auf! Ein Versuch wäre es wohl wert in Deiner Situation...
Wichtig ist auch, dass ihr mit Körperkontakt schlaft. hast Du versucht ihn nach dem Weglegen im liegen weiter an der Taille zu umarmen? Wenn meine Tochter mich nicht SPÜRT schläft sie im Moment garnicht weiter nach dem Weglegen....Vielleicht hilft auch die Hand am Bauch, oder sein Kopf an Deinem Herzen?
Wie legst Du ihn weg? Rollst Du ihn von Dir? Hebst Du ihn? Laß die Füße immer zuerst aufkommen und versuche unverkrampft zu sein, so gut es eben geht. Kinder wachen IMMER auf, wenn wir wollen, dass sie schlafen.
Stillst Du? Sicher nicht mehr....Wenn doch: Laß ihn an Deiner Brust schlafen! Wenn Du nicht mehr stillst: Hält er Deine Brust gerne? Vielleicht beruhigt ihn die Nähe.
Hast Du mal Globoli versucht? Ich halte nicht viel davon sie wie Bonbons einzusetzen aber in Deinem Fall wäre es vielleicht angebracht zur Beruhigung eine Zeit lang Chamomilla D6 einzusetzen? Viele Kinder schlafen ruhiger davon. Frag mal Deinen HP!
Und das wichtigste: Gib ihm vorallem auch tagsüber alle Nähe der Welt! Wenn ihr den ganzen Tag getrennt seid, ist es kein Wunder, dass er Nachts aufholt! das beste Mittel gegen Trennungsangst ist DASEIN! Geht das bei Euch? Mußt Du arbeiten oder bist Du Hausfrau? Versuch ihn ÜBERALL mithin zu nehmen, wenn er das möchte. Und wenns aufs Klo und in die Dusche ist. Seine Anhänglichkeit wird dann innerhalb weniger Wochen besser! Bestimmt!
Schnecke, ich drücke Dir und Deinem Mann ganz fest die Daumen! Und denk dran: Wären Kinder wie sie sind, könnten wir nicht damit umgehen? Du schaffst das ganz ganz bestimmt und wenn Du merkst Deine Nerven gehen durch, dann spann Deinen Mann ein oder Deine Mama und gönn Dir ein Bad oder einen Besuch bei einer überteuerten Kosmetikerin ;-) Das wirkt Wunder!
Alles Liebe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Forum rund ums Schlafen:

DANKE! Es klappt! (nie wieder ferbern)

Ich habe vor einigen Tagen hier geschrieben, weil mein Sohn (13 mon)nur mit viel Gejammer eingeschlafen ist. Ich hatte (leider) die Ferbermethode angewandt, weil mir viele sagten, er lerne so alleine einzuschlafen.... Pustekuchen! Hab dann hier im Forum viele Tipps ...

von Pusselchen 25.02.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Ferbern

Aufregung übers Ferbern..........

Hallo, nachdem ich wieder etwas mitgelesen habe, habe ich mich mit meinem KA kurz geschlossen. Dieser Arzt hat mich schon als Krümel betreut und er hat mir erzählt das es gegen das ferbern nichts einzuwenden gibt. Es ist nicht erwiesen das Kinder die geferbert werden ...

von Dannyb81 06.02.2010

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Ferbern

Ferbern - Hölle!

Hallo, habe heute mittag mal das ferbern - sprich die Technik aus dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" probiert. Das war die Hölle (für mich und ihn wohl auch!). Mein Kleiner (fast 6 M.) hat 40 min. geweint/geschrieen/gejammert und ist dann doch schlußendlich mit ...

von blume71 22.08.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Ferbern

Auch zum Ferbern...

Habt ihr schon www.ferbern.de gelesen? Das ist eben auch die Seite zum Nachdenken, warum es nicht gut ist. Aber ich bin ehrlich gesagt manchmal auch kurz davor, meine Kleine eine Weile brüllen zu lassen. Sie ist 9 Monate und seit paar Wochen schläft sie nur noch ein, wenn ...

von Rosinchen78 02.02.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Ferbern

ferbern

Hallo! Eigentlich könnte es kaum einen größeren Gegner der Ferberei geben als mich. Hab das stets kritisiert. Mittlerweile ist Sohnemann aber schon 14 Monate alt, und Nächte, in denen er 10 mal und öfter wach wird, sind keine Seltenheit. Er schläft nie länger als drei Stunden ...

von babyfelix 01.02.2008

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Ferbern

Die letzten 10 Beiträge im Forum Schlafen, einschlafen, durchschlafen
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.